Bluthochdruck ▷ Symptome, Folgen, Behandlung und Werte
In diesem Artikel:
- Was ist und wie entsteht Bluthochdruck?
- Einstufung der Blutdruckwerte
- Symptome: Wie bemerkt man Bluthochdruck?
- Niedriger Blutdruck
- Folgen des Bluthochdrucks
- Bluthochdruck bei Kindern und Jugendlichen
- Bluthochdruck in der Schwangerschaft
- Diagnose und Untersuchungen
- Behandlung und Therapie
- Mythen zum Bluthochdruck
- Lebensstil: Was hilft gegen Bluthochdruck?
Was ist und wie entsteht Bluthochdruck?
Um alle Zellen mit ausreichend Sauerstoff und Nährstoffen zu versorgen, pumpt das Herz täglich ca. 7500 Liter Blut durch den Körper. Dabei übt das Blut Druck auf die Gefäßwände aus. Dieser Druck wird Blutdruck genannt. Er wird in Millimeter Quecksilbersäule (mmHg) gemessen.
Wenn sich die Blutgefäße verengen oder an Elastizität verlieren, beispielsweise durch eine Arterienverkalkung, muss mehr Druck aufgebracht werden, um die notwendige Menge Blut durch den Körper zu befördern. So entsteht ein Bluthochdruck.
Es ist wichtig zu wissen, dass sich der Blutdruck mit jedem Herzschlag verändert. Deswegen werden immer zwei Werte gemessen: der höchste und der niedrigste Wert.
Systolischer Blutdruck
Am höchsten ist der Blutdruck, wenn sich der Herzmuskel zusammenzieht (Systole) und das Herz das Blut durch die Arterien pumpt. Dieser Blutdruck wird systolischer Blutdruck (häufig abgekürzt mit SBP oder SYS) genannt.
Diastolischer Blutdruck
Zwischen den einzelnen Herzschlägen, wenn der Herzmuskel kurzzeitig erschlafft (Diastole), senkt sich der Blutdruck. Dieser Blutdruck wird dann als diastolischer Blutdruck (häufig abgekürzt mit DBP oder DIA) bezeichnet.
Puls
Während der Blutdruck den Druck beschreibt, welcher das Blut auf die Blutgefäße ausübt, beschreibt der Puls die Herzfrequenz, also die Anzahl der Herzschläge pro Minute. Blutdruck und Puls steigen nicht zwangsläufig gleichzeitig an. Ein erhöhter Puls führt somit nicht automatisch zu einem Anstieg des Blutdrucks. Sie werden allerdings immer zusammen gemessen.
Normaler und erhöhter Blutdruck
Ein dauerhaft erhöhter Blutdruck wird auch als “Gefäßkiller” bezeichnet. Von Bluthochdruck (arterielle Hypertonie) wird gesprochen, wenn der systolische “obere” Wert über 140 mmHg und/oder der diastolische “untere Wert” über 90 mmHg liegen.
Eine chronische Hypertonie liegt dann vor, wenn die Blutdruckwerte dauerhaft systolisch über 140 mmHg und/oder diastolisch über 90 mmHg liegen. Von einer schweren Hypertonie wird gesprochen, wenn die Werte 180/110 mmHg übersteigen.
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Einstufung der Blutdruckwerte
Die folgende Tabelle zeigt, wie die Werte einzustufen sind:
Bezeichnung | Systolischer Blutdruck (mmHg) | Diastolischer Blutdruck (mmHg) |
---|---|---|
Optimal | < 120 | < 80 |
Normal | 120 – 129 | 80 – 84 |
Erhöhter Blutdruck | 130 – 139 | 85 – 89 |
Bluthochdruck Grad 1 | 140 – 159 | 90 – 99 |
Bluthochdruck Grad 2 | 160 – 179 | 100 – 109 |
Bluthochdruck Grad 3 | ≥ 180 | ≥ 110 |
Isolierter systol. Bluthochdruck |
≥ 140 | < 90 |
Symptome: Wie bemerkt man Bluthochdruck?
Bluthochdruck geht häufig nicht mit Beschwerden einher, Betroffene bemerken also keine oder kaum Symptome. Manche Betroffene klagen über:
- meist am Morgen auftretende Kopfschmerzen
- Nasenbluten
- Schwindelgefühl
- Ohrensausen
- Schlafstörungen
- Kurzatmigkeit
Wichtig ist deshalb, den Blutdruck in jedem Lebensalter regelmäßig zu messen, auch wenn keine Beschwerden auftreten.1
Für die korrekte Beurteilung sollten die Werte immer im Sitzen und in Ruhe mehrmals gemessen werden. In dieser Messreihe ist immer der höchste Wert zu bewerten. Die obige Tabelle gilt für alle Personen ab 16 Jahren.1
Voraussetzungen für die Diagnose eines Bluthochdrucks sind mehrmalige Blutdruckmessungen an beiden Oberarmen an mehreren Tagen und zu unterschiedlichen Tageszeiten beim Arzt, in der Apotheke oder zu Hause.
Zu bedenken ist auch, dass sich der Blutdruck im Tagesverlauf ändert. So ist der Blutdruck während der Nacht meistens niedriger und steigt am Morgen an. Körperliche Anstrengung oder emotionale Aufregung erhöhen den Blutdruck.
Niedriger Blutdruck
Von einem niedrigen Blutdruck (arterielle Hypotonie) wird gesprochen, wenn der Blutdruck bei Frauen dauerhaft unter 100/60 mmHg, bei Männern unter 110/60 liegt. Blutdruckwerte in dieser Höhe sind prinzipiell weder bedenklich noch krankhaft. Erst wenn der systolische Blutdruck unter 60 mmHg sinkt, besteht die Gefahr einer Ohnmacht durch unzureichende Blutversorgung des Gehirns.
Von niedrigem Blutdruck sind nicht selten Jugendliche im Wachstumsalter, schlanke und groß gewachsene Frauen, schwangere Frauen und ältere, hagere Menschen betroffen.
Symptome von niedrigem Blutdruck
Wenn der Blutdruck rasch absinkt, zum Beispiel beim schnellen Aufstehen am Morgen oder nach längerem Sitzen, kann es zu folgenden Symptomen kommen:
- Herzrasen – Durch Erhöhung der Herzfrequenz (Puls) versucht der Körper dem niedrigen Blutdruck entgegenzuwirken
- Schwindelgefühl oder Benommenheit bis zur Ohnmacht
- Übelkeit
- Sehstörungen wie das Sehen von Sternchen oder Schwarzwerden vor den Augen
- Ohrensausen
- kalte, blasse Haut
- flache Atmung oder Atemnot
- Fatigue (abnorme Müdigkeit, Erschöpfung)
- Konzentrationsstörungen
Ein niedriger Blutdruck kann auch Symptom einer Grunderkrankung sein, zum Beispiel einer Unterfunktion der Schilddrüse (Hypothyreose), der Nebennierenrinde oder der Hirnanhangdrüse (Hypophyse). Auch Herzerkrankungen (Herzinsuffizienz, Herzrhythmusstörungen u.a.) können einen niedrigen Blutdruck bedingen. Zu beachten sind auch Nebenwirkungen von Medikamenten.
Sollte ein dauerhaft niedriger Blutdruck oder eines oder mehrere der genannten Symptome auftreten, ist in jedem Fall eine ärztliche Untersuchung zur Ursachenklärung sinnvoll.
Wie häufig ist Bluthochdruck?
Kein anderer Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen kommt so häufig vor (Prävalenz).
25 Prozent der Weltbevölkerung haben einen zu hohen Blutdruck. Die erwachsenen Menschen in Deutschland sind insgesamt zu 35-40 Prozent betroffen, ca. 22 Prozent im Alter zwischen 40 und 49 Jahren und 75 Prozent im Alter zwischen 70 und 79 Jahren.2
Die Häufigkeit nimmt also mit dem Alter deutlich zu. In den Lebensjahren bis 59 sind Männer deutlich häufiger betroffen, Frauen etwas häufiger ab einem Alter von 60 Jahren.
Wie oft sollte ich den Blutdruck messen?
Da sich Bluthochdruck nicht selten auch bei jüngeren Menschen findet, ist es prinzipiell sinnvoll, bei jedem Arztbesuch als Präventionsmaßnahme den Blutdruck messen zu lassen. Dies kann auch in der Apotheke erfolgen.
Wie häufig der Blutdruck gemessen werden sollte, hängt von der Höhe des Blutdrucks ab. Menschen mit einem optimalen Blutdruck (< 120/80 mmHg) wird empfohlen, den Blutdruck mindestens alle fünf Jahre zu messen oder immer dann, wenn sich die Gelegenheit ergibt. Bei einem normalen Blutdruck (120-129/80-84 mmHg) ist zu empfehlen, diesen mindestens alle drei Jahre zu messen. Menschen mit einem erhöhten Blutdruck (130-139/85-89 mmHg) wird angeraten, mindestens einmal im Jahr den Blutdruck zu messen, da sich ein erhöhter Blutdruck häufig zu einem Bluthochdruck entwickelt.1
Bluthochdruck durch Zusammenwirken von Risikofaktoren
Für die mit circa 90 Prozent weitaus häufigste Form des Bluthochdrucks – die “essentielle” (primäre) Hypertonie – ist bis heute keine Grunderkrankung bekannt. Die Ursache ist somit unklar.
Die wichtigsten Risikofaktoren sind in der folgenden Abbildung dargestellt:
Von einem “sekundären” Bluthochdruck wird gesprochen, wenn eine Erkrankung, zum Beispiel eine Schilddrüsen- oder Nierenerkrankung als Ursache festgestellt werden kann.
Fortgeschrittenes Alter
Wichtigster Faktor der zunehmenden Häufigkeit von Bluthochdruck in der Bevölkerung ist die zunehmende Lebensdauer, also das Alter. Denn mit dem Alter nimmt die Elastizität der Arterien ab und häufig das Ausmaß der Arterienverkalkung zu. Dadurch werden die Blutgefäße “steifer”, sodass vom Herzen mehr Druck aufgebracht werden muss. Das kann zu der sogenannten “Altershypertonie” führen. Hierbei ist typischerweise nur der obere, systolische Blutdruckwert erhöht. In der Fachsprache wird von einer isolierten systolischen Hypertonie gesprochen.
Allgemein ist zu beobachten, dass der systolische Blutdruck im Erwachsenenalter um durchschnittlich 0,6 mmHg pro Jahr ansteigt.4 Das bedeutet, dass eine Person, die mit 45 Jahren einen systolischen Blutdruck von 130 mmHg hat, mit 75 Jahren einen Blutdruck von 148 mmHg aufweisen würde.
Übergewicht
Übergewicht geht häufig mit Bluthochdruck einher.
So haben etwa 60 Prozent der stark übergewichtigen (adipösen) Menschen einen Bluthochdruck.
Dabei ist nicht nur das Gewicht zu berücksichtigen, sondern auch die Verteilung des Fettes. Denn insbesondere das Fett im Bauchraum trägt zu Bluthochdruck bei. Um das Fett im Bauchraum zu messen, bietet sich ein Maßband an. Ab einem Taillenumfang von über 102 cm bei Männern und über 88 cm bei Frauen ist das Risiko erhöht. Es gibt aber auch Menschen, die laut ihrem Body-Mass-Index (BMI) übergewichtig sind, deren Muskelmasse und Fettverteilung jedoch dafür sorgt, dass kein erhöhtes Risiko besteht.
Bewegungsmangel
Menschen, die ihr Leben hauptsächlich sitzend verbringen, sind ebenfalls gefährdet, einen Bluthochdruck zu entwickeln. So sorgt regelmäßige Bewegung dafür, dass die Blutgefäße elastisch bleiben. Bewegungsmangel führt hingegen dazu, dass die Blutgefäße schneller steif werden.
Außerdem nimmt durch regelmäßige Bewegung die Größe und der Durchmesser der Gefäße zu. So stellt sich der Körper ökonomisch darauf ein, in Belastungsphasen viel Blut durch den Körper zu transportieren. Damit verbessert sich die Eigenschaft unserer Gefäße, sich an unterschiedliche Situationen anzupassen. Denn je nachdem, ob wir gerade entspannt auf der Couch liegen, mit klopfendem Herzen einen Vortrag halten oder eine Runde im Park joggen gehen, benötigen unsere Organe und Muskeln unterschiedlich viel Blut. Durch Bewegungsmangel wird der Körper langfristig geschwächt und kann sich schlechter an verschiedene Situationen anpassen.
Rauchen
Vor allem das Suchtmittel Nikotin führt zur Gefäßverkalkung und zu erhöhtem Blutdruck. Denn Nikotin erhöht die Ausschüttung des Hormons Vasopressin. Dieses sorgt dafür, dass sich die Gefäße verengen und so der Blutdruck ansteigt. Außerdem trägt Rauchen auch unabhängig von der Erhöhung des Blutdrucks zur Gefäßverkalkung bei, was wiederum den Blutdruck erhöht – ein Teufelskreis.
Familiäre Veranlagung
Wenn Bluthochdruck in der Familie bekannt ist, ist das Risiko erhöht, selbst an Bluthochdruck zu erkranken. Grund dafür können erbliche Faktoren sein. In der Familie werden allerdings nicht nur die Gene, sondern häufig auch Verhaltensweisen weitergegeben. So hat der Lebensstil (zum Beispiel die Ernährungsweise) der Eltern Einfluss auf den Lebensstil der Kinder. Das Gute daran ist: Den Lebensstil haben wir – im Gegensatz zu unseren Genen – selbst in der Hand.
Ungesunde Ernährung
Auch eine ungesunde Ernährungsweise trägt zur Entwicklung von Bluthochdruck bei. Ein sehr wichtiger Einflussfaktor ist die Menge des täglichen Salzverzehrs. Denn durch einen hohen Salzverzehr verspüren wir mehr Durst. Gleichzeitig bindet Salz das Wasser im Körper. Als Folge steigt das Volumen von Flüssigkeit im Körper an, was den Druck auf die Blutgefäße erhöht.
Außerdem kann eine zu geringe Zufuhr von Kalium zu einem erhöhten Blutdruck beitragen. Viel Kalium ist beispielsweise in Hülsenfrüchten (Bohnen, Linsen, Erbsen), Vollkornprodukten, Kartoffeln, grünem Blattgemüse (Spinat, Grünkohl, Feldsalat) und Obst (Avocados, Bananen) enthalten.
Stress (nervlicher Bluthochdruck)
Der Blutdruck wird vom sogenannten autonomen Nervensystem gesteuert. Das autonome (vegetative) Nervensystem steuert alle wichtigen Körper- und Organfunktionen wie Atmung, Herzschlag, Blutdruck, Temperatur und Verdauung. Die allermeisten dieser Funktionen laufen automatisch ab, ohne dass wir sie bewusst wahrnehmen oder steuern müssen.
Dabei besteht das autonome Nervensystem aus zwei Anteilen, die als Gegenspieler agieren, dem Sympathikus und dem Parasympathikus. Bei Wahrnehmung eines Stressauslösers werden über den Sympathikus Hormone wie Adrenalin und Noradrenalin ausgeschüttet, die für einen schnelleren Puls und einen erhöhten Blutdruck sorgen. So kann chronischer Stress ohne Erholungsphasen zu einer dauerhaften Aktivierung des Sympathikus beitragen und somit den Blutdruck erhöhen.
Alkoholkonsum
Es lässt sich beobachten, dass der Blutdruck von Menschen, die regelmäßig Alkohol trinken, höher ist als von Menschen, die keinen Alkohol trinken.5
Während geringe Mengen Alkohol (zum Beispiel 1 Glas Wein für Frauen und 2 Gläser für Männer pro Tag) lediglich zu einem höheren Puls führen, ist bei einem erhöhten Alkoholkonsum ein Anstieg des Blutdrucks um 4 – 6 mmHg nachgewiesen.
Grund dafür könnte die Aktivierung des Sympathikus sein. Ein Blutdruckanstieg ist insbesondere dann zu beobachten, wenn Alkohol getrunken wird, um Stress abzubauen oder wenn während des Trinkens geraucht wird.
Das metabolische Syndrom
Das metabolische Syndrom setzt sich aus den vier Risikofaktoren zusammen:
- Bluthochdruck
- Starkes Übergewicht (Adipositas) mit meist bauchbetonter Fetteinlagerung
- Diabetes mellitus (erhöhter Blutzucker)
- Fettstoffwechselstörungen (erhöhtes Cholesterin, v.a. LDL-Cholesterin)
Das Problem bei diesem Quartett aus Risikofaktoren besteht darin, dass sie sich gegenseitig negativ beeinflussen. Eine Kombination aus Risikofaktoren erhöht damit das Risiko für einen Schlaganfall und einen Herzinfarkt ganz erheblich.
Bluthochdruck als Folge von anderen Erkrankungen
In circa 10 Prozent der Fälle ist Bluthochdruck jedoch die Folge einer klar erkennbaren Ursache wie einer Erkrankung. Dann wird in der Fachsprache von einer sekundären Hypertonie (siehe oben) gesprochen.
Zu den möglichen Ursachen gehören unter anderem:
- Stenose (Lumeneinengung) der Nierenarterie
- ein Tumor der Nebenniere (Phäochromocytom)
- eine Schilddrüsenerkrankung
- Drogenkonsum – vor allem Amphetamine, sogenannte Aufputschmittel, können den Blutdruck schlagartig erhöhen, zu Krämpfen der Gefäßwand und in weiterer Folge zu hämorrhagischen und ischämischen Schlaganfällen führen. Dazu gehören die Party-Drogen “Speed” oder “Pep”, Crystal Meth. Auch das ADHS-Mittel “Ritalin” kann als psychoaktive Substanz missbräuchlich verwendet werden.
An derartige Ursachen muss gerade bei jüngeren Menschen gedacht werden.
Mögliche Ursachen für einen zu niedrigen Blutdruck
Die Ursachen für einen zu niedrigen Blutdruck können vielfältig sein. Neben einer langen Bettruhe und einer Schwangerschaft kann auch ein hoher Blutverlust zu einem niedrigen Blutdruck beitragen. Daneben gibt es einige Medikamente, die einen niedrigen Blutdruck auslösen können. Dazu gehören zum Beispiel Medikamente, die zur Behandlung von Parkinson, bei Erektionsproblemen, bei Depressionen oder zur Blutdrucksenkung eingesetzt werden. Darüber hinaus können dem niedrigen Blutdruck hormonelle Ursachen, eine allergische Reaktion oder ein Nährstoffmangel zugrunde liegen.
Folgen des Bluthochdrucks
Hoher Blutdruck schädigt unsere Blutgefäße und trägt damit zur Arterienverkalkung bei. Die Innenwand der Arterien verdickt sich, es entstehen Einengungen (Stenosen) bis zum Verschluss. Aus diesem Grund kann weniger Blut hindurchfließen. Dadurch verschlechtert sich die Versorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen, worunter Organe wie das Herz, das Gehirn, die Augen und Nieren besonders leiden.
Herz und Gehirn
Durch die Arterienverkalkung können Arterien leichter verstopfen. Das kann zu Herzenge (Angina pectoris) oder einem Herzinfarkt führen. Durch den erhöhten Druck, den das Herz aufbringen muss, kommt es zudem zu einer Verdickung (Hypertrophie) des Herzmuskels, vor allem der linken Herzkammer, was zu einer Herzinsuffizienz führen kann.
Wenn die Blutgefäße des Gehirns unter außergewöhnlich hohem Druck stehen, ist das Risiko für eine Hirnblutung deutlich erhöht.6 82,1 Prozent der Schlaganfall-Betroffenen leiden an Bluthochdruck .7 Auch Demenzerkrankungen werden durch Bluthochdruck begünstigt.8
Nierenerkrankungen
Der erhöhte Blutdruck schädigt zudem die Arterien der Nieren und beeinträchtigt somit deren Fähigkeit, das Blut effektiv zu filtern.
Sehverlust
Hoher Blutdruck kann die Blutgefäße zur Versorgung der Augen beeinträchtigen und schädigen. Dann droht der Verlust des Sehvermögens.
Sexuelle Funktionsstörungen
Hoher Blutdruck kann bei Männern zu Erektionsstörungen (erektile Dysfunktion) und bei Frauen zu verminderter Libido führen.
Periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK, “Raucherbein”)
Auch die Blutgefäße in der Beckenregion und in den Beinen können sich arteriosklerotisch verengen. Das ist mit Schmerzen in den Beinen bereits bei kurzer Gehstrecke verbunden, was als “Schaufensterkrankheit” bezeichnet wird. Der Betroffene muss auf dem Weg von einem Schaufenster zum anderen immer wieder stehen bleiben, um die Schmerzen besonders in den Waden durch die mangelhafte Blutversorgung zu beruhigen.
Ab wann ist Bluthochdruck bedrohlich?
Als Notfall ist ein Bluthochdruck ab Werten von 180 mmHg / 110 mmHg (Bluthochdruck Grad 3) einzustufen. Es besteht die Gefahr einer Hirnblutung. Die blutdrucksenkende Behandlung sollte dann in einem Krankenhaus durchgeführt werden.1
Bluthochdruck bei Kindern und Jugendlichen
Bluthochdruck wird auch bei Kindern und Jugendlichen immer häufiger festgestellt. Der Anteil bei Kindern und Jugendlichen, die Bluthochdruck aufweisen, ist mit 2 Prozent relativ gering.9
Dennoch ist Bluthochdruck bei Kindern und Jugendlichen ein wichtiges Thema, da der Bluthochdruck in den meisten Fällen auch im Erwachsenenalter bestehen bleibt.9 Außerdem führt ein ausgeprägter chronischer Bluthochdruck im Kindes- und Jugendalter zu Organschäden, vor allem am Herzen und den Gefäßen.10
Ursachen für Bluthochdruck bei Kindern und Jugendlichen
Sehr viel häufiger als bei Erwachsenen ist der Bluthochdruck bei Kindern und Jugendlichen Folge einer Erkrankung wie einer Nierenerkrankung9 oder der Nebenwirkung von Medikamenten (sekundäre Hypertonie).
Bluthochdruck hängt im jüngeren Alter häufig mit Übergewicht und Bewegungsmangel zusammen, die Folgen eines hohen Medienkonsums sein können.11 So sind ungefähr 40 Prozent der Jugendlichen mit Bluthochdruck auch von Übergewicht betroffen.
Eine Gewichtsabnahme senkt den Blutdruck oft wieder in den Normalbereich, wenn andere Ursachen für den Bluthochdruck ausgeschlossen werden konnten.9
Diagnostik bei Kindern und Jugendlichen
Ein Problem ist, dass Bluthochdruck bei Kindern zu selten entdeckt und behandelt wird.12 Deshalb ist es insbesondere bei übergewichtigen Kindern zu empfehlen, regelmäßig den Blutdruck zu messen.
Grenzwerte bei Kindern und Jugendlichen10
Folgende Tabelle bietet einen Überblick über die oberen Grenzwerte des systolischen und diastolischen Blutdrucks bei Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen 3 und älter als 16 Jahren:20
Alter | Obergrenze für Mädchen | Obergrenze für Jungen |
---|---|---|
3 | 109/71 | 110/70 |
4 | 110/71 | 110/70 |
5 | 111/71 | 111/71 |
6 | 112/72 | 111/71 |
7 | 114/72 | 113/72 |
8 | 115/73 | 114/73 |
9 | 117/74 | 116/74 |
10 | 119/75 | 118/75 |
11 | 122/76 | 120/76 |
12 | 124/76 | 124/77 |
13 | 126/78 | 127/78 |
14 | 127/76 | 132/80 |
15 | 128/80 | 136/82 |
≥ 16 | 140/90 | 140/90 |
Bluthochdruck in der Schwangerschaft
Die Sterblichkeit von Müttern, Föten und Neugeborenen ist in Deutschland erfreulicherweise sehr niedrig. Bluthochdruck-Störungen gelten dabei jedoch als eine der häufigsten Ursachen.1
Grenz- und Normwerte in der Schwangerschaft
Bluthochdruck in der Schwangerschaft liegt bei Werten von ≥140/≥90 mmHg vor. Allerdings erfolgt die Einteilung anders als bei Nicht-Schwangeren. Als leichter Bluthochdruck gelten Werte zwischen 140-159/90-109 mmHg und als schwerer Bluthochdruck Werte von ≥160/110 mmHg.1
Verschiedene Arten von Bluthochdruck in der Schwangerschaft:
Vorbestehender Bluthochdruck
Von einem vorbestehenden Bluthochdruck wird gesprochen, wenn der Bluthochdruck bereits vor der Schwangerschaft oder vor der 20. Schwangerschaftswoche bestand. Der Bluthochdruck hält typischerweise mehr als sechs Wochen nach der Geburt an und kann mit Proteinurie einhergehen, also der erhöhten Ausscheidung von Eiweiß im Urin.1
Schwangerschaftsinduzierter Bluthochdruck (Gestationshypertonie)
Diese Form des Bluthochdrucks tritt erst nach der 20. Schwangerschaftswoche auf und bildet sich im Normalfall innerhalb von sechs Wochen nach der Geburt zurück.
Darüber hinaus gibt es eine Mischform aus einem vorbestehenden und einem schwangerschaftsinduzierten Bluthochdruck.1
Präeklampsie
Bei der Präeklampsie handelt es sich um einen schwangerschaftsinduzierten Bluthochdruck mit deutlich erhöhter Eiweißausscheidung im Urin (Proteinurie). Diese Form des Bluthochdrucks tritt häufiger auf bei:
- der ersten Schwangerschaft
- einer Mehrlingsschwangerschaft
- Blasenmole (Störung der Embryonalentwicklung in der Schwangerschaft)
- dem Antiphospholipid-Syndrom (eine Autoimmunerkrankung)
- einem vorbestehenden Bluthochdruck
- einer Nierenerkrankung
- oder Diabetes.
Die einzige “Heilung” stellt die Entbindung dar.
Mögliche weitere Symptome neben dem Bluthochdruck sind:
- Kopfschmerzen
- Sehstörungen
- Bauchschmerzen
- veränderte Laborwerte (z.B. niedrige Blutplättchen oder Anzeichen einer gestörten Leberfunktion)1
Behandlung von Bluthochdruck in der Schwangerschaft
Bei Vorliegen eines Bluthochdrucks wird auch in der Schwangerschaft in Absprache mit dem behandelnden Hausarzt und Gynäkologen zu einer Behandlung mit Medikamenten geraten, um Organschäden und Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzubeugen.
Liegt der Blutdruck einer schwangeren Frau über 170/110, gilt dies als Notfall, bei dem eine stationäre Aufnahme empfohlen wird.1
Ein Bluthochdruck in der Schwangerschaft erhöht die Gefahr, im späteren Leben ebenfalls Bluthochdruck zu entwickeln oder einen Schlaganfall oder einen Herzinfarkt zu erleiden. Deshalb wird Schwangeren mit Bluthochdruck auch, wenn nötig, zu einer Lebensstilumstellung geraten, um
- Komplikationen bei weiteren Schwangerschaften zu vermeiden.
- Die Herz-Kreislauf-Gesundheit zu schützen.
Jährliche Besuche bei der Hausärztin oder dem Hausarzt werden empfohlen.13
Diagnose und Untersuchungen
Der Blutdruck kann zu Hause, beim Hausarzt oder Hausärztin, in der Apotheke oder mittels einer Langzeitmessung (ABPM) bestimmt werden. Dabei ist darauf zu achten, sorgfältig und mit einem zuverlässig geeichten Gerät zu messen.1
Messung zu Hause
Bei Verdacht oder bestehender Diagnose eines Bluthochdrucks sollten die Blutdruckwerte im besten Fall mehrere Tage (bis zu einer Woche) vor dem Termin beim Hausarzt gemessen werden und notiert werden.1
Um den Blutdruck zu notieren, bieten sich auch Apps an, in die der Blutdruck direkt eingetragen werden kann. Daraus können die Apps zum Beispiel aussagekräftige Diagramme und Statistiken erstellen, die auch als PDF für den Arzt exportierbar sind. Eine solche App ist die App BlutdruckDaten.
Blutdruck-Langzeitmessung
Bei dieser Messmethode wird der Blutdruck über einen längeren Zeitraum, meist 24 Stunden, gemessen. Das Gerät misst den Blutdruck in regelmäßigen Abständen, zum Beispiel alle 15 oder 30 Minuten. Mithilfe dieser Methode ist es möglich, den Blutdruck auch während der Nacht zu beurteilen und die Veränderungen des Blutdrucks durch die täglichen Belastungen aufzuzeichnen.
Die Langzeitmessung wird in der Regel vom Hausarzt oder der Hausärztin in die Wege geleitet, wenn wiederholt ein Bluthochdruck festgestellt wurde.1
Diagnosestellung
Die Diagnosestellung beim Arzt beruht im Idealfall auf mehreren Messungen zu verschiedenen Zeitpunkten des Tages. Eine Ausnahme ergibt sich bei Werten über 180/110 mmHg oder dem Vorliegen von bluthochdruckbedingten Organschäden. Dann sollte sofort gehandelt werden.
Häufig ist zu beobachten, dass die Werte, die zu Hause oder durch eine Langzeitmessung festgestellt werden, durchschnittlich niedriger ausfallen als beim Arzt. Ein Grund hierfür könnte der Effekt des Weißkittel-Bluthochdrucks sein.
Weißkittel-Bluthochdruck
Jeder kennt diese Situation: Der Arzt oder die Ärztin kommt ins Behandlungszimmer, die Anspannung, Aufregung oder gar Angst beginnen. Nicht selten kommt es also vor, dass sich der Blutdruck in dieser Situation erhöht.
Somit ist es nicht unüblich, dass zu Hause ständig Werte im Zielbereich von 130/70 mmHg gemessen werden, in der Praxis dann Werte um die 160/90. Dieses Phänomen bezeichnet man als “Weißkittel-Effekt”. Wenn der systolische Wert 20 mmHg und der diastolische Wert 10 mmHg höher ist als bei korrekten Messungen zu Hause ausfällt, spricht man von diesem Weißkittel-Effekt.14
Diese Patienten könnten aufgrund der Messung in der Praxis fälschlicherweise als behandlungsbedürftig eingestuft und medikamentös eingestellt werden.15
Somit hat sich seit vielen Jahren das Vorgehen etabliert, bei erhöhten Messwerten entweder eine 24-Stunden-Messung durchzuführen oder den Patienten zu bitten, zu Hause ein Blutdruck-Tagebuch zu führen.
Maskierter Bluthochdruck
Genau das Gegenteil des Weißkitteleffekts liegt bei dem maskierten Bluthochdruck vor. Hier sind die in der Praxis gemessenen Werte z.B. im Normbereich unter 140/90 mmHg, zu Hause aber deutlich erhöht.16
Dieses Phänomen wird in der amerikanischen Literatur mit einer Häufigkeit zwischen 15 und 30 Prozent erwähnt.17
Aufgrund dieses Effektes ist es zu empfehlen, den Blutdruck selbst in regelmäßigen Abständen zu Hause zu messen. Voraussetzung ist immer die Beurteilung durch ein zuverlässiges Messgerät mit Anlage am Oberarm.
Behandlung und Therapie
Bluthochdruck ist der wichtigste Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und kann durch eine Umstellung des Lebensstils und eine medikamentöse Behandlung positiv behandelt werden.3
Das gesamte Herz-Kreislauf-Risiko ist zu erfassen
Bei Menschen, bei denen Bluthochdruck festgestellt wurde, liegen häufig auch andere Risikofaktoren wie Fettstoffwechselstörungen, Diabetes oder Übergewicht vor, die das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zusätzlich erhöhen.1 Es ist daher wichtig, das gesamte Herz-Kreislauf-Risiko zu bestimmen, um zu entscheiden, ob eine Behandlung mit Medikamenten angebracht ist.
Ab welchem Blutdruck wird eine Behandlung eingeleitet?
Zielwerte der Behandlung
Das erste Therapieziel ist die Senkung der Werte auf <140/90 mmHg. Dies gilt für alle Altersstufen ab einem Alter von 16 Jahren. Wird eine medikamentöse Behandlung ohne gravierende Nebenwirkungen vertragen, werden Werte von <130/80 mmHg angestrebt. Bei Personen, die jünger als 65 Jahre alt sind, werden Zielwerte von 120-129 mmHg empfohlen.1
Gängige Mythen zum Bluthochdruck
Die Veranlagung für Bluthochdruck liegt in meiner Familie. Dagegen kann ich nichts unternehmen.
Falsch. Wenn die Eltern oder andere nahe Blutsverwandte unter Bluthochdruck litten oder leiden, steigt die Wahrscheinlichkeit, selbst Bluthochdruck zu entwickeln. Gerade wenn dies der Fall sein sollte, ist es besonders wichtig, einen gesunden Lebensstil zu pflegen, um der Veranlagung entgegenzuwirken. Auf jeden Fall sollte der Bluthochdruck behandelt und regelmäßig kontrolliert werden.
Ich fühle mich gesund und habe keine Symptome. Deshalb muss ich nicht regelmäßig meinen Blutdruck messen.
Falsch. Ab einem Alter von 60 Jahren ist über die Hälfte der Menschen in Deutschland von Bluthochdruck betroffen. Der Großteil von ihnen hat keine Symptome. Viele werden nicht behandelt. Dennoch führt der Bluthochdruck zu Folgeschäden und kann langfristig zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie dem Herzinfarkt oder dem Schlaganfall führen.
Ich nutze kaum oder wenig Kochsalz. Deshalb muss ich mir keine Gedanken um meine Salzzufuhr machen.
Falsch. In manchen Fällen kann der Salzverzehr zu einem erhöhten Blutdruck beitragen. Wir nehmen einen Großteil des Salzes über Lebensmittel wie Fertigprodukte, Soßen, Brot, Wurst und Käse auf. So haben Menschen, die zwar auf Kochsalz verzichten, aber viele Fertigprodukte oder tierische Produkte verzehren, einen hohen Salzverzehr, der den Blutdruck erhöht. Auskunft darüber gibt die Nährwerttabelle. Empfohlen werden bis zu 5 g Salz am Tag. Mehr dazu erfahren Sie hier.
Ich habe Bluthochdruck. Der Blutdruck wird von meinem Arzt regelmäßig gemessen, sodass ich mich darum nicht zu kümmern brauche.
Falsch. Sollte ein erhöhter Blutdruck bestehen, sollte er regelmäßig auch zu Hause gemessen werden. Denn der Blutdruck kann im Tagesverlauf schwanken. Die regelmäßige Messung zu Hause bietet dem Hausarzt wertvolle Informationen für die Diagnose und Behandlung. Außerdem kann so der Gefahr eines maskierten Bluthochdrucks entgangen werden, bei dem die in der Praxis gemessenen Werte z.B. im Normbereich unter 140/90 mmHg liegen, zu Hause aber deutlich erhöht sind. Auch die Möglichkeit eines Weißkittel-Bluthochdrucks ist zu bedenken.
Ich war von Bluthochdruck betroffen, doch konnte dank der Medikamente wieder einen Blutdruck im gesunden Bereich erreichen, sodass ich die Medikamente jetzt absetzen kann.
Falsch. Bei Bluthochdruck handelt es sich um eine chronische Erkrankung. Menschen, die einmal von Bluthochdruck betroffen waren, sollten den Rat des behandelnden Arztes befolgen und die Medikamente im dauerhaft und kontrolliert einnehmen.
Lebensstil: Was hilft gegen Bluthochdruck?
Ein gesunder Lebensstil ist in der Lage, das Auftreten von Bluthochdruck zu verhindern oder hinauszuzögern und damit das Herz-Kreislauf-Risiko zu senken.1 Wenn es gelingt, den Lebensstil zu ändern, kann die Einnahme von Medikamenten bei Personen, die Bluthochdruck Grad 1 aufweisen, verzögert oder sogar verhindert werden. Auch wenn trotz Umstellung des Lebensstils eine medikamentöse Therapie erforderlich ist, wird die Wirkung der Medikamente durch die Veränderung des Lebensstils unterstützt.
Die Ernährung umstellen
Eine gesunde Ernährungsweise ist in der Lage, den Blutdruck durchschnittlich um 8 bis 14 mmHg zu senken.18 Eine Fehlernährung kann die Ursache eines Bluthochdrucks sein. Zum Beispiel kann ein erhöhter Salzverzehr zu Bluthochdruck führen. Aus diesem Grund wird eine maximale Aufnahme von 5 g Salz am Tag empfohlen.
Besonders in Fast Food, Fertiggerichten, Wurst- und Käseprodukten ist viel Salz enthalten. Zudem stehen tierische Fette mit einem erhöhten Blutdruck in Zusammenhang.19 Der Blutdruck lässt sich hingegen senken, wenn statt fettreichen tierischen Produkten und rotem Fleisch, mehr kaliumreiche Lebensmittel wie Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte und Vollkornprodukte auf dem Teller landen.1
Bei Übergewicht: Abnehmen
Auch eine zu hohe Kalorienaufnahme, die zu Übergewicht führt, kann den Blutdruck erhöhen. Bei Vorliegen von Adipositas (BMI über 30 kg/m2 oder einem Taillenumfang von über 102 cm bei Männern oder über 88 cm bei Frauen) ist ein gesunder BMI (20 – 25 kg/m2), bzw. Taillenumfang (< 94 cm bei Männern oder 80 cm bei Frauen) anzustreben.
Mehr bewegen
Auch Bewegung kann sich als Wunderwaffe gegen einen hohen Blutdruck erweisen. Empfohlen wird, sich regelmäßig an 5 bis 7 Tagen pro Woche für mindestens 30 Minuten zu bewegen. Blutdruckschonend ist dabei vor allem ein Training mit niedriger bis moderater Belastung. Als Sportarten bieten sich zum Beispiel Wandern, Fahrrad fahren, Walken, Schwimmen oder Rudern an.
Suchtmittel vermeiden
Alkohol
Es sollte ein mäßiger und risikoarmer Alkoholkonsum angestrebt werden. Ein risikoarmer Konsum liegt bei Männern bei bis zu 8 alkoholhaltigen Getränken pro Woche und bei Frauen bei bis zu 4 Getränken pro Woche. Ein Getränk entspricht dabei einem kleinen Glas Wein oder einem kleinen Glas Bier. Rauschtrinken ist gänzlich zu vermeiden.1
Rauchen
Um die Blutdruckwerte in den Griff zu bekommen, ist es ebenfalls dringend zu empfehlen, mit dem Rauchen aufzuhören. Wie es gelingt, mit dem Rauchen aufzuhören, erfahren Sie in diesem Artikel.
Alternativ gibt es einige Programme, die dabei helfen, nicht mehr zur Zigarette zu greifen.
Mit dem Arzt gemeinsam am Bluthochdruck arbeiten
Die effektive Behandlung bzw. medikamentöse Behandlung des Bluthochdrucks ist nicht selten eine Geduldsprobe für Patient und Arzt. Nicht immer wird auf Anhieb das wirksamste Medikament oder die Kombination von unterschiedlich wirksamen Medikamenten gefunden.
Eine gute Kommunikation und ein vertrauensvolles Verhältnis zwischen PatientInnen und ÄrztInnen ist das A und O einer erfolgreichen Behandlung. Wenn Sie eine Entscheidung Ihres Arztes nicht nachvollziehen können (zum Beispiel die Einnahme von mehreren Medikamenten) oder damit unzufrieden sind, sprechen Sie Ihre Bedenken offen an. Wenn sich Ihre Bedenken nicht klären und Sie sich weiterhin unwohl bei Ihrem Arzt fühlen, kann es sinnvoll sein, eine zweite Meinung einzuholen.
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Artikel erstmalig veröffentlicht am: - Nächste geplante Aktualisierung am:
Autoren
unter Mitarbeit von Marieke Theil, M.Sc.
Prof. Dr. med. Hans Joachim von Büdingen ist niedergelassener Facharzt für Neurologie und Psychiatrie am Neurozentrum Ravensburg. Als Chefarzt leitete er die Abteilung für Neurologie und Klinische Neurophysiologie am Krankenhaus St. Elisabeth in Ravensburg. Zu den Schwerpunkten seiner Arbeit gehört die Diagnostik und Behandlung von Schlaganfällen. [mehr]Sie erhalten von uns regelmäßig und kostenlos aktuelle Informationen rund um den Schlaganfall.
Quellen
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- 12-Monats-Prävalenz von Bluthochdruck in Deutschland – Autoren: Robert Koch-Institut – DOI: 10.17886/RKI-GBE-2017-007
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- Bluthochdruck Beim Kind – Autoren: Simonetti, GD, BS Bucher, M Ragazzi, S Tschumi, Mario G. Bianchetti – Publikation: Swiss Medical Forum ‒ Schweizerisches Medizin-Forum, 10 (2010) – DOI: 10.4414/smf.2010.07157
- Bluthochdruck bei Adipositas im Kindes- und Jugendalter – Autoren: Rascher, W., W. Kiess, A. Körner – Publikation: Bundesgesundheitsblatt – Gesundheitsforschung – Gesundheitsschutz, 56.4 (2013), 492–99 – DOI: 10.1007/s00103-012-1638-5
- Incidence of High Blood Pressure in Children — Effects of Physical Activity and Sedentary Behaviors: The IDEFICS Study: High Blood Pressure, Lifestyle and Children – Autoren: de Moraes, Augusto César Ferreira, Heráclito Barbosa Carvalho, Alfonso Siani, Gianvincenzo Barba, Toomas Veidebaum, Michael Tornaritis et al. – Publikation: International Journal of Cardiology, 180 (2015), 165–70 – DOI: 10.1016/j.ijcard.2014.11.175
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- Update 2018 der ESC-Leitlinie zu kardiovaskulären Erkrankungen in der Schwangerschaft – Autoren: Seeland, U., J. Bauersachs, J. Roos-Hesselink, V. Regitz-Zagrosek – Publikation: Herz, 43.8 (2018), 710–18 – DOI: 10.1007/s00059-018-4765-4
- 2017 ACC/AHA/AAPA/ABC/ACPM/AGS/APhA/ASH/ASPC/NMA/PCNA Guideline for the Prevention, Detection, Evaluation, and Management of High Blood Pressure in Adults: Executive Summary: A Report of the American College of Cardiology/American Heart Association Task Force on Clinical Practice Guidelines – Autoren: Whelton, Paul K., Robert M. Carey, Wilbert S. Aronow, Donald E. Casey, Karen J. Collins, Cheryl Dennison Himmelfarb et al. – Publikation: Hypertension (Dallas, Tex.: 1979), 71.6 (2018), 1269–1324 – DOI: 10.1161/HYP.0000000000000066
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- Unmasking Masked Hypertension: Prevalence, Clinical Implications, Diagnosis, Correlates, and Future Directions. – Autoren: Peacock, James, Keith M. Diaz, Anthony J. Viera, Joseph E. Schwartz, Daichi Shimbo – Publikation: Journal of Human Hypertension, 28.9 (2014), 521–28 – DOI: 10.1038/jhh.2014.9
- Risk Factors for Ischaemic and Intracerebral Haemorrhagic Stroke in 22 Countries (the INTERSTROKE Study): A Case-Control Study – Autoren: O’Donnell, Martin J, Denis Xavier, Lisheng Liu, Hongye Zhang, Siu Lim Chin, Purnima Rao-Melacini et al. – Publikation: The Lancet, 376.9735 (2010), 112–23 – DOI: 10.1016/S0140-6736(10)60834-3
- Sedentary Behavior and Health Outcomes among Older Adults: A Systematic Review – Autoren: Rezende, Leandro Fornias Machado de, Juan Pablo Rey-López, Victor Keihan Rodrigues Matsudo, Olinda do Carmo Luiz – Publikation: BMC Public Health, 14.1 (2014), 333 – DOI: 10.1186/1471-2458-14-333
- Bluthochdruck bei Kindern – Publikation: Hochdruckliga – URL: https://www.hochdruckliga.de/betroffene/bluthochdruck-bei-kindern