Gewichtszunahme und Bewegungsmangel als Folgen von Corona
Die völlig überraschenden, ungewohnten und in vieler Beziehung extrem einschränkenden Folgen der Corona-Pandemie erzwingen eine Lebensführung, die außer Kontrolle geraten kann. Dieser “Kontrollverlust” vollzieht sich unbewusst, schleichend und bezieht sich nicht nur auf die tägliche Nahrungsmenge und die gewohnte Bewegung, sondern auch auf das Wohlbefinden, die innere Ruhe und Geduld.
Der eingefahrene Grundumsatz des Körpers ist aus dem Lot. Es entsteht also die Gefahr der Gewichtszunahme und des Bewegungsmangels, der Unzufriedenheit, der Unruhe und Ungeduld. All das sind Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, zu denen auch neben dem Bluthochdruck der Schlaganfall und der Herzinfarkt zählen.
Wie können wir aktiv gegensteuern?
In Ausnahmezeiten helfen Struktur und ein möglichst diszipliniertes und kontrolliertes Verhalten, so schwer es auch fällt. Die Tagesstruktur kann in Phasen der Arbeit, Erholung, des Essens und Trinkens, zudem der körperlichen und geistigen Aktivität unterteilt werden.
Die Corona-erzwungene “Ruhe” führt nicht selten zu einer lästigen körperlichen und geistigen Müdigkeit, auch zu innerer Unruhe, Konzentrations- und Schlafstörungen.
Die Arbeits- und Erholungsphasen werden durch die täglichen Anforderungen (Familie, Beruf) bestimmt und können oft nur schwer strukturiert werden. Dagegen unterliegen Ernährung und Bewegung der Selbstbestimmung und -kontrolle. Hier lohnt es sich, das eigene Verhalten zu hinterfragen, um für sich selbst und sein Umfeld einen möglichst gesunden Tagesablauf zu erreichen:
- Am Morgen zu gewohnter Zeit aufstehen, danach konsequent 30 Minuten körperliches Training mit Boden-, Dehn- und Kraftübungen. Hier reichen eine Bodenmatte oder ein weicher Teppich und ein “Deuser-Band”, welches sich gerade für die Dehn- und Kraftübungen sehr bewährt. Mit diesem Band kann auch bei aufkommender Müdigkeit, innerer Unruhe und Konzentrationsstörungen mehrmals im Tagesablauf über wenige Minuten trainiert werden. Muskuläre Aktivität bewirkt im Gehirn einen starken Weck-Effekt, lenkt ab, beruhigt und beseitigt ungute Gedanken oder Impulse. Auch mehrmals täglich 10 – 20 Kniebeugen sind erfrischend.
- Strikte Kontrolle der Kalorienzufuhr! Möglichst wenig tierische Fette und Alkohol, wenig Salz (WHO: Erwachsene weniger als 5 Gramm/Tag, entspricht einem Teelöffel; z.B enthält eine Scheibe Salami 1,2 Gramm Salz)) und wenig Zucker (WHO: Erwachsene weniger als 50 Gramm/Tag). Dies gilt ausdrücklich auch für Kinder. Als Getränke Tee, Kaffee, Wasser, keine Fruchtsäfte oder Softdrinks.
- Tägliche Gewichtskontrolle
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Eine bewusstes Bewegungs- und Ernährungsverhalten wird sich auch in der Zeit nach Corona sehr positiv auf die Lebensqualität auswirken. Auch als sehr wirksame Vorsorge (Primärprophylaxe) gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
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Autor
Prof. Dr. med. Hans Joachim von Büdingen ist niedergelassener Facharzt für Neurologie und Psychiatrie am Neurozentrum Ravensburg. Als Chefarzt leitete er die Abteilung für Neurologie und Klinische Neurophysiologie am Krankenhaus St. Elisabeth in Ravensburg. Zu den Schwerpunkten seiner Arbeit gehört die Diagnostik und Behandlung von Schlaganfällen. [mehr]
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