Eigenes Wohlergehen beachten
Maßnahmen für das eigene Wohlergehen festlegen und umsetzen
Ihr eigenes Wohlergehen darf bei der Betreuung, die Sie für einen Schlaganfall-Betroffenen leisten, nicht zu kurz kommen. Selbstverständlich machen Sie sich Sorgen und wollen Ihr Bestmöglichstes tun.
Doch das Bestmögliche ist eben nur dann das Beste, wenn es auch für Sie stimmt.
Hören Sie auf Ihre eigenen Bedürfnisse. Das Ziel ist, dass Sie Ihrem Gegenüber in seiner unangenehmen Lage behilflich sein können, und nicht, dass auch Sie in eine unangenehme Lage geraten.
Erschöpfen Sie sich nicht übermäßig. Neben Arbeit und Haushalt auch noch die Betreuung eines Schlaganfall-Betroffenen zu bestreiten, kann eine sehr anstrengende Angelegenheit sein. Schämen Sie sich nicht, auf externe Hilfe zuzugreifen. Sei es Hilfe aus Ihrem persönlichen Umfeld oder von professioneller, staatlicher Seite. Informieren Sie sich über mögliche Unterstützungsleistungen. Fragen Sie zu diesem Zweck auch beim behandelnden Arzt nach.
Versehen Sie Ihren Alltag mit einer übersichtlichen Struktur, indem Sie etwa eine Checkliste mit allen notwendigen Handlungen der Betreuung erstellen. Hilfestellungen bei der Medikamenteneinnahme, Körperpflege oder bei Mobilisierungsübungen können auf diese Weise täglich angegangen werden, ohne dass Sie dabei den Überblick verlieren.
Der wichtigste Punkt zuletzt:
Schaffen Sie sich Freiräume, indem Sie mehrmals in der Woche einer Tätigkeit nachgehen, die Ihnen eine Auszeit verschafft. Sei das eines Ihrer Hobbys, ein regelmäßiger Spaziergang, ein Kaffee in einem bestimmten Lokal oder die Lektüre eines Buches. Auch wenn diese Augenblicke noch so kurz sein sollten: Für Ihr Wohlbefinden sind sie Gold wert.
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Dr. med. Jürgen Kunz ist niedergelassener Facharzt für Neurologie am Neurozentrum Ravensburg. Ein Schwerpunkt seiner Tätigkeit ist die Behandlung von Patienten nach einem Schlaganfall. Bei der Behandlung eines Schlaganfalls ist für ihn die sektorenübergreifende Zusammenarbeit mit anderen Ärzten und Therapeuten sehr wichtig. [mehr]