Blutdrucksenkende Therapie schützt nicht nur vor Schlaganfall, sondern auch vor Demenz ▷ Studie
In diesem Artikel:
Dass Bluthochdruck zu den Hauptrisikofaktoren für einen Schlaganfall zählt, ist gut untersucht. Eine blutdrucksenkende Therapie ist daher eine wichtige Säule bei der Vorbeugung vor einem Schlaganfall. Nun konnte gezeigt werden, dass Blutdrucksenkung aber auch zur Vorbeugung vor einer Demenz eine wichtige Rolle spielt.
Die Studie
Insgesamt wurden 14 klinische Studien mit über 96 000 Patienten analysiert, die den Zusammenhang zwischen Blutdrucksenkung und geistiger Leistungsfähigkeit untersucht haben. Im Mittel wurden alle Studienteilnehmer über knapp 50 Monate hinweg im Hinblick auf ihre Blutdruckwerte, die Qualität der Einstellung ihres Bluthochdrucks sowie auf ihre geistige Leistungsfähigkeit untersucht.
Die Ergebnisse
Patienten, die eine medikamentöse Blutdrucksenkung auf die empfohlenen Blutdruckwerte aufwiesen, hatten ein deutlich reduziertes Risiko dafür, eine Einschränkung ihrer geistigen Leistungsfähigkeit oder eine Demenz zu entwickeln. Allerdings konnte man durch die Einnahme von Blutdrucksenkern eine bereits eingeschränkte geistige Leistungsfähigkeit nicht verbessern.
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Einordnung
Die Analyse zeigt, wie wichtig die Erkennung und Therapie von Bluthochdruck für unsere Gesundheit und die Vorbeugung von Krankheiten ist. Vor allem deshalb, weil es bisher keine Therapie für die Demenz gibt, findet sich in der Behandlung von Bluthochdruck derzeit die einzige wirksame Therapie für die Vorbeugung vor einer Demenz.
Leider wurde in den Studien nicht zwischen unterschiedlichen Ursachen für eine geistige Leistungseinbuße oder für eine Demenz unterschieden. Sicher wäre interessant gewesen, bei wie vielen Patienten die Einschränkungen der geistigen Leistungsfähigkeit auch mit einer gefäßbedingten Demenz (vaskuläre Demenz) zusammenhingen.
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Autorin
Dr. med. Christina Rückert ist Fachärztin für Neurologie und Geriatrie und arbeitete mehr als 10 Jahre als Oberärztin an der Oberschwabenklinik in Ravensburg. Ihre berufliche Tätigkeit beinhaltete auch die stellvertretende ärztliche Leitung der Zentralen Notaufnahme. Seit Juli 2021 ist sie gemeinsam mit ihrem Mann – ebenfalls Facharzt für Neurologie – in eigener Praxis in Rothenburg ob der Tauber niedergelassen. Ein Schwerpunkt ihrer ambulanten Tätigkeit ist die Nachsorge von Patienten nach einem Schlaganfall. [mehr]
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Quellen
- Association of Blood Pressure Lowering With Incident Dementia or Cognitive Impairment – A Systematic Review and Meta-analysis – Autoren: Diarmaid Hughes, MB, BEng; Conor Judge, MB, BEng; Robert Murphy, MB; Elaine Loughlin, MB; Maria Costello, MB; William Whiteley, PhD; Jackie Bosch, PhD; Martin J. O’Donnell, PhD; Michelle Canavan, PhD – Publikation: JAMA 2020;323:1934-44. – DOI: 10.1001/jama.2020.4249
- Konsequente antihypertensive Therapie schützt vor Demenz – Assoziation zwischen Blutdrucksenkung und Demenz oder kognitiven Störungen – Autor: Prof. Dr. med. Hans-Christoph Diener – Publikation: Info Neurologie + Psychiatrie 22(7-8); 10 (2020) – URL: Springer Medizin