In diesem Artikel:
- Schnellüberblick: Die wichtigsten Symptome
- Selbsttest: Wie erkenne ich einen Schlaganfall?
- Symptome eines Schlaganfalls im Detail
- Wie verhalte ich mich im Notfall richtig?
- Schlaganfall-Symptome bei Kindern
- Schlaganfall-Symptome bei Frauen
- Der symptomlose „stumme“ Schlaganfall
Schlaganfall Symptome
Schlaganfall-Symptome treten plötzlich – aus heiterem Himmel – zu allen Tages- und Nachtzeiten auf. Meist sind sie schmerzlos.
Höchste Alarmzeichen sind immer Bewusstlosigkeit oder plötzliches Zusammenbrechen.
Wichtig: Verschiedene Symptome können gleichzeitig und in unterschiedlichster Kombination auftreten. Zu den fünf häufigsten Symptomen zählen:
1. Sprachstörungen oder Sprechstörungen
- Totaler Verlust der Sprache
- Stockende oder abgehackte Sprache
- Verdrehen von Worten oder Silben
- verwaschenes, schwer verständliches oder lallendes Sprechen
2. Lähmung (Parese) und/oder Gefühlsstörung, meist Taubheit
- Kraftlosigkeit einer Hand, eines Armes, eines Beines oder einer ganzen Körperseite.
- Taubheit oder Kribbeln, im Gesicht oder einer anderen Körperregion meist einseitig
- Auch ein plötzlich nach unten hängender Mundwinkel ist ein sehr wichtiges Anzeichen.
3. Schwindel und Gangunsicherheit
- Plötzlich auftretende Gleichgewichtsstörungen, Unsicherheiten im Bewegungsablauf (Koordinationsstörungen)
- Schwindelgefühle, wie Drehschwindel, Schwankschwindel mit Fallangst
4. Sehstörungen
- Plötzliche, vorübergehende Erblindung auf einem Auge, medizinisch “Amaurosis fugax” genannt
- Doppelbilder, d.h. man sieht zwei Bilder eines einzigen Gegenstandes
- Verschwommensehen, wenn die räumliche Orientierung gestört ist oder man daneben greift
- Gesichtsfeld-Einschränkung, wenn man Personen oder Gegenstände auf einer Seite nicht sieht
5. Kopfschmerzen
Plötzlich auftretende, starke Kopfschmerzen können Symptome einer Hirnblutung oder einer Hirnvenenverstopfung, sog. Sinusthrombose sein.
Stärkste Kopfschmerzen können Anzeichen einer Blutung aus einer Gefäßmissbildung sein, einem sogenannten Aneurysma.
Häufig sind die Kopfschmerzen begleitet von
- Starker Übelkeit oder Erbrechen
- Bewusstseinsstörung
- Verwirrtheit
- Halbseitenlähmung
FAST Test zur Erkennung eines Schlaganfalls
Es gibt einen einfachen und für Jeden durchführbaren Test, um Symptome eines Schlaganfalls zu erkennen, den sogenannten “FAST-Test”.
Mit dem FAST-Test einen Schlaganfall erkennen (Abbildung: P.A.N. Zentrum für Post-Akute Neurorehabilitation
Eine Merkhilfe für diesen Test kommt aus dem anglo-amerikanischen Sprachraum. „Fast“ bedeutet auf Deutsch: schnell. Die Buchstaben werden zusammengesetzt aus:
- F für face (=Gesicht)
- A für arm (=Arm)
- S für speech (=Sprache)
- T für time (=Zeit)
Im Deutschen kann man sich die Regel auch mit dem Spruch „Gib Gas“ (Gesicht/Arm/Sprache) merken.
Prägen Sie sich diesen Test bitte ein, er kann lebenswichtig sein:
Gesicht: Bitten Sie den Betroffenen zu lächeln. Bei einer Gesichtslähmung, die Symptom eines Schlaganfalles sein kann, zieht sich beim Lächeln nur ein Mundwinkel nach oben, der gelähmte Mundwinkel bewegt sich nicht.
Arm : Bitten Sie den Betroffenen, beide Arme nach vorn auszustrecken, mit den Handflächen nach oben, als wenn er ein Tablett trägt. Bei einer Lähmung des Armes können nicht beide Arme gleich hochgehoben werden, es sinkt ein Arm wieder ab oder es dreht sich die Handfläche nach unten.
Sprache: Bitten Sie den Betroffenen, einen einfachen Satz nachzusprechen. Wenn die Sprache undeutlich oder abgehackt ist, der Betroffene gar nicht mehr sprechen kann oder nicht versteht, kann das ein Zeichen für einen Schlaganfall sein.
Wenn der Betroffene eine der drei Aufgaben nicht umsetzen kann, so ist zu befürchten, dass ein Schlaganfall vorliegt. Wählen Sie dann den Notruf unter der 112 und sagen Sie, dass es sich um einen Schlaganfall handeln könnte.
Wie verhalte ich mich im Notfall richtig?
Wenn Sie einen Schlaganfall bei einem Mitmenschen vermuten – so gehen Sie vor:
- Bitte fahren Sie den Betroffenen nicht selbst zum Arzt oder in ein Krankenhaus. Rufen Sie stattdessen unverzüglich den Notruf unter der Nummer 112.
- Schildern Sie möglichst präzise den Notfall. Hat die Person Sprach- oder Sprechstörungen? Ist ein Arm gelähmt? Was genau fällt Ihnen auf? Je genauer die Angaben sind, desto besser ist der Rettungsarzt vor Ort vorbereitet. Jede Minute zählt.
- Bleiben Sie bei der betroffenen Person, bis Hilfe eintrifft. Versuchen Sie, der Person mit einer möglichst ruhigen Stimme Mut zu machen, z.B. “Der Rettungsarzt kommt in ein paar Minuten, mach Dir keine Sorgen, er wird Dir helfen”.
- Lockern Sie enge Kleidung.
- Achten Sie darauf, dass die Atemwege frei sind, indem Sie beispielsweise einen Schal entfernen oder den obersten Knopf lösen.
- Geben Sie der Person bitte nichts zum Essen oder Trinken. Sie könnte sich verschlucken oder gar ersticken.
- Falls die Person bewusstlos wird oder ist, bringen Sie sie in eine stabile Seitenlage.
- Kontrollieren Sie bitte die Atmung bei einer bewusstlosen Person. Wenn die Atmung aussetzt, muss mit einer Herz-Druck-Massage begonnen werden.
Symptome eines Schlaganfalls im Detail
Grundsätzlich treten die Symptome sehr plötzlich („schlagartig“) auf. Sie können direkt nach ihrem Beginn am schwersten sein und sich innerhalb von Minuten, Stunden oder Tagen wieder verbessern. In 10 bis 15 Prozent kommt es jedoch auch zu einer schrittweisen Verschlechterung der anfänglich nicht so schwer ausgebildeten Symptome.
Es können viele verschiedene Symptome unterschiedlicher Schwere auftreten. Das ist abhängig davon, welches Gebiet im Gehirn von der Durchblutungsstörung betroffen ist und wie ausgedehnt das Gebiet ist, welches nicht mehr ausreichend durchblutet wird. Im Einzelnen können folgende Symptome vorliegen:
Lähmungen (Paresen)
Unfähigkeit, einen Arm oder ein Bein bzw. Arm und Bein einer Körperhälfte zu bewegen oder die Bewegung ist nur mit verminderter Kraft und mit großer Anstrengung möglich. Dabei kann es dem Patienten unmöglich werden, zu stehen oder zu gehen. Daher kann es im Rahmen eines Schlaganfalls auch zu einem Sturz kommen, mit der Unfähigkeit, ohne Hilfe wieder aufzustehen.
Gesichtslähmung (Fazialisparese): Lähmung der Gesichtsmuskulatur auf einer Seite, das Gesicht „hängt herunter“ oder „der Mundwinkel hängt“. Betroffene bemerken dabei oftmals eine Gefühlsstörung („wie beim Zahnarzt“) und es läuft Flüssigkeit (Speichel, Getränk) aus dem Mundwinkel. Das Augenlid der betreffenden Seite sieht „hängend“ aus.
Manche Patienten berichten in diesem Zusammenhang auch von einer „tauben“ oder „lahmen“ Zunge, da durch die Beeinträchtigung der Muskulatur keine deutliche Aussprache mehr möglich ist.
Diese Lähmung kann isoliert auftreten oder im Zusammenhang mit einer gleichseitigen Lähmung von Arm und/oder Bein.
Achtung: Eine seltenere Form einer Gesichtslähmung kann durch eine Entzündung des Gesichtsnerven verursacht werden und hat mit einem Schlaganfall nichts zu tun. Diese kann aussehen, als habe der Betroffene einen Schlaganfall, dabei fehlen aber anderweitige neurologische Ausfallserscheinungen am Körper. Eine Unterscheidung ist nur durch einen erfahrenen Arzt möglich.
Gefühlsstörungen
Hierbei kommt es zu einer verminderten oder veränderten Gefühlswahrnehmung im Gesicht oder an den Extremitäten. Die betroffene Körperregion kann sich taub, komplett gefühllos, überempfindlich auf Berührung, schmerzend oder elektrisierend / kribbelnd anfühlen. Eine Gefühlsstörung kann in Kombination mit einer Lähmung auftreten. Für den Patienten ist es oftmals sehr schwierig, zwischen einer reinen Gefühlsstörung und einer Lähmung zu unterscheiden, da einfach eine fehlende Funktionsfähigkeit wahrgenommen wird.
Sprachstörungen (Aphasie)
Es sind zumeist alle sprachlichen Leistungen in unterschiedlich starkem Ausmaß betroffen, also das Sprechen, das Verstehen von Sprache und Gesprochenem, das Lesen und das Schreiben. Häufig treten Aphasien zusammen mit weiteren Kommunikationsstörungen auf.
Unterschieden werden:
Globale Aphasie: Die globale Aphasie ist die schwerste Form der Aphasie. Betroffenen fällt es schwer, Inhalte von Gesprochenem zu verstehen oder selbst in ganzen Sätzen zu sprechen. Häufig können sie nur einzelne Wörter sprechen oder benutzen immer wiederkehrende Redefloskeln. Das Sprachverständnis ist stark eingeschränkt. Die Erkrankten können meist nur die Bedeutung einzelner Worte verstehen oder aus einer Situation heraus mit Gesten und Mimik, nicht aber einen komplexeren Zusammenhang.
Expressive Aphasie (auch: Broca-Aphasie): Betroffene sprechen häufig in kurzen, einfachen Sätzen oder reihen einzelne Wörter aneinander. Das wird auch als „Telegrammstil“ bezeichnet. Der Sprachfluss ist häufig stark verlangsamt und wirkt sehr angestrengt, die Betroffenen „suchen nach Wörtern“. Das allgemeine Verstehen von Sprache ist vergleichsweise gut erhalten.
Sensorische Aphasie (auch: Wernicke-Aphasie): Betroffene reden häufig in langen, umständlichen Sätzen, in denen sich Wörter, Satzteile oder ganze Sätze im Gespräch wiederholen. Sie können scheinbar flüssig sprechen, der Inhalt ergibt jedoch wenig oder keinen Sinn. Oftmals ist der Sprachfluss schwer zu bremsen. Die Wahl von passenden Wörtern fällt häufig schwer. Das Sprachverständnis ist meist stark beeinträchtigt.
Amnestische Aphasie: Die amnestische Aphasie ist die leichteste Form der Aphasie. Auffällig sind Wortfindungsstörungen in der Spontansprache oder beim direkten Benennen von Gegenständen. Betroffene verwenden oftmals Redefloskeln oder umschreiben die fehlenden Wörter. Manchmal wird das gesuchte Wort durch ein inhaltlich ähnliches Wort ersetzt (z.B. Tisch statt Stuhl).
Sprechstörungen
Bei Sprechstörungen (Dysarthrie) liegen Störungen von Artikulation, Lautbildung, Tonlage, Sprechrhythmus, Sprechlautstärke und Sprechatmung vor. Die sprachlichen Leistungen (Verstehen, Wortfindung, Satzbildung, Schreiben, Lesen) sind vollständig unbeeinträchtigt. Wenn es Betroffenen dabei schwerfällt, flüssig zu sprechen, dann liegt dies an einer Störung des „Sprechwerkzeugs“ (Lähmungen oder Koordinationsstörungen von Zungen-, Rachen-, Schlund- oder Gesichtsmuskulatur) und nicht an Störungen des Sprachzentrums.
Sehstörungen
Es kann zu einer Erblindung eines Auges oder zu sogenannten Gesichtsfelddefekten kommen. Dabei kann der Patient Teile seines Gesichtsfeldes, z.B. die rechte oder linke Hälfte seiner Umgebung, nicht mehr wahrnehmen. Es kann aber auch zu Doppeltsehen kommen, wobei die gesehenen Bilder plötzlich nebeneinander, übereinander oder schräg versetzt wahrgenommen werden. In dem Moment, in dem der Patient sich ein Auge zuhält oder ein Auge zukneift, kann er wieder einfach sehen.
Koordinationsstörungen: Ungeschicklichkeit oder Überbewegungen beim Greifen, Stehen oder Gehen, fehlende Kontrolle über Stabilität oder geordnete Bewegungsabläufe, der Patient „läuft wie betrunken“ oder „wie ein Seemann“.
Schwindel, Übelkeit, Erbrechen
Schwindel im Rahmen eines Schlaganfalls tritt in der Regel plötzlich und heftig auf. Es kann sich um Dreh- oder Schwankschwindel handeln, der mit Gangunsicherheit oder dem Gefühl einhergeht, in einem Aufzug schnell nach unten zu fahren. Der Schwindel kann von Übelkeit und Erbrechen begleitet werden.
All diese Symptome können einzeln, aber auch in Kombination auftreten.
Schlaganfall-Symptome bei Kindern
Auch Kinder und Jugendliche können einen Schlaganfall bekommen. Etwa 300 bis 500 Kinder erleiden pro Jahr in Deutschland einen Schlaganfall. Die Dunkelziffer ist vermutlich deutlich höher, denn ein Schlaganfall wird bei Kindern häufig nicht erkannt. Es fehlt das Bewusstsein, dass auch Kinder einen Schlaganfall erleiden können.
Neurologische Ausfallserscheinungen wie Halbseitenlähmungen, Gesichtslähmungen oder plötzliche Sprachstörungen sind auch bei Kindern Zeichen für einen Schlaganfall. Ein Drittel der kindlichen Schlaganfälle tritt jedoch vor oder während der Geburt auf.
Problematisch ist, dass diese oft erst Monate später erkannt werden, wenn sich das Baby beispielsweise in seiner Entwicklung verzögert zeigt oder den Eltern auffällt, dass sich das Kind nicht drehen kann, beim Krabbeln eine Körperseite weniger benutzt als die andere oder nur eine Hand zum Greifen eingesetzt wird.
Schlaganfall ohne Symptome – Der „stumme“ Schlaganfall
Wenn ein Patient einen Schlaganfall erleidet, ohne etwas davon zu bemerken, nennt man das auch einen „stummen“ Schlaganfall.
Die Ursachen hierfür können sein: Der Schlaganfall geschieht in einer Hirnregion, die Aufgaben erfüllt, die nicht ständig benötigt werden oder die „im Hintergrund“ ablaufen. Funktionsstörungen in solchen Gehirngebieten fallen damit im Alltag nicht oder kaum auf.
Auch wenn ein Schlaganfall im Schlaf auftritt, kann ein möglicher Ausfall unbemerkt bleiben und im besten Fall beim Aufwachen bereits wieder kompensiert sein oder nur vorübergehender Natur gewesen sein.
Betroffene können aber Symptome eines Schlaganfalles auch einfach nicht wahrhaben wollen und sehen die spontane Besserung von Beschwerden als Beweis dafür an, dass es „nicht so schlimm“ gewesen sein kann. Das Nicht-Erkennen von Symptomen kann mit fehlendem Wissen bezüglich der Schlaganfall-Symptome zusammenhängen oder mit dem Charakter des Patienten, der die Wahrheit nicht erkennen kann oder erkennen will.
„Stumme“ Schlaganfälle werden zumeist erkannt, wenn aus anderen Gründen, z.B. bei Kopfschmerzen oder Schwindel oder nach einer Kopfverletzung, eine Schnittbildgebung des Gehirns (Computertomografie, Kernspintomografie) durchgeführt wird.
Häufigkeit versteckter Schlaganfälle ohne Symptome
Je nach Studienlage konnten bei 10 bis 20 Prozent der eigentlich gesunden Menschen versteckte Schlaganfälle gefunden werden, die ohne bewusst wahrgenommene Symptome abgelaufen sind. Scheinbar gesunde Menschen, bei denen „stumme“ Schlaganfälle gefunden werden konnten, haben ein 1,5fach bis 2,5fach erhöhtes Risiko für einen erneuten Schlaganfall mit spürbaren Ausfällen und ein bis zu 4fach erhöhtes Risiko, in späteren Jahren eine Demenz zu entwickeln.2
Daher sind auch bei der zufälligen Entdeckung eines abgelaufenen Schlaganfalles eine Ursachenabklärung sowie eine vorbeugende Behandlung dringend nötig.
Warum ist es so wichtig, die Symptome eines Schlaganfalls zu kennen?
“Zeit ist Hirn”! Mit diesem Schlagwort wird zum Ausdruck gebracht, dass die Akutbehandlung des Schlaganfalls schnellstmöglich erfolgen und immer der Notarzt (112) gerufen werden muss. Es gilt, Hirngewebe vor dem Absterben zu bewahren. Hierfür sind nur wenige Stunden Zeit.
Die wichtigsten Voraussetzungen, diesem Zeitdruck gerecht zu werden, sind:
- die Kenntnis der Anzeichen, also der Symptome des Schlaganfalls
- die Aufklärung und nachhaltige Information über das Vorgehen bei Auftreten dieser Symptome
Wer kann die Symptome eines Schlaganfalls erkennen?
- Ein kompetenter Arzt (Notarzt, Krankenhausarzt, Facharzt, Hausarzt)
- Ein gebildeter, aufgeklärter Betroffener, der Patient
- Ein aufgeklärter Angehöriger oder Mensch aus dem sozialen Umfeld des Betroffenen
Im Folgenden soll darüber informiert werden, welche Anzeichen des Schlaganfalls von den drei beteiligten Gruppen ohne apparative Untersuchungen wahrgenommen werden können. Es geht also darum, das Bewusstsein bzw. das Wissen und das Verhalten der Gesunden und Betroffenen so nachhaltig zu steigern, damit die Chancen zur Verhinderung und ständig verbesserten Behandlung des Schlaganfalls genutzt werden.
Schlaganfall-Symptome bei Frauen
Frauen erleiden in Deutschland statistisch gesehen häufiger einen Schlaganfall als Männer. Das liegt daran, dass Frauen deutlich länger leben als Männer, Frauen haben damit vergleichsweise mehr Lebensjahre als Männer, in denen sie das Risiko haben, einen Schlaganfall zu erleiden.
Die Schlaganfall-Symptome sind bei Frauen und Männern dieselben. Oftmals werden Symptome genannt, die insbesondere bei Frauen im Rahmen eines Schlaganfalls auftreten sollen, wie stärkste Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit oder Erbrechen oder Magen-Darm-Beschwerden. Es gibt jedoch keinen wissenschaftlichen Beweis dafür, dass diese Symptome geschlechtsspezifisch unterschiedlich auftreten. Atemnot, Brustschmerzen, Glieder- und Gelenkschmerzen oder Schluckauf – Symptome, die ebenfalls oft genannt werden – sind kein typisches Erscheinungsbild eines Schlaganfalles, hier sollte man zunächst an andere Ursachen denken.
Sie haben eine Frage zu den Symptomen des Schlaganfalls? Tauschen Sie sich mit anderen Betroffenen und Angehörigen in unserem Forum aus.
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- Wie verhalte ich mich bei Verdacht auf einen Schlaganfall?
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Artikel aktualisiert am: - Nächste geplante Aktualisierung am:
Autorin
Dr. med. Christina Rückert ist Fachärztin für Neurologie und Geriatrie und arbeitete mehr als 10 Jahre als Oberärztin an der Oberschwabenklinik in Ravensburg. Ihre berufliche Tätigkeit beinhaltete auch die stellvertretende ärztliche Leitung der Zentralen Notaufnahme. Seit Juli 2021 ist sie gemeinsam mit ihrem Mann – ebenfalls Facharzt für Neurologie – in eigener Praxis in Rothenburg ob der Tauber niedergelassen. Ein Schwerpunkt ihrer ambulanten Tätigkeit ist die Nachsorge von Patienten nach einem Schlaganfall. [mehr]
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Quellen und weiterführende Literatur
- Deutsches Ärzteblatt, Jg. 116, Heft 42, 10/2019
- Stumme Schlaganfälle – Interview mit Prof. Dr. med. Christian Nolte, einem Leiter der Schlaganfall-Spezialstation (Stroke Unit) der Klinik für Neurologie am Charité Campus Benjamin Franklin und Forscher im CSB – Centrum für Schlaganfallforschung Berlin (CSB) – URL: https://www.schlaganfallcentrum.de/patienteninformationen/einblicke-interviews/stummer-schlaganfall/
- Neurologische Notfälle – Autoren: Helge Roland Topka, Olaf Eberhardt – ISBN: 9783132401396
- Schlaganfall: geschlechtsspezifische Risikofaktoren – Fortschritte der Neurologie · Psychiatrie, 2017-06, Vol.85 (6), p.310-310 – DOI: 10.1055/s-0043-103726
- Juveniler Schlaganfall – was gibt es zu beachten? – Autoren: Fischer, M ; Eckert, B ; Röther, J – Publikation: Der Nervenarzt, 2018-02, Vol.89 (2), p.124-135 – DOI: 10.1007/s00115-016-0276-9
- Erste Hilfe bei Schlaganfall – Autor: Wallesch, C. W – Publikation: Fortschritte der Neurologie · Psychiatrie, 2016-01, Vol.84 (1), p.13-13 – DOI: 10.1055/s-0042-101176
- Stroke‐related epilepsy – Autoren: A. M. Feyissa T. F. Hasan J. F. Meschia – Publikation: Eur J Neurol, 26: 18-e3. DOI: 10.1111/ene.13813