Eine Arm-Lagerungsschiene für Schlaganfall-PatientInnen ▷ Video-Interview
Ein Schlaganfall führt in 90 Prozent der Fälle zu einer Lähmung eines Armes und der Hand. Bei ca. 35 Prozent der PatientInnen bleibt diese Veränderung dauerhaft bestehen. Eine Vielzahl der Betroffenen ist danach auf den Rollstuhl angewiesen oder kann durch eine Halbseitenlähmung den Arm nicht mehr bewegen.
Durch persönliche Betroffenheit seiner Mutter entwickelte Dr. Martin Lucas zusammen mit seiner Ehefrau Dr. Tatjana Lucas die als CE-zertifiziertes Medizinprodukt zugelassene Arm-Lagerungsschiene. Sie ist auf Rezept erhältlich.
Der Einsatz der Arm-Lagerungsschiene
Diese Lagerungsschiene kann bei allen schlaffen und spastischen Lähmungen der Hand, auch verbunden mit Schwellungszuständen, im Hand- und Handgelenksbereich sowie bei schwacher (atropher) Schultermuskulatur eingesetzt werden.
Die Lagerungsschiene bietet dem gelähmten Arm die Möglichkeit der entlastenden Ablagerung, sowie die Lagerung in Funktionsstellung. Durch die Auflagerung auf einem der ergonomisch angelegten und individuell platzierten Knaufs kommt es zur Entspannung der Muskulatur, da sich durch den frei gelagerten Arm und die frei gelagerte Hand keine Gegenkontraktur aufbaut.
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Eine bereits spastisch verkrampfte Hand wird bereits nach 10 bis 15 Minuten passiv weich und die Finger werden in der Streckung und Beugung beweglich. Der Patient kann leicht selbst den betroffenen Unterarm mit der gesunden Hand der anderen Seite anfassen und die gelähmte Hand in die Entlastungs- und / oder Funktionsposition bringen. Der Lagerungswechsel wird vom Patienten als angenehm und entlastend empfunden.
Das Trainingskonzept
Da die Schiene nicht auf der Unterlage (Therapietisch, Halbtisch oder Tablett) fixiert ist, kann es zu einem minimalen passiven Weggleiten des Oberarmes mit der Schiene kommen. Der Oberarm reagiert darauf wiederum mit einem aktiven Heranziehen. So wird reflektorisch das Schultergelenk beweglich gehalten und gleichzeitig die Schultermuskulatur aktiviert.
Die Folge ist, dass der gelähmte Arm ständig auch ohne Beisein von anderen Personen beübt wird, was besonders wichtig ist, insbesondere auch bei Patienten mit eingeschränkter Hirnleistung.
Langfristig führt das zu einer Korrektur der Statik des Rumpfes und auch zu einem Abbau möglicher Schwellungszustände bei gleichzeitigem Erhalt der Mobilität.
Bei der Behandlung von spastischen oder schlaffen Armlähmungen wird die Arm-Lagerungsschiene bereits erfolgreich eingesetzt. Sie wird in der Schweiz gefertigt, ist wissenschaftlich erfolgreich geprüft, ein Medizinprodukt, CE zertifiziert und auf Rezept erhältlich.
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Zur Person:
Dr. med. Martin Lucas ist praktizierender Facharzt für Allgemeinmedizin.
Weitere Informationen zur APARENT® Aktiv Arm-Lagerungsschiene der Firma ALBOSAN AG finden Sie unter https://albosan.ch/.
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Autorin
Corinna von Büdingen ist Diplom-Betriebswirtin und hält einen MBA in „Leadership and Management“. Sie ist Gründerin und Geschäftsführerin und verantwortlich für das Business Development und den Aufbau der Medizinredaktion. [mehr]
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