Künstliche Intelligenz wertet Schlaganfall-CTs aus ▷ Interview
Künstliche Intelligenz macht’s möglich
Komplettauswertung von komplexen Schlaganfall-CTs binnen Minuten für akute Therapieentscheidungen
Eine Forschungsgruppe aus Oxford zeigt erneut, was mithilfe von künstlicher Intelligenz (KI) in der Medizin möglich ist. Denn die e-Stroke-Suite von Brainomix ist in der Lage, innerhalb von Minuten komplexe CT-Untersuchungen von Schlaganfallpatienten so zu analysieren, dass die Ergebnisse für die Behandlungsentscheidung genutzt werden können.
Die Mission der Entwickler:
Mithilfe von künstlicher Intelligenz das Potenzial von Bildgebungsverfahren voll auszuschöpfen. Denn diese Auswertungen der Bildgebungsverfahren geben ÄrztInnen wichtige Informationen, die für eine Behandlung ohne Zeitverlust entscheidend sind. Für Schlaganfall-PatientInnen heißt es “time is brain”, also jede Sekunde zählt.
Die Funktionsweise
Die von der e-Stroke-Suite ausgewerteten Bilder zeigen ÄrztInnen zuverlässig an, wie viel des Gehirns durch einen Schlaganfall bereits unwiederbringlich geschädigt ist und wie viel noch gerettet werden kann.
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Dafür wird der ischämische Kernbereich – also die Region, die irreparabel nach einem Schlaganfall verletzt ist – lokalisiert und mit der Minderdurchblutung um diesen Kernbereich in ein Verhältnis gesetzt. So kann die Technologie die aktuelle und die drohende Schwere des Schlaganfalls anzeigen und lokalisiert auch das zugrunde liegende Gerinnsel im Hirngefäß. Das alles trägt dazu bei, dass ÄrztInnen in der Lage sind, rascher die geeignete Therapieform auszuwählen und einzuleiten.
Schnellere Therapieentscheidung
Bis jetzt konnten solche Details zum akuten Schlaganfall nur in großen, fortschrittlichen Krankenhäusern diagnostiziert werden. Vorausgesetzt, das Krankenhaus verfügt überhaupt über die erforderlichen Bildgebungsverfahren und auch die diagnostische Expertise zum akuten Schlaganfall. Weltweit gesehen ist das weiterhin die Ausnahme. Aufgrund dessen profitieren bislang die allerwenigsten Schlaganfall-PatientInnen von einer so genauen Diagnostik, die zur optimalen Behandlung führen soll.
Selbst wenn die Krankenhäuser über modernste Bildgebungsverfahren verfügen, dauert eine solche Aufarbeitung der Bildgebung längere Zeit und bedarf einer hohen ärztlichen Expertise. Eine zeitliche Verzögerung ist jedoch kritisch, wenn es um Schlaganfälle geht, bei denen jede Sekunde zählt.
In den Sana Kliniken in Lübeck im Einsatz
In den Sana Kliniken Lübeck findet diese KI-basierte Auswertung von CT-Scans bereits Einsatz. Seitdem werden die PatientInnen nach Ankunft im Krankenhaus im Durchschnitt bei einem schweren Schlaganfall mit Hirnarterienverschluss nun wertvolle 8 Minuten früher minimalinvasiv mit der kathetergestützten Thrombektomie behandelt. Auf Grundlage einer früheren Studie könnten damit bis zu 15 Millionen Nervenzellen vor dem Untergang bewahrt bleiben.
Die Technologie führt also dazu, dass mehr PatientInnen die richtige Therapie zur richtigen Zeit und am richtigen Ort bekommen können. Denn die KI-basierte Software kann in allen Krankenhäusern weltweit eingesetzt werden und den ÄrztInnen damit binnen Minuten sehr detailliert aufbereitete Untersuchungsergebnisse bereitstellen, die dann die Arbeitsabläufe bei der Versorgung von Schlaganfallpatienten optimieren, was am Ende Schlaganfall-Folgen vermindert und behinderungsfreies Überleben retten kann.
Kontakt zu den Sana-Kliniken Lübeck
Sana Kliniken Lübeck GmbH
Kronsforder Allee 71-73
23560 Lübeck
www.sana.de/luebeck
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