Zu viel Schlaf kann das Schlaganfallrisiko erhöhen ▷ Studie
Während des Schlafs regeneriert sich der Körper. Eine ausgewogene Schlafdauer ist eine wichtige Voraussetzung für die körperliche und mentale Gesundheit.
Eine aktuelle Studie amerikanischer Wissenschaftler zeigt jedoch, dass zu viel Schlaf mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung der Arteriosklerose (Gefäßverkalkung) einhergeht. Die Arteriosklerose ist ein wichtiger Risikofaktor für Schlaganfälle.
Die Studie
Die Northern Manhattan Studie (NOMAS) untersuchte Erwachsene aus Gemeinschaftsunterkünften, um den Zusammenhang zwischen der selbstberichteten Schlafdauer und dem Vorliegen einer subklinischen Arteriosklerose der großen Halsschlagadern zu untersuchen.
Karotis: Die Karotis ist eine Abkürzung für die beiden vorderen Halsschlagadern, die das menschliche Gehirn mit Blut versorgen.
Zur Diagnose der Arteriosklerose wurden Ultraschallmessungen eingesetzt. Zur Ermittlung der Schlafgewohnheiten wurden die Probanden befragt. Alle Ergebnisse wurden um verschiedene Störfaktoren wie Alter, Geschlecht und Lebensgewohnheiten bereinigt. Die im Rahmen der Studie verwendeten Daten stammen aus den Jahren 2006 bis 2011.
Die Ergebnisse
Insgesamt wurden 1.553 Personen untersucht. Davon wiesen 55,6 Prozent arteriosklerotische Karotis-Plaques auf. Aus allen Testpersonen bildeten die Forscher drei Gruppen:
- kurze Schlafdauer (weniger als 7 Stunden)
- normale Schlafdauer (7 bis 9 Stunden Schlaf)
- lange Schlafdauer (mehr als 9 Stunden Schlaf)
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Personen mit einer langen Schlafdauer haben – im Vergleich zu „Normalschläfern“ ein um 60 Prozent erhöhtes Risiko, arteriosklerotische Plaques zu entwickeln.
Kurzschläfer und Probanden, die über Tagesmüdigkeit klagten, hatten hingegen kein erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer Arteriosklerose der Karotis.
Fazit
Eine zu lange Schlafdauer könnte ein Risikofaktor für die Entwicklung von Arteriosklerose sein. Das könnte den in Vorstudien beobachteten Zusammenhang zwischen einer langen Schlafdauer und dem Auftreten von Schlaganfällen erklären.
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Autor
Prof. Dr. med. Hans Joachim von Büdingen ist niedergelassener Facharzt für Neurologie und Psychiatrie am Neurozentrum Ravensburg. Als Chefarzt leitete er die Abteilung für Neurologie und Klinische Neurophysiologie am Krankenhaus St. Elisabeth in Ravensburg. Zu den Schwerpunkten seiner Arbeit gehört die Diagnostik und Behandlung von Schlaganfällen. [mehr]
Quellen
- Sleep Duration Is Associated With Subclinical Carotid Plaque Burden – Autoren: Christian Agudelo, Alberto R. Ramos, Hannah Gardener, Ken Cheung, Mitchell S.V. Elkind, Ralph L. Sacco, Tatjana Rundek – Publikation: Stroke. 2023;54:2347–2355 – DOI: 10.1161/STROKEAHA.122.041967