Was ist ein Metabolisches Syndrom? ▷ Das tödliche Quartett
Bewegungsmangel und Über-/Fehlernährung sind die Hauptursachen des metabolischen Syndroms (Foto: congerdesign | Pixabay)
In diesem Artikel:
- Bedeutung
- Häufigkeit
- Warum ist das Metabolische Syndrom so gefährlich?
- Was können wir gegen die Entstehung des Metabolischen Syndroms tun?
Bedeutung
Unter dem Sammelbegriff “Metabolisches Syndrom” werden verschiedene Erkrankungen und Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie z.B. Schlaganfall und Herzinfarkt, zusammengefasst.
Metabolisch bedeutet stoffwechselbedingt. Von einem Syndrom spricht man, wenn verschiedene Symptome oder Risikofaktoren bei einem Patienten zur gleichen Zeit vorliegen, wobei jedes Symptom eine unterschiedliche Ursache haben kann.
Welche Symptome bzw. Krankheiten treten beim Metabolischen Syndrom meist gemeinsam auf?
- Bluthochdruck
- starkes Übergewicht (Adipositas) mit meist bauchbetonter Fetteinlagerung
- Diabetes mellitus (erhöhter Blutzucker)
- Fettstoffwechselstörungen (erhöhtes Cholesterin, v.a. LDL-Cholesterin)
Oft finden sich im Blut auch eine erhöhte Harnsäurekonzentration, leichte Entzündungszeichen oder Zeichen einer verstärkten Blutgerinnung.
Warum ist das Metabolische Syndrom so gefährlich?
Die genannten Symptome sind meist Ausdruck des “modernen Lebensstils” mit unzureichender körperlicher Bewegung, Fehl- und Überernährung. In den westlichen Regionen, v.a. Europa und Amerika, spricht man bei Vorliegen eines Metabolischen Syndroms auch von einer “Wohlstandskrankheit”.
Traurig und bedenklich ist, dass die Sterblichkeit bei diesen Patienten erhöht ist. Man spricht deshalb auch bei den o.g. Symptomen von einem “tödlichen Quartett”.
Jedes dieser Symptome kann für sich betrachtet zu einer Schädigung der arteriellen Blutgefäße, zur Arteriosklerose führen. Liegen mehrere Symptome vor, erhöht sich das Risiko v.a. für Schlaganfälle und Herzinfarkte zusätzlich.
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Wie häufig ist das Metabolische Syndrom?
In Deutschland sind ca. 30 – 35 Prozent der Bevölkerung betroffen. Das sind unglaubliche 25 – 30 Millionen Menschen! Leider ist auch die Tendenz ansteigend und das nicht nur wegen der zunehmenden Alterung, sondern auch wegen der Nutzung digitaler Medien, welche vor allem Jugendliche und Berufstätige im “Home Office” von Bewegung abhalten und eine Überernährung fördern.
Frauen und Männer sind gleichermaßen betroffen, zunehmend auch Kinder und Jugendliche.
Was können wir gegen die Entstehung des Metabolischen Syndroms tun?
Da alle Symptome vermeidbar oder behandelbar sind, helfen nur nachhaltige Aufklärung im Sinne einer permanenten und strukturierten Primärprävention und der Förderung der Gesundheitsbildung bzw. Gesundheitskompetenz der Bevölkerung.
Eine bereits im Vorschulalter beginnende und kompetente Gesundheitserziehung wäre wünschenswert. Letztere ist wohl das größte Problem, da es sehr schwer ist, sich den aktuellen Entwicklungen und Einflüssen zu entziehen.
Dennoch lohnt es sich für jeden, einmal in sich zu gehen und dabei zu überlegen, wie man bei klaren und wissenschaftlich gesicherten Vorgaben für ein “gesundes Leben” möglichst lange und in guter Gesundheit überleben kann.
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Autor
Prof. Dr. med. Hans Joachim von Büdingen ist niedergelassener Facharzt für Neurologie und Psychiatrie am Neurozentrum Ravensburg. Als Chefarzt leitete er die Abteilung für Neurologie und Klinische Neurophysiologie am Krankenhaus St. Elisabeth in Ravensburg. Zu den Schwerpunkten seiner Arbeit gehört die Diagnostik und Behandlung von Schlaganfällen. [mehr]
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