Kosten: 60 Milliarden Euro für Schlaganfälle in 32 europäischen Ländern
Autor: Prof. Dr. med. Hans Joachim von Büdingen - aktualisiert am:
Durch Schlaganfälle entsteht eine hohe Belastung für das Gesundheitssystem (Foto: ckstockphoto | pixabay)
Schon länger raten Experten zu einer besseren Schlaganfall-Prävention, um der Explosion der Gesundheitskosten entgegenzuwirken. Eine gemeinsame Studie der Stroke Alliance for Europe (SAFE) und der Oxford University konnte diese Forderung nun mit aussagekräftigen Zahlen untermauern.
Hohe Belastung für das Gesundheitssystem
Laut der Studie betrugen die Kosten für Schlaganfälle in 32 europäischen Ländern 2017 über 60 Milliarden Euro. Während Schlaganfälle das Leben der Betroffenen “zerrütten”, so ein Vorstandsmitglied der SAFE, birgt der Kostenumfang die Gefahr, dem Gesundheitssystem erheblichen Schaden zuzufügen. Die neue Studie berücksichtigt neben den offiziellen Gesundheitskosten auch den Einfluss auf die wirtschaftliche Produktivität durch Schlaganfall-bedingte Ausfälle von Arbeitskräften und die privaten Kosten von Angehörigen.
15 Milliarden mehr als 2015
Die Gesamtkosten fallen um ein Viertel höher als 2015 aus. In der letzten Studie von 2015 wurden die Kosten von Pflege- und Betreuungsheimen, die nach einem Schlaganfall häufig in Anspruch genommen werden, nicht berücksichtigt. Vermutlich ist der Kostenanstieg aber noch größer: Weitere Kostenpunkte wie die gesundheitsbezogene Bildung und komplementäre Unterstützungsleistungen gehen bislang nicht in die Statistiken der Gesundheitsvorsorge ein.
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Weitere Studien sollen ein Umdenken anregen
Die SAFE hat weitere Studien in Auftrag gegeben, um die Entwicklung der Schlaganfall-Kosten für 2030, 2035 und 2040 abzuschätzen. Präsentiert werden die Ergebnisse im Mai 2020. Mithilfe dieser prospektiven Studien sollen medizinische und politische Entscheidungsträger von der Notwendigkeit präventiver Investitionen überzeugt werden.
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Artikel erstmalig veröffentlicht am: - Nächste geplante Aktualisierung am:
Autor
Prof. Dr. med. Hans Joachim von Büdingen ist niedergelassener Facharzt für Neurologie und Psychiatrie am Neurozentrum Ravensburg. Als Chefarzt leitete er die Abteilung für Neurologie und Klinische Neurophysiologie am Krankenhaus St. Elisabeth in Ravensburg. Zu den Schwerpunkten seiner Arbeit gehört die Diagnostik und Behandlung von Schlaganfällen. [mehr]
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Quellen
SAFE: Full costs of stroke in 32 European countries is €60 billion, says latest SAFE research