Thrombolyse senkt Risiko für Depression nach dem Schlaganfall ▷ Lyse-Therapie mit Alteplase
Die Studie
Ziel der Studie war es, herauszufinden, ob der Einsatz von Alteplase das Risiko für das Auftreten einer Post Stroke Depression senken kann. Dazu hat man Patientendaten aus der sogenannten Wake-Up-Studie analysiert.
Die Patienten-Daten wurden in zwei Gruppen geteilt: Eine Studiengruppe wurde aus Patienten gebildet, die mittels Lyse-Therapie behandelt worden waren. Für die Kontrollgruppe nutzte man Daten von Patienten, die ein Placebo – also eine wirkstofflose Infusion – erhalten hatten.
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Anschließend haben die Studienautoren komplexe mathematische Modelle eingesetzt, um verschiedene Einflussfaktoren für das Auftreten einer Depression zu isolieren.
Die Ergebnisse
Sogenannte Post Stroke Depressionen traten in der Gruppe der Patienten, die mit einer Thrombolyse behandelt wurden, deutlich seltener (42,9 Prozent) als in der Placebo-Gruppe (53,7 Prozent) auf.
Die Studienautoren weisen darauf hin, dass die geringere Depressionsrate in der Gruppe der Lyse-Patienten nur zum Teil durch die funktionelle Auflösung des Blutgerinnsels erklärbar ist.
Im Rahmen der Studie wurden weitere Einflussfaktoren auf das Risiko für eine Post Stroke Depression identifiziert:
- Depressionen in der Vorgeschichte des Patienten
- bestehende Medikation mit Antidepressiva
- Größe der Schlaganfall-Läsion
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Artikel erstmalig veröffentlicht am: - Nächste geplante Aktualisierung am:
Autor
Prof. Dr. med. Hans Joachim von Büdingen ist niedergelassener Facharzt für Neurologie und Psychiatrie am Neurozentrum Ravensburg. Als Chefarzt leitete er die Abteilung für Neurologie und Klinische Neurophysiologie am Krankenhaus St. Elisabeth in Ravensburg. Zu den Schwerpunkten seiner Arbeit gehört die Diagnostik und Behandlung von Schlaganfällen. [mehr]
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Quellen
- Effect of intravenous alteplase on post-stroke depression in the WAKE UP trial – Autoren: Alina Königsberg, Susanne Sehner, Sönke Arlt, Bastian Cheng, Claus Z. Simonsen, Florent Boutitie, Joaquin Serena, Vincent Thijs, Martin Ebinger, Matthias Endres, Jochen B. Fiebach, Robin Lemmens, Keith W. Muir, Norbert Nighoghossian, Salvador Pedraza, Christian Gerloff, Götz Thomalla – Publikation: European Journal of Neurology Volume 28, Issue 6, Seiten 2017-2025 – DOI: 10.1111/ene.14797