Verbesserung der Hirnleistungsfähigkeit durch Mittagsschlaf ▷ Studie
Führt Mittagsschlaf zu einer Verbesserung der Hirnleistungsfähigkeit bei älteren Menschen? (Foto: Canva)
Die Ergebnisse geben Anlass zur Hoffnung, dass kognitive Funktionen, wie zum Beispiel das Gedächtnis älterer Menschen, wortwörtlich „im Schlaf“ verbessert werden können. Der Zusammenhang zwischen dem Mittagsschlaf und verbesserter kognitiver Funktionen bei älteren Menschen wurde in früheren Studien kontrovers diskutiert.
Die wichtigste Erkenntnis aus dieser Studie ist:
Ältere Menschen, die Mittagsschlaf hielten, zeigten eine signifikant bessere Hirnleistungsfähigkeit gegenüber solchen ohne Mittagsschlaf.
Senkt ein Mittagsschlaf das Risiko für kognitive Störungen im Alter?
Ziel der chinesischen Studie war die Klärung der Frage, ob ein Zusammenhang zwischen Mittagsschlaf und Hirnleistungsfähigkeit bei einer Gruppe chinesischer Senioren besteht.
Insgesamt wurden hierzu 2.214 Menschen aus chinesischen Großstädten mit einem Mindestalter von 60 Jahren untersucht, bei denen keine kognitiven Störungen vorlagen. Während 1.534 Testpersonen einen regelmäßigen Mittagsschlaf hielten, taten dies 680 Probanden nicht.
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Als Mittagsschlaf wurden Schlafzeiten von mindestens fünf zusammenhängenden Minuten, jedoch weniger als 2 Stunden definiert, die nach dem Mittagessen und außerhalb des Hauptschlafs lagen. Testpersonen, die Mittagsschlaf hielten, wurden bezogen auf die Häufigkeit in vier Gruppen eingeteilt:
- einmal wöchentlich (selten)
- 1 – 3-mal wöchentlich (manchmal)
- 4- bis 6-mal wöchentlich (häufig)
- 7-mal wöchentlich (täglich)
Erwiesener Zusammenhang zwischen Mittagsschlaf und verbesserter Hirnleistungsfähigkeit
Die Studie konnte mit anerkannten Standardmethoden zeigen, dass ein Zusammenhang zwischen Mittagsschlaf und einer signifikant erhöhten kognitiven Leistungsfähigkeit besteht. Dies betrifft vor allem die räumliche Orientierung und auch die Sprach- und Gedächtnisleistung.
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Autoren
Dipl.-Biol. Claudia Helbig unter Mitarbeit von Prof. Dr. med. Hans Joachim von Büdingen
Claudia Helbig ist Diplom-Human- und Molekularbiologin und hat zuvor eine Ausbildung zur Arzthelferin absolviert. Als wissenschaftliche Mitarbeiterin der Medizinischen Biochemie und Molekularbiologie hat sie Medizinstudenten in Pathobiochemie-Seminaren und Praktika betreut. Nach Ihrer Arbeit in der pharmazeutischen Forschung hat sie in einem Auftragsforschungsinstitut für klinische Studien unter anderem Visiten mit Studienteilnehmern zur Erhebung von Studiendaten durchgeführt und Texte für die Website verfasst. Mit ihrem interdisziplinären Hintergrund und ihrer Leidenschaft zu schreiben möchte sie naturwissenschaftliche Inhalte fachlich fundiert, empathisch und verständlich an Interessierte vermitteln. [mehr]
Quellen
- Relationship between afternoon napping and cognitive function in the aging Chinese population –
Autoren: Han Cai, Ning Su, Wei Li, Xia Li, Shifu Xiao, Lin Sun – Publikation: General Psychiatry, 2020 – DOI: 10.1136/gpsych-2020-100361