Das nächste Level: Spiegeltherapie im digitalen Zeitalter ▷ Neue Wege in der Rehabilitation
In diesem Artikel:
- Was bedeutet digitale Spiegeltherapie?
- Wie sieht die digitale Spiegeltherapie im Alltag aus?
- Ist die digitale Spiegeltherapie auch sicher?
- Gibt es bei der Spiegeltherapie Nebenwirkungen?
- Praxis-Tipps zur stufenweisen Eingewöhnung
Der Einsatz von modernen Informations- und Kommunikationstechnologien stellt die nächste Stufe als innovative Weiterentwicklung der Spiegeltherapie dar.
Auch im Gesundheitswesen ist die Digitalisierung auf dem Vormarsch und findet immer mehr Einzug im Alltag und in der Praxis – von der Anwender-App bis zur umfassenden Software-Lösung. In der neurologischen Rehabilitation nach Schlaganfall erweitern digitale Werkzeuge die therapeutischen Möglichkeiten und bieten ein unterschiedliches Ausmaß an Unterstützung in der Nachsorge.
Aufbauend auf Teil 1 zu den Grundlagen der Spiegeltherapie geht es nun darum:
- Was bedeutet digitale Spiegeltherapie?
- Was sind die Unterschiede zur klassischen Spiegeltherapie?
- Worin liegen Vorteile für Patienten, Angehörige, Reha-Kliniken und Praxen?
- Wie sieht ein virtuelles Training konkret in der Anwendung aus?
- Wie sicher ist die digitale Spiegeltherapie und gibt es Nebenwirkungen?
Diese Fragen werden im Folgenden erläutert und an einem praktischen Beispiel für mobiles Training mithilfe digitaler Rehatechnik aufgezeigt.
Was bedeutet digitale Spiegeltherapie?
Zur Erinnerung: Bei der Spiegeltherapie trainieren Patientinnen und Patienten mit einer Halbseitenlähmung unter der Vorstellung einer normalen Funktion der betroffenen Körperseite. Die Illusion entsteht durch konzentriertes Beobachten des Spiegelbildes des bewegten gesunden Armes/Beines in einem parallel zur Körpermitte platzierten Spiegel.
Der Clou liegt darin, dass das Gehirn durch die optische Täuschung trotz Lähmung positiven visuellen Input für das betroffene Arm/Bein bekommt. Es kann die Vorstellung der Bewegung wieder lernen und neu programmieren. Somit wird die Wiederherstellung von (Teil-)Funktionen ermöglicht.
Die digitale Realität holt ein Stück Normalität zurück
Die digitale Spiegeltherapie basiert auf dem Prinzip der analogen Spiegeltherapie. Sie erleichtert allerdings die Vorstellung einer wiederhergestellten “Normalität”, weil die virtuelle Realität computer- bzw. softwarebasiert künstlich erzeugt wird.
Die virtuelle Übungsumgebung und gespiegelte Bewegungen werden auf einen Bildschirm projiziert. Durch modernste Bildbearbeitung erscheint das Bild zunehmend realitätsnah. Die Geräte sind mobil. Damit ist das Spiegeltherapie-Training überall flexibel möglich, ohne auf einen stationär aufgestellten Spiegel angewiesen zu sein. Das kommt dem natürlichen Bewegungsbedürfnis und Bewegungsradius zugute.
Grundsätzlich lassen sich zwei Arten von Technologien unterscheiden, die in der digitalen Spiegeltherapie derzeit zum Einsatz kommen:
VR steht für Virtual Reality – virtuelle Realität
Bei der VR-Technologie wird die Umgebung mithilfe eines Computers künstlich simuliert. Es gibt spezielle Brillen, welche einen Bildschirm mit dem erzeugten Bild vor die Augen positionieren. Somit wird die Umgebung visuell und sogar akustisch erlebbar. Sie können in Echtzeit in einen virtuellen Raum eintauchen, sich in diesem frei bewegen und mit virtuellen Objekten interagieren. Zusätzlich sind Spiele-Programme integriert.1,2
AR steht für Augmented Reality – erweiterte Realität
Bei der AR-Technologie wird die physische Realität durch digitale Bildbearbeitung, Inhalte und Animationen künstlich erweitert. Die Spiegelreflexion erfolgt Video-gestützt: Eine Kamera filmt Bewegungen des gesunden Armes/Beines, diese werden auf dem Bildschirm als normale Bewegung des gelähmten Armes/Beines dargestellt. Über Audio-Aufnahmen können einfachere motorische Übungen einseitig und mit beiden Armen/Beinen angeleitet werden. Eine Steigerung ist durch virtuelle Objekte möglich, die auf den Bildschirm projiziert werden, um komplexere Bewegungsabläufe zu trainieren. Auch in Form von Animationen und Feedback-Funktionen.
Wie sieht die digitale Spiegeltherapie im Alltag aus?
Durch Rehabilitation verbessern sich neurologische Funktionen bei einer Halbseitenlähmung nach einem Schlaganfall. Digitale Technologien können dies auf unterschiedliche und vielfältige Weise sinnvoll unterstützen.
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Zum Beispiel mithilfe von: Video-basierten Bewegungs-Anleitungen, personalisierten Übungs- und Trainingsprogrammen, Spiele-Software, mobilen Geräte wie eine “VR-Brille” und Apps für Tablets.
Digitale Anwendungen verändern und erweitern die rehabilitativen Möglichkeiten grundlegend. Gerade die Vorteile von mobilem Training sind vielseitig. Sowohl für Betroffene als auch für die Reha-Kliniken und Therapiepraxen, die diese innovative Form der Therapie für ihre Patienten einsetzen.
Mobilität, Individualität und Personalisierung ermöglichen mehr Selbstbestimmung
Mit den digitalen Technologien ist die Reha-Therapie mobil und in der Klinik, Praxis, zu Hause sowie im Pflegeheim selbstständig durchführbar.
Der individuelle Trainingsplan wird mit therapeutischer Anleitung und Begleitung auf die individuellen Fähigkeiten, Defizite, Bedürfnisse und Ziele abgestimmt. Das erfolgt vorab in der Reha-Einrichtung und kann im Therapieverlauf und künftig virtuell aus der Ferne stattfinden.
Dass die Übungsbehandlungen orts- und zeitunabhängig möglich sind, macht sie wesentlich flexibler. Das Training ist jederzeit zu absolvieren, orientiert am persönlichen Bedarf. Es lässt sich besser an den Alltag der Patientinnen und Patienten und ihrer Angehörigen anpassen.
Übersichtliche Dokumentation und transparente Fortschritte zur Selbstkontrolle
Digitale Anwendungen bieten den Vorteil, dass relevante Informationen, z. B. Trainingspläne und Fortschritte, strukturiert und an einem Ort dokumentiert werden. Es sind keine separaten Handzettel mehr nötig. Diverse Vorlagen vereinfachen die Dokumentation.
Durch eine zusätzliche datensichere Internet-Verbindung werden Informationen jederzeit dort verfügbar, wo man sie braucht. Dies kann in den Geräten und Tools über eigenständige Systeme erfolgen oder über webbasierte Plattformen und Apps.
Für Patientinnen und Patienten ist die Dokumentation der Übungen und der erreichten Ergebnisse in einzelnen Programmen zugleich transparent. Die Daten werden über den Verlauf informativ, verständlich und visuell ansprechend aufbereitet. Beispielsweise in Form eines übersichtlichen Dashboards mit Grafiken und farblich hervorgerufenen verbesserten Werten.
Aus therapeutischer Sicht liegt hierin ein Vorteil in der komfortablen, präzisen und vollständigen Verlaufsbeobachtung über den gesamten Zeitraum. Es ist während der langfristigen Behandlung mit fortlaufender Anpassung des Therapieplans stets eine aktuelle Übersicht zu einzelnen Patienten vorhanden. Und die Reha-Therapie lässt sich somit individuell und situativ noch genauer auf Bedürfnisse zuschneiden, konzipieren und anpassen.
Interaktion und digitale Kommunikation unterstützen die proaktive Mitgestaltung der Therapie
Innovative Anwendungen bieten Patienten, Ärzten und Therapeuten viele Optionen zur gemeinsamen Planung, Durchführung und Begleitung der Reha und Nachsorge zu Hause. Bei der digitalen Spiegeltherapie profitieren sie neben den therapeutischen Effekten von tieferen Einblicken in den Therapieverlauf.
Durch die digitale Dokumentation und Struktur haben sie das Trainingskonzept und Fortschritte besser im Blick. Patienten werden aktiver in die Behandlung eingebunden und die Spiegeltherapie lässt sich stärker personalisieren. Dies trägt zur Motivation, Selbstständigkeit und schnelleren Genesung bei.
Mit dem Ausbau der digitalen Gesundheitsversorgung sind mittelfristig weitere Möglichkeiten zur alltagsintegrierten Umsetzung denkbar. Beispielsweise indem virtuelles Training mit Telerehabilitation kombiniert wird. Sei es durch den lückenlosen Austausch und die automatisierte Auswertung von relevanten Informationen. Oder durch niedrigschwelliges begleitendes Online-Coaching und Beratung über Videosprechstunden, sichere Chat- und Messenger-Kommunikation.
Ist die digitale Spiegeltherapie auch sicher?
Wichtig zu wissen: Anwendungen, die in der Gesundheitsversorgung eingesetzt werden, müssen in Deutschland strengen Sicherheits-, Leistungs- und Qualitätsanforderungen genügen.
Damit ein Produkt zur Therapie zugelassen und eingesetzt werden kann, muss es als „Medizinprodukt“ zunächst ein Prüfverfahren durchlaufen. Zusätzlich bedarf es des CE-Zeichens, daran können Sie sich beim Hersteller orientieren.
Zudem darf die Erhebung und Verarbeitung persönlicher Daten nur zu näher beschriebenen Zwecken und nur mit Ihrer Einwilligung erfolgen. Hier gelten die Datenschutz-Anforderungen laut DSGVO.
Die Funktionsweise des virtuellen Trainings
Bei einer VR-Brille handelt es sich um eine große, blickdichte Brille. Anstelle von Brillengläsern sind in ihr zwei hochauflösende Bildschirme (Displays) mit speziellen Linsen davor verbaut. Zusätzlich erkennen Bewegungssensoren über die Drehung des Kopfes, wohin der Träger oder die Trägerin der Brille gerade im Raum schaut.
Die Bewegung des gesunden Armes wird virtuell gespiegelt und als ein- oder beidarmige Aktivität in die künstliche Umgebung projiziert. Wie bei der analogen Spiegeltherapie können grob- und feinmotorische Funktionen und Fähigkeiten trainiert werden. Für das körperliche, koordinative und kognitive Training gibt es unterschiedliche Übungen und Programme mit steigenden Schwierigkeitsgraden. Gleichzeitig bieten verschiedene Spiele eine motivierende Zusatzfunktion.
Patientinnen und Patienten können nach Anleitung selbstbestimmt und im eigenen Tempo trainieren. Die Übungsprogramme sind selbsterklärend, fordern auf lockere Art zur Leistungssteigerung heraus und machen Spaß. Da sie als weniger anstrengend empfunden werden, sind längere und intensivere Trainingseinheiten möglich. Es lassen sich individualisierte Trainingspläne erstellen und speichern.
In diesem Beispiel können Therapeuten oder Angehörige parallel das aktuelle Geschehen auf einem Tablet mit verfolgen. Eine Begleit-App stellt die übertragene Bildansicht der VR-Brille in Echtzeit visuell dar. Trainingszeiten, Fortschritte und Auffälligkeiten werden detailliert dargestellt. Dies erleichtert die Überwachung der Entwicklung und Auswertung über den Leistungsstand. Auch die Einschätzung und Auswahl der nächsten VR-Anwendungen bzw. des nächsten Spiel-Levels. Der Erfolg der Rehabilitation wird optimal unterstützt.
Weitere Vorteile von virtuellem Training
Patientinnen und Patienten bekommen in der Schlaganfall-Rehabilitation ein mobiles und kostengünstiges Training mit neuen Übungen angeboten. Diese beschränken sich gegenüber der analogen Spiegeltherapie nicht mehr auf Bewegungen im Bereich eines Spiegels.
Die Möglichkeit der eigenständigen, örtlich und zeitlich flexiblen Trainingseinheiten zu Hause schafft Unabhängigkeit. Und die kann zu einer deutlichen Verkürzung der Therapiedauer führen.
Für Reha-Kliniken hat das mobile Training neben den genannten Vorzügen einen weiteren entscheidenden Vorteil: Zeitaufwendige und risikobehaftete Transportwege zu Therapieplätzen lassen sich vermeiden. Patientinnen und Patienten können das Training in ihren Zimmern durchführen. Wie relevant das sein kann, zeigt sich aktuell am Beispiel der Beschränkungen durch die Coronavirus-Pandemie.
Durch die einfache Anwendung gewinnen Patienten relativ schnell Zugang. Sie beschäftigen sich sehr früh mit dieser neuen Therapieform und nehmen die Vorteile für sich mit zu den Therapiepraxen. Sie können sehr schnell Erfolge für sich verzeichnen und sind motivierter für weitere anstehende Therapien. Es kann sie in ihrer Zuversicht und Selbstwirksamkeit bestärken, wenn eine positive Veränderung und Steigerung ihrer Mobilität auch ersichtlich ist.
Das Wichtigste in Kürze – Vorteile des virtuellen Trainings
- Für Patientinnen und Patienten: zeitliches wie räumlich flexibles und selbstbestimmtes Training mit unterschiedlichsten Anwendungen und Spielen. Motivation und Spaß durch Sichtbarkeit der Fortschritte via App, längeres Training möglich, kann Therapiedauer verkürzen.
- Für Reha-Kliniken und Therapiepraxen: weniger risikobehaftete und zeitlich aufwendige Transportwege innerhalb der Klinik, Live-Begleitung des Trainings via Tablet, Dokumentation der Ergebnisse und Fortschritte, Anpassung des individuellen Anwendungs-Levels.
Gibt es bei der Spiegeltherapie Nebenwirkungen?
Die Spiegeltherapie ist allgemein gut verträglich, in der klassischen wie digitalen Form. Mit ernsten Nebenwirkungen ist nicht zu rechnen. Dennoch können, wenn auch selten, unerwünschte Reaktionen und Beschwerden auftreten.
Nebenwirkungen treten meist nur am Anfang der Therapie auf und bilden sich durch Gewöhnung an die Spiegelung und Technologien in der Regel schnell zurück.
- Leichter Schwindel und Übelkeit: Das kann zu Beginn kurzfristig auftreten. Unterbrechen Sie in diesem Fall die Übung, schauen Sie nicht länger auf das Spiegelbild oder den Bildschirm bzw. nehmen Sie die Brille ab. Bleiben Sie sitzen oder setzen Sie sich. Konzentrieren Sie sich ein bis zwei Minuten lang auf einen fixen Punkt im Raum. Atmen Sie dabei ruhig ein und aus.
- Gefühl von Unsicherheit und Koordinationsprobleme: Anwendungen in der virtuellen Realität und die Konzentration auf gespiegelte Bewegungen, insbesondere mit der VR-Brille, können bei der Erstanwendung Unsicherheit und koordinative Probleme im Umgang damit hervorrufen, psychisch und physisch. Das ist zum Teil dadurch erklärbar, dass man sich in einem digital erstellten Raum bewegt, der von der räumlichen Wahrnehmung und vom visuellen Eindruck der Bewegung neuartige Informationsreize setzt. Diese müssen erst im Gehirn verarbeitet werden.
- Leichte Kopfschmerzen sind aus diesem Grund auch nicht ungewöhnlich. Ebenso kann es zu unerwarteten emotionalen und vegetativen Reaktionen kommen, z. B. Weinen oder Schwitzen. Das ist nicht schlimm. Bewahren Sie Ruhe, nehmen Sie sich Zeit. Spätestens nach ein paar Tagen sollte sich das wieder geben. Es bedarf ein wenig Übung. Jeder Mensch reagiert anders und braucht unterschiedlich lang. Und für einige ist es trotzdem nichts. Richten Sie sich nach Ihrem Tempo und Ihrem Befinden. Ein stufenweiser Einstieg kann solchen Beschwerden in den meisten Fällen wirksam vorbeugen.
Praxis-Tipps zur stufenweisen Eingewöhnung
- Halten Sie sich an die therapeutische Anleitung, fragen Sie bei Bedarf nach.
- Sorgen Sie für eine reizarme, störungsfreie Umgebung in einem möglichst ruhigen Raum.
- Versuchen Sie, jede (potenzielle) Ablenkung zu meiden, z. B. durch ein Handy, Bilder an der Wand, Fensterblick bei Bewegung und Lärm draußen.
- Machen Sie sich in Ruhe mit dem Aufbau und der für Sie optimalen Einstellung des Spiegels oder der Technologie vertraut. Orientieren Sie sich in der neuen virtuellen Umgebung. Fangen Sie dann erst an mit den Übungen.
- Auch bei der verlockenden Vielfalt an Spielen gilt: eins nach dem anderen. Starten Sie mit dem geringsten Level, ohne zusätzliche Funktionen und Animationen. Finden Sie sich hinein, üben Sie mit den Grundeinstellungen, um sicher zu werden. Dann steht Ihnen die virtuelle Welt offen.
- Beginnen Sie erst mal mit wenigen Minuten Training am Tag (z. B. 5 Min.).
- Steigern Sie die Trainingszeiten langsam und Schritt für Schritt nach Ihrem Befinden (ca. 30 Minuten täglich).
Fazit
Die Spiegeltherapie ist eine effektive Therapieform in der Neurorehabilitation nach einem Schlaganfall mit einer Halbseitenlähmung. Sie unterstützt das motorische Lernen und trägt dazu bei, dass sich das gestörte Körperschema zurückbildet. Die Bewegungsfähigkeit, Sensibilität und Wahrnehmung verbessern sich und Schmerzen bilden sich zurück.
Gegenüber der konventionellen und etablierten Form bietet die digitale Spiegeltherapie deutlich mehr Möglichkeiten, das selbstständige Training zu fördern. Gleichzeitig kommen mobile Anwendungen der selbstbestimmten Teilhabe der Patientinnen und Patienten im Alltag zu Gute.
Virtual Reality-Anwendungen, mittels VR-Brille, erleichtern das eigenständige Üben zu Hause und erlauben ein ortsunabhängiges und zeitlich flexibleres Training. Spiele und individuell passgenaue Trainingspläne motivieren durch Spaß und Erfolgserlebnisse mit kleinen Schritten, regelmäßig zu üben und sich herauszufordern.
Auf diese Weise kann sich das digitale Training positiv auf die Regeneration auswirken, die Therapietreue verbessern und die Gesamttherapiedauer verkürzen. Gut möglich, dass dies einen schnelleren Wiedereinstieg in ein selbstständiges Leben begünstigt. Für einen Vergleich mit der klassischen Therapie gibt es bisher keine weiterführenden Studien.
Für die ärztliche und therapeutische Begleitung bieten sich heute und zukünftig vielfältige Optionen. Bei Bedarf persönlich vor Ort wie auch aus der Ferne mit Blick auf den Ausbau der digitalen Gesundheitsversorgung und Telerehabilitation.
Darüber hinaus ist die digitale Spiegeltherapie als Baustein eines multimodalen Reha-Konzeptes für Kliniken und Praxen vorteilhaft. Es lassen sich interne Abläufe in der stationären und ambulanten Reha optimieren und sektorübergreifende Übergänge fließender gestalten. Unterbrechungen der Therapie sollten der Vergangenheit angehören.
Über den Langzeitverlauf stellt sie eine der kostengünstigen Möglichkeiten dar, um Versorgungslücken in der Nachsorge nach einem Schlaganfall zu schließen. Dies bleibt aus wissenschaftlicher und ökonomischer Sicht genauer zu untersuchen.
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Artikel erstmalig veröffentlicht am: - Nächste geplante Aktualisierung am:
Autorin
Dr. med. Karin Kelle-Herfurth, MHBA ist selbständige Beraterin in Hamburg. Sie begleitet Solo-Selbständige und Menschen in Führung nach Krankheit in der Neuausrichtung und berät zu gesunder Lebens- und Unternehmensführung. Als Fachärztin für Physikalische und Rehabilitative Medizin liegt ihr Fokus in der Prävention und beruflichen Rehabilitation. Dies verknüpft sie als Gesundheitsökonomin mit dem Blick auf neue Arbeitskonzepte und Organisationsstrukturen im digitalen Zeitalter. [mehr]
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Quellen
- Computerspiele in der Reha – Digitale Therapien für halbseitig Gelähmte. In: forum Nachhaltig Wirtschaften. forum 03/2020 – Digitalisierung und Marketing 4 Future. Letzter Zugriff am 22.03.2021. – URL: https://www.forum-csr.net/News/15473/Computerspiele-in-der-Reha.html