Warum Kardiologen und Neurologen zusammenarbeiten müssen ▷ Herz und Hirn - Herzinfarkt und Hirninfarkt

Kardiologen sollten eine wichtige Rolle bei der Behandlung von Schlaganfall-Patienten spielen (Bild: mohamed_hassan | Pixabay)

Die Europäische Gesellschaft für Kardiologie (European Society of Cardiology, ESC)
hat in einem am 22.01.2020 publizierten Statement die Kardiologen (Herzspezialisten) dringend aufgefordert, den Schlaganfall als “interdisziplinäre Erkrankung” zu betrachten.

Kardiologen sollten alle Phasen der Schlaganfall-Behandlung unterstützen

Das bedeutet, dass sich die Kardiogen mit ihrer Expertise in allen Phasen der Behandlung des Schlaganfalls einbringen sollen. Somit in den Bereichen der Vorsorge, d.h., Primärprävention, Akutdiagnosik und -behandlung, der Komplikationen im Krankheitsverlauf, der Feststellung und Behandlung von Risikofaktoren, der langfristigen Sekundärprävention und Nachbetreuung. Gemeinsam mit Neurologen sollen integrative Versorgungskonzepte entwickelt bzw. verbessert werden.

Das Herz als Hauptquelle für Schlaganfälle

Wesentliche Grundlage für diese Aufforderung ist die Tatsache, dass das Herz eine Hauptquelle für Schlaganfälle ist und nahezu alle Herzerkrankungen das Risiko für Schlaganfälle erhöhen. Man denke nur an die häufige Herzrhythmusstörung Vorhofflimmern (VHF). Sie ist für 20 – 30 Prozent der Hirninfarkte durch Blutgerinnsel aus dem Herzen und damit der Verstopfung von Hirnarterien verantwortlich.

Mehr zum Thema

• Was ist ein Schlaganfall?
• Was sind Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Schlaganfall und Herzinfarkt?
• Die Behandlung des Schlaganfalls

Autor

---

Prof. Dr. med. Hans Joachim von Büdingen ist niedergelassener Facharzt für Neurologie und Psychiatrie am Neurozentrum Ravensburg. Als Chefarzt leitete er die Abteilung für Neurologie und Klinische Neurophysiologie am Krankenhaus St. Elisabeth in Ravensburg. Zu den Schwerpunkten seiner Arbeit gehört die Diagnostik und Behandlung von Schlaganfällen. [mehr]