Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) ▷ Symptome, Behandlung, Tipps zur Vorbeugung
In diesem Artikel:
- Was genau ist ein Diabetes mellitus?
- Was ist Prädiabetes?
- Häufigkeit
- Ursachen und Entstehung
- Symptome
- Warum ist Diabetes mellitus so gefährlich?
- Kann ich die Entstehung und Behandlung des Diabetes mellitus selbst beeinflussen?
- Medikamentöse Behandlung
- Risikofaktor Diabetes
- Tipps zur Umstellung des Lebensstils
Risikofaktor Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus)
Neben dem Bluthochdruck ist die Zuckerkrankheit der gefährlichste und immer häufiger vorkommende Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und daher ein Risikofaktor für Bluthochdruck, Hirninfarkt und Herzinfarkt.
Wie häufig ist Diabetes?
In weniger als drei Jahrzehnten (1985-2013) ist das weltweite Vorkommen (Prävalenz) von 30 Millionen um mehr als das 10-fache auf 382 Millionen Einwohner gestiegen. Prognosen weisen darauf hin, dass sich dieser Anstieg fortsetzt: bis zum Jahr 2035 auf 592 Millionen.1
80 Prozent aller Diabetiker leben in Ländern mit niedrigen bis mittleren Einkommen, z.B. in Indien, Südostasien oder Indonesien. In Deutschland sind ca. 10 Prozent der Einwohner (8,2 Millionen) betroffen. Tendenz ebenfalls steigend.1 Da viele Menschen gar nicht wissen, dass sie von Diabetes betroffen sind, ist zudem von einer hohen Dunkelziffer auszugehen.
Die Häufigkeit, mit der Diabetes-Typ-2 auftritt, nimmt mit dem Alter stark zu. Männer sind dabei häufiger betroffen als Frauen.2
Was genau ist ein Diabetes mellitus?
Diabetes ist eine Gruppe von Stoffwechselstörungen, die mit einer Erhöhung des Zuckergehalts im Blut einhergehen. Die Erhöhung des Blutzuckerspiegels wird in der Fachsprache als Hyperglykämie bezeichnet. Verantwortlich können Erbanlagen und/oder Risikofaktoren wie Übergewicht, Bewegungsmangel, falsche Ernährung u.a. sein.
Regelkreislauf: Blutzucker und Insulin
Dass immer genug Glukose (Zucker) durch unser Blut fließt und als Nährstoff zur Verfügung steht, ist für uns lebenswichtig.
Denn aus dem Blutzucker gewinnen die einzelnen Körperzellen ihre Energie. Befindet sich jedoch zu viel Glukose im Blut, kommen die Blutgefäße zu Schaden. Es ist also wichtig, dass der Blutzuckerspiegel möglichst im Normalbereich gehalten wird.
Wenn wir Kohlenhydrate zu uns nehmen, werden diese im Magen-Darm-Trakt zu einzelnen Glukose-Molekülen aufgespalten. Dadurch kommt es zu einer Erhöhung des Blutzuckerspiegels. Die Aufgabe des Hormons Insulin ist es, den Blutzuckerspiegel im Blut zu kontrollieren.
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Bei einem erhöhten Blutzuckerspiegel wird Insulin aus der Bauchspeicheldrüse ausgeschüttet. Das Insulin sorgt dann dafür, dass die Körperzellen Glukose aufnehmen. Die Körperzellen können aus der Glukose Energie gewinnen. Dadurch sinkt der Blutzuckerspiegel. Der Gegenspieler zum Insulin ist das Glukagon. Glukagon hebt den Blutzuckerspiegel an.
Bei Menschen mit Diabetes funktioniert dieser Regelkreislauf nicht optimal. Dabei werden zwei Typen der Zuckerkrankheit unterschieden:
Diabetes mellitus-Typ-1
Der Diabetes mellitus-Typ-1 (sog. “jugendlicher Diabetes”) tritt meist vor dem 30. Lebensjahr auf. Ursächlich ist eine Erkrankung des körpereigenen Immunabwehr-Systems (eine sog. Autoimmunerkrankung), welche die Produktion des blutzuckersenkenden Insulins verhindert. Da der Körper das Insulin nicht selbst herstellen kann, sind Menschen mit Diabetes-Typ-1 auf die Verabreichung von Insulin angewiesen.
Diabetes mellitus-Typ-2
Der Diabetes mellitus-Typ-2 (“Altersdiabetes”) wird auf eine mangelhafte Reaktion der Zellen auf Insulin (sog. Insulinresistenz), eine unzureichende Produktion des Insulins in der Bauchspeicheldrüse oder die vermehrte Produktion von Glukose (Zucker) in der Leber zurückgeführt. Bei Diabetes-Typ-2 verliert das Insulin also zunehmend seine Wirkung, sodass ein relativer Insulinmangel besteht.
Charakteristisch für den Typ-2 ist, dass er mit zunehmendem Alter immer häufiger auftritt und dabei lange Zeit unbemerkt bleibt. Bedauerlicherweise auch bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen.
Unterschiede zwischen Diabetes-Typ-1 und Typ-2 nach Harreiter (2019):3
Kriterium | Diabetes-Typ-1 | Diabetes-Typ-2 |
---|---|---|
Häufigkeit | Unter 10 Prozent aller Diabetiker | Über 90 Prozent aller Diabetiker |
Alter, in dem Diabetes zum ersten Mal auftritt | Meist jüngere Menschen unter 40 Jahren | Meist ältere Menschen über 40 Jahren |
Körpergewicht | Meist normalgewichtig | Häufig übergewichtig oder adipös |
Symptome | Häufig | Selten |
Familiäre Häufung | Gering | Häufig |
Insulintherapie | Sofort erforderlich | Erst in späterem Stadium |
Schwangerschaftsdiabetes
Schwangerschaftsdiabetes wird in der Fachsprache auch als Gestationsdiabetes bezeichnet. Dabei handelt es sich um eine Diabetesform, die erstmals während der Schwangerschaft auftritt.3 Tritt der Diabetes allerdings vor der 20. Schwangerschaftswoche auf, deutet dies darauf hin, dass bereits vorher ein Diabetes bestand.
Ein Schwangerschaftsdiabetes zählt zu den häufigsten Schwangerschaftskomplikationen: Etwa 5 Prozent aller Schwangeren sind von Schwangerschaftsdiabetes betroffen. Das Risiko für einen Schwangerschaftsdiabetes steigt mit dem Alter und dem Gewicht der Mutter an.
In den meisten Fällen bildet sich der Diabetes nach der Schwangerschaft zurück. Das Risiko für die Entstehung eines Diabetes-Typ-2 ist allerdings erhöht.
Ursachen und Entstehung eines Diabetes-Typ-2
Wichtig zu wissen ist, dass die mangelnde Empfindlichkeit auf das Insulin (Insulinresistenz) häufig schon Jahre vor der Diagnose Diabetes beginnt.
Um die erhöhten Blutzuckerspiegel wieder in die Balance zu bringen, wird immer mehr Insulin hergestellt und ausgeschüttet. Diesen Zustand können die Zellen, die das Insulin herstellen, aber nicht dauerhaft aufrechterhalten. Durch die Erschöpfung der Zellen können sie zugrunde gehen. Es entsteht ein Insulinmangel.
Dieser Krankheitsprozess wird durch verschiedene Risikofaktoren begünstigt. Dazu gehören:
Nicht beeinflussbare Risikofaktoren:
- Familiäre Belastung (genetische Faktoren)
- Höheres Alter
- Geschlecht, Männer sind häufiger betroffen als Frauen
- Ethnizität
Beeinflussbaren Risikofaktoren:
- Übergewicht, vor allem übermäßiges Bauchfett
- Vorliegen einer Fettleber
- Bewegungsmangel
- Depressionen
- Obstruktive Schlafapnoe (nächtliche Atemaussetzer)
- Eine Fehlernährung: ballaststoffarme und energiereiche Nahrung, übermäßiger Zuckerkonsum (z.B. Softdrinks)
- Übermäßiger Alkoholgenuss
- Rauchen
- Bluthochdruck
- Sehr niedriges HDL-Cholesterin
Symptome des Diabetes
Es gibt einige Anzeichen, die auf einen Diabetes hinweisen können. Zu den Anzeichen gehören:
- Müdigkeit, Schwäche
- häufiges Wasserlassen
- Motivationsverlust
- starkes Durstempfinden
- trockene Haut
Diese Anzeichen gehen aber auch oft mit anderen Krankheiten einher und lassen nicht direkt auf Diabetes schließen.
In vielen Fällen macht sich Diabetes allerdings nicht bemerkbar und wird nur zufällig bei einer Vorsorge-Untersuchung festgestellt oder wenn Folgeschäden den Betroffenen zum Arzt führen. Das führt dazu, dass Diabetes-Typ-2 häufig erst zehn Jahre nach Ausbruch der Krankheit festgestellt wird.4
Deshalb wird empfohlen, bei Personen im Alter über 45 mindestens alle drei Jahre sowohl den Blutzucker im nüchternen Zustand als auch den HbA1c-Wert (“Langzeitwert”) zu bestimmen – bei übergewichtigen bzw. adipösen Menschen in jährlichen Abständen.5
Diabetes-Diagnostik
Was bedeutet der HbA1C-Wert?
Der HbA1C-Wert wird als Langzeitwert für die Blutzuckerkontrolle herangezogen. Denn mit diesem Wert kann festgestellt werden, wie gut der Zucker in den letzten acht bis zwölf Wochen eingestellt war.
Denn ist dauerhaft zu viel Glukose im Blut vorhanden, bindet sich die Glukose an das Hämoglobin. Das Hämoglobin ist der rote Farbstoff in unseren Blutzellen, der Sauerstoff im Körper transportiert. Wenn sich Glukose an das Hämoglobin bindet, spricht man auch davon, dass das Hämoglobin “verzuckert”. Der HbA1C-Wert drückt den Anteil an verzuckertem Hämoglobin im Blut an. Das Hb steht dabei für Hämoglobin.
Warum wird der Nüchtern-Blutzuckerwert bestimmt?
Der Blutzuckerspiegel verändert sich im Laufe des Tages. Insbesondere nach einer kohlenhydratreichen Mahlzeit steigt der Blutzuckerspiegel stark an. Wird der Blutzuckerspiegel zu diesen Zeiten gemessen, sind die Werte deshalb oft nicht sonderlich aufschlussreich. Aus diesem Grund sollte der Blutzuckerwert im besten Fall im nüchternen Zustand gemessen werden. Das heißt konkret, dass mindestens acht Stunden vor der Blutabnahme nicht gegessen und nichts anderes als Wasser getrunken werden sollte.
Was ist der orale Glukosetoleranz-Test (Zuckerbelastungstest)?
Nachdem der Nüchtern-Blutzuckerwert bestimmt wurde, wird im Anschluss daran häufig ein Glukosetoleranztest durchgeführt. Durch diesen Test lässt sich feststellen, wie viel Zucker der Körper aus dem Blut aufnimmt. Das gibt Aufschluss darüber, wie gut der Körper eine bestimmte Menge an Zucker verarbeitet.
Dafür wird eine Flüssigkeit getrunken, die 75 g Glukose enthält. Zwei Stunden später wird der Blutzuckerspiegel erneut gemessen. Ist dieser Wert dann sehr hoch (über 200 mg/dl oder 11,1 mmol/l), spricht das für Diabetes. Es bedeutet, dass der Körper den Blutzuckerspiegel nach einer Mahlzeit nicht gut genug senken kann.
Ab welchen Werten liegt Diabetes-Typ-2 vor?
Bei der Einordnung der Werte ist zu bedenken, dass sich die Stoffwechselstörung kontinuierlich entwickelt. Das heißt, dass Blutzuckerspiegel, die heute nur knapp im Normalbereich oder im Bereich “Prädiabetes” liegen, sich in einigen Jahren zu einem Diabetes entwickeln können.3
Zudem können die Testwerte von Test zu Test unterschiedlich ausfallen. Im Zweifelsfall sind als Referenzwerte immer die Werte des Arztes oder Diabetologen heranzuziehen.
Was ist ein Prädiabetes?
Wie der Tabelle zu entnehmen ist, gibt es Werte, die zwar nicht mehr im normalen Bereich liegen, aber auch noch nicht hoch genug sind, um Diabetes zu diagnostizieren. In der Fachsprache nennt sich dieser Zustand “Prädiabetes” oder “gestörte Glukosetoleranz” und bezeichnet eine Vorstufe für einen Diabetes-Typ-2.
Das heißt, dass Menschen mit einem Prädiabetes gefährdet sind, dass sich dieser zu einem Diabetes-Typ-2 entwickelt. Außerdem stellen bereits mäßig erhöhte Blutzuckerspiegel ein Risiko für die Blutgefäße dar. Darum ist auch Menschen mit Prädiabetes dringend zu empfehlen, Lebensstil-Maßnahmen zu ergreifen, die dem Diabetes-Typ-2 entgegenwirken.
Warum ist Diabetes mellitus so gefährlich?
Allgemein gilt: Bei Diabetikern entwickelt sich eine Arteriosklerose früher und ausgeprägter als bei Menschen mit einem normalen Zuckerstoffwechsel. Das betrifft vor allem die hirnversorgenden Arterien im Halsbereich und die Herzkranz-Arterien. Das hat zur Folge, dass das Risiko für einen Schlaganfall oder Herzinfarkt für Menschen mit Diabetes um das Doppelte bis Dreifache erhöht ist.4
Gefährlich ist der erhöhte Blutzucker allerdings nicht nur hinsichtlich der Entwicklung einer Arteriosklerose. Auch die Schädigung der Augen mit gravierenden Sehstörungen (diabetische Retinopathie), der Nieren (diabetische Nephropathie) oder der Nerven (diabetische Polyneuropathie) sind nicht selten Folgen eines Diabetes. So leiden 30 bis 40 Prozent der Menschen mit Diabetes unter Nierenschäden.4
Folge- und Begleiterkrankungen vermindern dadurch die Lebensqualität und die Lebenserwartung der Betroffenen.
Gefährlich sind diese Folgeschäden insbesondere dadurch, dass Diabetes häufig bis zu zehn Jahre unentdeckt bleibt und in dieser Zeit auch nicht behandelt wird. Das betrifft vornehmlich den Diabetes-Typ-2. Um diese Folgeschäden zu vermeiden, ist die Früherkennung also sehr entscheidend.
Kann ich die Entstehung und Behandlung des Diabetes mellitus selbst beeinflussen?
Der Entstehung von Diabetes entgegenzuwirken ist ohne wesentliche Einschränkungen sehr gut möglich. Allerdings setzt dies einen gesundheitsbewussten Lebensstil voraus und auch Disziplin sich selbst gegenüber. Ohne diese Voraussetzungen haben selbst ärztliche Bemühungen wenig Aussicht auf Erfolg.
Ärzte können nur versuchen, gravierende Folgeerkrankungen zu verhindern oder zu behandeln. Patienten haben also die Verhinderung eines Diabetes Typ-2 selbst in der Hand. Insgesamt geht man davon aus, dass durch eine Umstellung des Lebensstils das Risiko für die Entwicklung eines Diabetes um 40 Prozent gesenkt werden kann.3
Eine Studie, die untersucht hat, was Maßnahmen zur Veränderung des Lebensstils – wie eine Ernährungsumstellung und die Durchführung eines strukturierten Bewegungsprogramms – bewirken können, zeigte, dass sich bei fast der Hälfte der Patienten der Diabetes zurückgebildet hat. Fast ein Viertel der Patienten hat über 15 kg abgenommen. Zudem konnte gezeigt werden, dass diese Effekte nachhaltiger Natur waren.6
Da Diabetes ein Hauptrisikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist, gilt es zudem, den Lebensstil so umzustellen, dass das Herz-Kreislauf-Risiko gesenkt wird.5
Ernährung bei und zur Vorbeugung von Diabetes-Typ-2
Es gibt nicht “die eine” optimale Ernährung für Menschen mit einem Diabetes-Typ-2, denn diese ist von Mensch zu Mensch verschieden und abhängig vom Krankheitsverlauf, dem Alter, den Lebensumständen, auch von Begleit- und Folgeerkrankungen. Deshalb wird allen Menschen mit einem Diabetes-Typ-2 eine individuelle Ernährungsberatung empfohlen.7
Trotzdem gibt es einige allgemeingültige Informationen und Empfehlungen zur Ernährungsweise bei Vorliegen eines Diabetes-Typ-2. Wichtig ist, dass die Freude am Essen nicht verloren geht. Nichts ist verboten. Es geht vielmehr um eine persönlich abgestimmte gesunde Ernährung durch eine vollwertige Mischkost.
Proteinzufuhr beibehalten
Sollten noch keine Nierenprobleme aufgetreten sein, kann die Aufnahme von Proteinen (Eiweiß) so wie bisher beibehalten werden. Empfohlen wird für Menschen mit Diabetes-Typ-2 ohne Nierenerkrankungen eine Eiweißzufuhr von 10 bis 25 Prozent der Gesamtenergiemenge für Menschen unter 60 Jahren und 15 – 25 Prozent der Gesamtenergiemenge für Menschen über 60 Jahren.8 Sollte eine Nierenerkrankung vorliegen, ist eine individuelle Beratung zu empfehlen. Denn eine hohe Eiweißzufuhr kann die Nieren zusätzlich belasten.
Die richtigen Kohlenhydrate verzehren
Die Kohlenhydrate haben einen starken Einfluss auf die Blutzuckerwerte, denn Kohlenhydrate werden im Magen-Darm-Trakt in einzelne Glukose- (Zucker-) Moleküle aufgespalten. Daher ist die Portionsgröße bei kohlenhydratreichen Lebensmitteln stets im Blick zu behalten. Allerdings ist nicht nur die Menge, sondern auch die Art der Kohlenhydrate entscheidend.
Kohlenhydrate bestehen aus mehreren Zuckerbausteinen (z.B. Glukose, Fruktose), die aus unterschiedlich langen Ketten zusammengesetzt sind. Je nach Länge dieser Ketten spricht man von kurz- und langkettigen Kohlenhydraten.
Kurzkettige Kohlenhydrate
Kurzkettige Kohlenhydrate bestehen aus einem oder wenigen Zuckerbausteinen, der Glukose (Traubenzucker) und Fructose (Fruchtzucker), welche einen süßlichen Geschmack haben. Kurzkettige Kohlenhydrate finden sich zum Beispiel in Süßigkeiten.
Haushaltszucker (Saccharose) besteht zum Beispiel jeweils aus einem Glucose- und einem Fruktosebaustein. Aus Glukose kann direkt Energie gewonnen werden. Fructose wird hingegen vorrangig für die Herstellung von Triglyceriden – also Fetten – herangezogen.
Fructose wird anders verstoffwechselt als Glukose. Wird Fructose über eine übliche Ernährungsweise eingenommen, zum Beispiel über den Verzehr von Obst, hat es keine negativen Auswirkungen auf den Stoffwechsel. Wird Fruktose allerdings in höheren Mengen aufgenommen, zum Beispiel über gezuckerte Getränke, wirkt sich Fruktose negativ auf den Zuckerstoffwechsel aus.8
Langkettige Kohlenhydrate
Langkettige Kohlenhydrate (Mehrfachzucker) bestehen aus mehr als 10 Molekülen. Langkettige Kohlenhydrate finden sich in Vollkornprodukten oder Gemüse.
Je länger diese Ketten sind, desto länger benötigt unser Körper, um sie aufzuspalten und Energie aus ihnen zu gewinnen. Das hat einen positiven Einfluss auf unseren Blutzuckerspiegel. So beugen langkettige Kohlenhydrate Heißhungeranfällen vor und halten uns länger satt als kurzkettige und sind deshalb besonders für Menschen mit Diabetes zu empfehlen.
Daher sollten Kohlenhydrate bevorzugt in Form von Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten und Nüssen aufgenommen werden.8 So ist ein regelmäßiger Verzehr von Vollkornprodukten mit einem niedrigen Risiko für Schlaganfälle (Hirninfarkte und Hirnblutungen) und Diabetes verbunden.
Aber Vollkorn ist nicht gleich Vollkorn. Einen besonders positiven Effekt haben Vollkornprodukte wie Brot, die ganze Körner enthalten. Je mehr Körner enthalten sind, desto geringer fällt der Anstieg des Blutzuckers nach dem Essen aus.9 Die Erklärung dafür ist, dass die Frucht- und Samenschalen der Körner eine physikalische Barriere für die Wirkung der Amylase darstellen. Die Amylase ist das Enzym, das lange Kohlenhydratketten zu einzelnen Glukosebausteinen aufspaltet. Dieser positive Effekt ist bei hochverarbeiteten Vollkornprodukten allerdings nicht zu beobachten.8
Allein der Umstieg von Weißmehl- auf Vollkornprodukte bewirkt durchschnittlich eine Gewichtsabnahme von einem halben Kilo und eine Reduktion des HbA1C-Werts um 2 mmol/mol.10
Glykämischer Index
Um die Art der Kohlenhydrate besser einzuschätzen, kann der glykämische Index herangezogen werden.5
Der glykämische Index ist ein Maß für den Effekt von Nahrungsmitteln auf die Blutzuckerkonzentration im Vergleich zu reiner Glukose (Traubenzucker). Die Steigerung des Blutzuckers durch ein Nahrungsmittel wird verglichen mit der blutzuckersteigernden Wirkung von 100 g reiner Glucose.
Ein glykämischer Index von 50 bedeutet beispielsweise, dass der Blutzuckeranstieg durch den Verzehr eines Nahrungsmittels nur halb so stark ausgeprägt ist wie nach dem Verzehr von 100 g Glucose. Lebensmittel mit einem hohen glykämischen Index sind vor allem Lebensmittel, die vorrangig aus kurzkettigen Kohlenhydraten bestehen.
Eine Ernährung mit einem niedrigen glykämischen Index kann die Entstehung eines Diabetes-Typ-2 verhindern.11
Lebensmittel mit einem niedrigen glykämischen Index sind beispielsweise Hafer und Hülsenfrüchte. Werden diese regelmäßig gegessen, verbessert sich die Blutzuckereinstellung und die Wirkung des Insulins nimmt wieder zu.12
Dass Lebensmittel mit einem niedrigen glykämischen Index gegen die Entstehung von Diabetes-Typ-2 wirksam sind, liegt aber nicht nur am glykämischen Index selbst. Denn Lebensmittel mit einem niedrigen glykämischen Index sind in der Regel auch reicher an Ballaststoffen und sekundären Pflanzenstoffen. Lebensmittel mit einem hohen glykämischen Index, wie zum Beispiel Süßigkeiten, haben häufig einen gleichzeitig hohen Gehalt an gesättigten (ungesunden) Fettsäuren und sind häufig stärker verarbeitet.8
Zuckerzufuhr im Blick behalten
Erfreulicherweise sind die Zeiten vorüber, in denen von Ärzten und Ernährungsberatern bei Diabetes Zucker verboten und ein strenger Diätplan empfohlen wurde. Allerdings gilt weiterhin die Empfehlung, die tägliche Zuckermenge zu beschränken.
Der Verzehr von Haushaltszucker (Saccharose) sollte bei Diabetes auf maximal 25 g pro Tag reduziert werden.5 Dies lässt sich einhalten, indem Lebensmittel gemieden werden, die einen hohen Zuckergehalt aufweisen. Allgemein wird die Zuckeraufnahme während eines Tages jedoch deutlich unterschätzt. In einem kleinen Glas Cola (0,2 L) stecken bereits 11 g reiner Zucker.
Dass Cola viel Zucker enthält, ist den meisten Menschen jedoch bekannt. Problematisch ist vor allem der “versteckte Zucker” in verarbeiteten Lebensmitteln, die nicht unbedingt als Süßigkeiten wahrgenommen werden. So sind in Salatsaucen, Fruchtjoghurt und Ketchup ebenfalls beachtliche Mengen Zucker enthalten. Deshalb ist immer der Zuckergehalt zu beachten, der auf der Verpackung angegeben ist.
Süßstoffe als gelegentliche Alternative
Süßstoffe werden synthetisch hergestellt. Sie werden unabhängig vom Insulin verstoffwechselt, weshalb sie vor allem bei Menschen mit Diabetes von Interesse sind. Im Vergleich zu Zucker weisen Süßstoffe eine vielfach höhere Süßkraft auf. Dadurch müssen nur winzige Mengen verwendet werden, um die gleiche Süßkraft wie Zucker zu erzeugen. Aufgrund der winzigen Mengen haben Süßstoffe auch quasi keine Kalorien.
Bei Süßstoffen spaltet sich allerdings die Meinung der Fachexperten. Die Gefahr bei einem häufigen Verzehr von Süßstoff ist, dass sich der Geschmack an die hohe Süße gewöhnt. Außerdem kann die intensive Süßkraft den Appetit steigern.13 Zudem gibt es einige Hinweise, dass sich ein häufiger Verzehr von Süßstoffen negativ auf das Darmmikrobiom auswirken kann.14
Wichtig ist, dass sich Süßstoffe nicht auf den Zuckerstoffwechsel und damit auf die Glukose- und Insulinregulierung auswirken.15,16 Süßstoffe bieten sich deshalb als gelegentliche Alternative an, sollten aber auch nicht übermäßig verzehrt werden.
Ballaststoffe
Ballaststoffe können dazu beitragen, einen gestörten Zucker- und Fettstoffwechsel wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Damit verbessern sie die Wirkung des Insulins, sodass sich der Blutzuckerspiegel senkt. Daneben wirken sich Ballaststoffe positiv auf das Körpergewicht, den Fettstoffwechsel, den Blutdruck und die Entzündungswerte aus.17
Empfohlen wird zur Reduktion und Vermeidung von Diabetes-Typ-2 eine Aufnahme von 35 g Ballaststoffen am Tag.17 Zum Vergleich: In Deutschland werden durchschnittlich 23 – 25 g Ballaststoffe am Tag aufgenommen.18 Das heißt, dass bei den meisten Menschen noch “Luft nach oben” ist. Dabei sollten Ballaststoffe aber vorrangig über das Essen aufgenommen werden. Der Nutzen von Ballaststoffen in Form von Nahrungsergänzungsmitteln ist bislang nicht belegt.8
Besonders vorteilhaft sind die ß-Glukane, die natürlicherweise in Haferflocken enthalten sind. Denn ß-Glukane quellen im Magen-Darm-Trakt auf und machen den Nahrungsbrei zähflüssiger. So wird durch sie die Magenentleerung sowie die Freisetzung und Aufnahme von Nahrungsbestandteilen wie Kohlenhydraten verzögert.19 Dadurch senkt der Konsum von ß-Glukan den Blutzuckeranstieg nach einer Mahlzeit.20
Um sich einen Überblick über den Ballaststoff-Gehalt in Lebensmitteln zu verschaffen, lohnt sich ein Blick auf die Nährstofftabelle. Dort ist der Ballaststoffgehalt immer angegeben.
Vermehrt auf eine vegetarische Ernährung setzen
Eine überwiegend vegetarische Ernährungsweise kann Diabetes entgegenwirken. Das heißt nicht, dass auf eine komplett vegetarische oder vegane Ernährung umgestellt werden muss, um von den vorteilhaften Effekten zu profitieren. Allein die Reduktion des Verzehrs von tierischen Lebensmitteln gilt als wirksame Maßnahme.Der übermäßige Verzehr von tierischen Lebensmitteln ist mit einem höheren Diabetesrisiko verbunden. Beim Fleisch ist Geflügel gegenüber Schwein oder Rind zu bevorzugen. Alternativ könnte Fleisch durch Fisch (empfehlenswert ist Thunfisch, Lachs, Makrele) ersetzt werden. Der Verzehr von rotem und verarbeitetem Fleisch sollte im besten Fall eine Ausnahme darstellen. Auch Butter und stark fetthaltige Käsesorten sollten im Idealfall nicht täglich gegessen werden.
Weniger Fertigprodukte und Fast Food
Fertigprodukte und Fast Food sind oft hoch verarbeitete Lebensmittel. Diese sind reich an Transfetten. Die Aufnahme von Transfetten aus diesen Lebensmitteln erhöht das Herz-Kreislauf-Risiko.21 Indem auf Fast Food und Fertigprodukte verzichtet wird, kann das Risiko für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung deutlich gesenkt werden.
Obst und Gemüse
Das Essen von Obst und Gemüse kann beim Abnehmen helfen. Denn in Obst und Gemüse stecken vergleichsweise wenig Kalorien. Täglich fünf Portionen Obst und Gemüse senken zudem das Risiko für Diabetes und Folgeerkrankungen.8
Ein hoher Verzehr von Obst, Obstsäften und stärkehaltigem Gemüse kann sich allerdings auch nachteilig auf den Blutzuckerspiegel auswirken. Das ist vor allem für Menschen mit Diabetes-Typ-2, die nicht mit Insulin behandelt werden, zu bedenken. Besonders durch Obstsäfte, Smoothies und Trockenfrüchte kann es schnell zu einer hohen Aufnahme von Kohlenhydraten kommen. Hierbei ist Vorsicht geboten. Am besten ist es, frisches Obst zu verzehren.8
Zu stärkehaltigem Gemüse zählen u.a. Kartoffeln (15 g Stärke auf 100 g), Süßkartoffeln und Erbsen. Gemüse mit einem geringen Stärkegehalt sind zum Beispiel Tomaten, Gurken, Spinat, Paprika, Zucchini und Spargel. Diese können uneingeschränkt verzehrt werden.
Mediterrane Ernährung
Die mediterrane Ernährung wird auch als “Mittelmeerkost” bezeichnet und allgemein zur Verhinderung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen empfohlen. Sie hilft auch, Körpergewicht zu reduzieren.22
Bei mediterraner Ernährung stehen Obst, Gemüse, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte und Olivenöl täglich auf dem Speiseplan. Alle paar Tage werden die Mahlzeiten durch Eier, Milchprodukte und Wein ergänzt. Während Fisch und Geflügel wöchentlich gegessen werden, kommt rotes Fleisch nur selten auf den Teller.
Die mediterrane Ernährung gilt gegenüber einer Low-Carb- oder einer fettarmen Ernährung als geeigneter, um die Entstehung von Diabetes-Typ-2 zu verhindern oder ihr entgegenzuwirken.23 So zeigt sich die mediterrane Ernährung gegenüber anderen Ernährungsformen als sehr effektiv, um den Nüchternglukose- und den HBA1C-Wert zu senken.8
Eine Fettreduktion ist nicht notwendig
Auf Fett müssen Sie also nicht verzichten, um den Diabetes zu verhindern oder zu verbessern.8 Wichtiger ist die Qualität der aufgenommenen Fettsäuren.
Denn die Qualität der Fettsäuren hat Einfluss auf die Wirkung des Insulins. Vermehrt auf bessere Fette zu setzen, kann damit einem Diabetes entgegenwirken.24
Eine hohe Aufnahme der sogenannten ungesättigten Fettsäuren stellt sich als förderlich zur Reduktion von Diabetes-Typ-2 heraus. Das gilt insbesondere für die mehrfach ungesättigten Fettsäuren.25
Ungesättigte Fettsäuren finden sich in pflanzlichen Lebensmitteln wie Nüssen, Samen und Ölen.
Vorsicht ist bei den sogenannten Low-Fat-Produkten geboten. Diese Lebensmittel sind häufig so konzipiert, dass sie zwar wenig Fett enthalten, dafür aber mehr Zucker liefern.26
Probiotika als Nahrungsergänzungsmittel
Unter Probiotika oder probiotischen Lebensmitteln versteht man Lebensmittel, die lebende Mikroorganismen wie Milchsäurebakterien enthalten. Gelangen diese Mikroorganismen in den Darm, können sie dort positive Wirkungen entfalten, zum Beispiel, indem sie die natürliche Bakterienzusammensetzung des Darms verbessern und das Immunsystem dadurch stärken. Probiotika sind in Milchprodukten oder fermentierten Produkten wie Sauerkraut zu finden.
Das Darmmikrobiom hat daneben einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf den Zuckerstoffwechsel. Insbesondere beeinflusst das Darmmikrobiom die Wirkung und die Bildung von Insulin.27,28 Bei Menschen mit Diabetes-Typ-2 konnte bereits gezeigt werden, dass ein verändertes Darmmikrobiom vorliegt. Die Ursachen dafür sind allerdings noch ungeklärt.29
In einigen Studien konnte beobachtet werden, dass sich durch die Einnahme von Probiotika-Nahrungsergänzungsmitteln bei Menschen mit Diabetes-Typ-2 der Nüchternglukosespiegel deutlich reduzierte und sich die Wirkung des Insulins verbesserte.30,31 Dabei zeigte sich, dass Nahrungsergänzungsmittel mit mehreren Bakterienstämmen größere Effekte erzielten als Nahrungsergänzungsmittel mit nur einem Bakterienstamm.8
Nahrungsergänzungsmittel
Allgemein wird die Einnahme von weiteren Nahrungsergänzungsmitteln bei Diabetes nicht empfohlen.8 Denn bisher konnte nicht gezeigt werden, dass die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln – wie Vitamine, Mineralstoffe oder Kräuter – den Zuckerstoffwechsel verbessert.32 So bringen Nahrungsergänzungsmittel keinen Vorteil mit sich, wenn kein Mangelzustand vorliegt.
Nahrungsergänzungsmittel gleichen keine Fehlernährung aus. Denn bei einer ausgewogenen Ernährung tritt in der Regel kein Nährstoffmangel ein. Ausnahmen sind besondere Gruppen wie Schwangere, Stillende, ältere Menschen oder Vegetarier und Veganer.
Die Einnahme von Vitamin D-Ergänzungsmitteln in den Wintermonaten kann sinnvoll sein. Denn in den Wintermonaten wird nur wenig Vitamin D durch das Sonnenlicht gebildet, sodass bei vielen Menschen in Deutschland im Winter ein leichter Vitamin D-Mangel vorliegt.33 Ein Mangel an Vitamin D kann den Zuckerstoffwechsel beeinflussen und die Wirkung des Insulins verschlechtern.34
Getränke
Auf Kaffee muss nicht verzichtet werden, allerdings auf stark fetthaltige Milchprodukte und zuckerhaltige Getränke. Regelmäßiges Trinken von Kaffee und Tee geht sogar mit einem niedrigeren Risiko für Diabetes einher.35
Softdrinks sollten gemieden werden, denn sie liefern überschüssige Energie und wirken sich negativ auf den Nüchternblutzucker aus.36
Stattdessen wird empfohlen, mindestens 2-3 Liter kalorienarme Flüssigkeit (Tee) oder Wasser zu trinken.
Weitere Lebensstiländerungen
Neben der Ernährungsweise gibt es noch weitere Lebensstilfaktoren, die mit Diabetes in Zusammenhang stehen. Die wichtigsten und wissenschaftlich gesicherten Empfehlungen sind:
Verhindern bzw. Abbau von Übergewicht:
Übergewicht ist der gefährlichste Risikofaktor für die Entstehung eines Diabetes-Typ-2. So ist Übergewicht mit einem 2 – 3-fach erhöhten Risiko für die Entstehung eines Diabetes-Typ-2 verbunden.37 Besonders schädlich ist das Bauchfett als Hinweis für Fettspeicher auch in der Bauchhöhle, vor allem in der Leber – nicht selten mit der Folge einer Fettleber.
Bei Übergewicht ist die Gewichtsabnahme vor allem zu empfehlen, um das Herz-Kreislauf-Risiko zu senken. Denn bereits eine moderate Gewichtsabnahme (5 -10 Prozent des ursprünglichen Körpergewichts) wirkt sich positiv auf die Risikofaktoren wie einen erhöhten Blutzuckerspiegel, Fettstoffwechselstörungen und Bluthochdruck aus.38 Zu bedenken ist dabei, dass sich bereits jedes verlorenes Kilo positiv auf die Risikofaktoren auswirken wird.7
In einer Frühphase des Diabetes-Typ-2s kann es durch eine Gewichtsabnahme zu einem Rückgang des Diabetes kommen.39 Bereits eine achtwöchige, sehr kalorienarme Diät (circa 620 Kalorien am Tag) über einen Zeitraum von sechs Wochen kann zu einem temporären Rückgang des Diabetes-Typ-2s von mindestens sechs Monaten führen.40
Auch für Menschen mit einem Prädiabetes ist bei gleichzeitigem Übergewicht eine Gewichtsabnahme zu empfehlen. Eine moderate Gewichtsabnahme von 3 bis 5 kg vom Ausgangsgewicht reduziert das Risiko der Entstehung eines Diabetes-Typ-2 um 60 Prozent.8 Eine Gewichtsabnahme von 10 kg war sogar in der Lage, bei über 90 Prozent der Studienteilnehmer die Entstehung von Diabetes-Typ-2 zu verhindern.41
Dabei sollten Gewichtsschwankungen vermieden werden.42 Deshalb ist zur Gewichtsabnahme eine Ernährungsumstellung statt einer Diät und eine dauerhafte Erhöhung der Bewegungsdauer zu empfehlen. Eine Steigerung der Bewegungsdauer kann den Energiebedarf erhöhen. Empfohlen werden zur Gewichtsabnahme 200 – 300 Minuten pro Woche (30 Minuten bis 45 Minuten pro Tag).43
Ausreichend Bewegung in den Alltag integrieren
Durch regelmäßige Bewegung werden Abwehrmechanismen des Körpers in Gang gesetzt, die dabei helfen, Krankheiten besser zu bewältigen.43 Außerdem trägt Bewegung zum allgemeinen Wohlbefinden bei.
Ob Ausdauer- oder Krafttraining besser für Menschen mit Diabetes geeignet ist, ist noch unklar. Empfohlen wird daher eine Mischung aus Ausdauer- und Krafttraining.43 Denn diese wirkt sich positiv auf die Blutzuckereinstellung aus. Durch regelmäßiges Kraft- und Ausdauertraining kommt es zusätzlich zur medikamentösen Therapie zu einer Reduktion der HbA1C-Werte um 0,8 – 0,9 Prozent.44,45
Durch Krafttraining wird Muskelmasse aufgebaut, was zu einer Verbesserung der Insulinresistenz führt. So könnte Krafttraining im Idealfall zwei- bis dreimal die Woche in den Alltag integriert werden. Zwischen den Tagen, an denen Krafttraining gemacht wird, sollte aber mindestens ein Ruhetag liegen.43 Bei Krafttraining ist auf eine gleichmäßige Atmung zu achten, denn eine Pressatmung kann Blutdruckspitzen hervorrufen.
Beim Ausdauertraining bieten sich Sportarten an der frischen Luft an, die möglichst viele und große Muskelgruppen aktivieren.43 Dazu gehören beispielsweise Walken, Joggen oder Fahrrad fahren. Alternativ bietet sich Tanzen oder einfache Gymnastikübungen an. Videoanleitungen für zu Hause gibt es zum Beispiel auf YouTube.
Für Menschen, die bisher gar keinen Sport getrieben haben, ist zu empfehlen, möglichst zurückhaltend mit maximal zehn Minuten pro Trainingseinheit anzufangen. Die Trainingseinheiten sollten dafür aber täglich durchgeführt werden. Über die Zeit kann die Dauer des Trainings langsam erhöht werden.43
Zu bedenken ist jedoch, dass es durch körperliche Aktivität zu Blutzuckerschwankungen kommen kann. Menschen, die bereits an Diabetes erkrankt sind, ist deshalb anzuraten, die Glukoseaufnahme und den Energieumsatz durch die Bewegung präzise aufeinander abzustimmen. Dies wird erleichtert, wenn die körperliche Aktivität regelmäßig täglich mit gleicher Dauer und Intensität durchgeführt wird.43
Kurze und sehr intensive Belastungen wie beispielsweise Sprints führen aufgrund der Ausschüttung von Katecholaminen zu einem Anstieg des Blutzuckerspiegels.43 Katecholamine bezeichnet eine Gruppe von Neurotransmittern, zu denen zum Beispiel Dopamin und Adrenalin gehören. In der anschließenden Ruhephase (vor allem ab sechs Stunden nach der Belastung) kann es dann jedoch zu einem Abfall der Blutzuckerwerte kommen.
Wie genau der Blutzuckerwert auf Bewegung reagiert, ist jedoch von Mensch zu Mensch unterschiedlich und von vielen Faktoren abhängig. Menschen mit Diabetes ist deshalb anzuraten, bei Aufnahme einer neuen Sportart den Blutzucker während und bis zu zwölf Stunden nach der Belastung zu messen.
Sollte Sport außer Haus durchgeführt werden, ist zu empfehlen, immer ein SOS-Sportset mit Traubenzucker oder Glukose-Gels mitzuführen, um im Falle einer Unterzuckerung direkt eingreifen zu können. Betroffene oder Begleiter sollten über typische Symptome einer Unterzuckerung und Gegenmaßnahmen aufgeklärt werden.
Um die Bewegungsdauer zu erhöhen, muss aber nicht immer ein ganzes Sportprogramm durchgeführt werden. Auch mehr Bewegung im Alltag kann einen positiven Effekt hervorrufen. Mehr Bewegung kann zum Beispiel durch das Laufen beim Telefonieren, die Nutzung der Treppe statt der Rolltreppe oder dem Aufzug, Erledigung kurzer Strecken zu Fuß oder mit dem Rad oder die Durchführung von Dehn- und Kraftübungen (z.B. mit dem “Deuser-Band” oder Hanteln) vor dem Fernseher in den Alltag eingebaut werden.
Rauchverzicht
Wer auf das Rauchen (Nikotin) verzichtet, senkt das Risiko, einen Diabetes-Typ-2 zu entwickeln, um 30-50 Prozent. Rauchen wird als “der Blutgefäß-Killer” bezeichnet und ist zudem krebserregend. Somit gilt das Rauchen als weiterer Risikofaktor für die Entstehung von Folgeschäden durch den Diabetes-Typ-2.
Mit dem Rauchen aufzuhören, ist für langjährige Raucher oftmals eine große Herausforderung. Allerdings gibt es eine Reihe an Unterstützungsangeboten, die erwiesenermaßen beim Rauchverzicht unterstützen.
Alkohol meiden
Auf Alkohol sollte ebenfalls weitgehend verzichtet werden.
Ein moderater, risikoarmer Verzehr von Alkohol lässt sich allerdings mit Diabetes-Typ-2 vereinbaren. Ein Getränk – etwa ein Glas Wein oder Bier – pro Tag sind dabei im Rahmen. Für Frauen gilt die Obergrenze von 12 g Alkohol pro Tag und für Männer von 24 g Alkohol pro Tag.
Alkohol sorgt dafür, dass weniger Zucker in der Leber gebildet wird. Dadurch steigt durch den Konsum von Alkohol das Risiko einer Unterzuckerung. Aus diesem Grund sollten Mahlzeiten nicht ausgelassen werden, wenn Alkohol getrunken wird. Rauschtrinken gilt dabei als besonders gefährlich, da durch die Bewusstseinseinschränkung erste Anzeichen für eine Unterzuckerung schnell übersehen werden.8
Außerdem ist zu berücksichtigen, dass es einige Diabetes-Medikamente gibt, welche die Wirkung von Alkohol, den Blutzucker zu senken, noch verstärken.
Schlaf
Schlafmangel oder gestörter Schlaf erhöhen die Blutzuckerwerte. So kann bei Personen, die spät zu Bett gehen, beobachtet werden, dass sie Zucker schlechter abbauen können und dadurch einen höheren Blutzuckerspiegel aufweisen.46
Außerdem ist das Schlafapnoe-Syndrom, also nächtliche Atemaussetzer, ein Risikofaktor für Diabetes und Schlaganfälle.
Für eine gute Schlafroutine sorgen regelmäßige Zubettgeh- und Aufstehzeiten. Zu empfehlen sind vor dem Einschlafen entspannende Tätigkeiten wie Lesen oder Meditieren.
Stress
Auch Stress bzw. die Hormone, die durch den Stress ausgeschüttet werden, führen zu einem Anstieg des Blutzuckerspiegels.
Vielen von uns fällt es schwer, ungesunden Stress abzubauen. Eine häufige Antwort ist: ”Das ist leicht gesagt”.
Dennoch lohnt es sich sehr, darüber nachzudenken, wie Stress vermieden werden kann. Wichtig sind hierfür die konsequente Einhaltung von Ruhe- und Kommunikationspausen, die Ablenkung durch körperliche oder musische Aktivitäten und das Erlernen von Entspannungstechniken wie autogenes Training, Yoga, Pilates u.a.
Medikamentöse Behandlung
Zunächst wird versucht, den erhöhten Blutzuckerspiegel über die Umstellung des Lebensstils zu senken. Wenn dies nicht ausreichend gelingt, können zusätzlich Medikamente eingenommen werden, um Folgeschäden zu vermeiden. Ungefähr die Hälfte aller Menschen mit Diabetes-Typ-2 bekommt blutzuckersenkende Medikamente verschrieben. Die bekanntesten und geläufigsten Medikamente sind Metformin und Insulin.5
Metformin
Metformin bewirkt, dass in der Leber weniger Zucker gebildet wird und verstärkt die Wirkung von Insulin. Metformin ist das älteste und bekannteste Medikament für die Behandlung von Diabetes.7
Vor allem für Menschen, die gleichzeitig an Übergewicht leiden, gilt Metformin häufig als Mittel der ersten Wahl. Das ist auch darauf zurückzuführen, dass Metformin Folgeschäden des Diabetes verhindern kann, indem es beispielsweise das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie einen Schlaganfall senkt. Eine Gewichtszunahme ist durch die Einnahme von Metformin nicht zu befürchten. Es gibt eher Hinweise, dass das Abnehmen mit der Einnahme von Metformin leichter fällt.7
Bei der Einnahme von Metformin sollte auf übermäßigen Alkoholkonsum verzichtet werden. Denn die Kombination aus Alkohol und Metformin kann zu einer Übersäuerung des Blutes führen.7
Insulin
Bei Diabetes liegt ein Mangel des Hormons Insulin vor. Daher ist Insulin das wirksamste und naheliegendste Medikament, um den Blutzucker zu senken.
Das Insulin kann direkt selbst unter die Haut gespritzt werden.
Während Menschen mit Diabetes-Typ-1 auf die Einnahme von Insulin angewiesen sind, wird Insulin bei Menschen mit Diabetes-Typ-2 erst dann eingesetzt, wenn die Änderung des Lebensstils und die Einnahme von Medikamenten nicht ausreichen, damit der Blutzuckerspiegel in einem gesunden Bereich liegt.7
Durch die Einnahme von Insulin kann somit verhindert werden, dass kleine Blutgefäße durch den hohen Blutzuckerspiegel zu Schaden kommen.
Mögliche Nebenwirkungen von Insulin sind Unterzuckerungen und eine Gewichtszunahme. Die Gewichtszunahme kann verhindert werden, indem zusätzlich blutzuckersenkende Medikamente eingenommen werden. Wie Insulin zu spritzen ist und was es bei der Einnahme von Insulin zu bedenken gibt, wird in Diabetes-Schulungen vermittelt.
Tipps zur Umstellung des Lebensstils
Schnelles Spazieren gehen nach dem Essen
Schnelles Gehen nach dem Essen wirkt sich positiv auf den Blutzuckerspiegel aus. Denn durch die Bewegung wird die Aufnahme von Glukose aus dem Blut verbessert.8
Mediterrane und vegetarische Rezepte ausprobieren
Eine überwiegend mediterrane oder vegetarische Ernährung hilft dabei, den Blutzuckerspiegel in der Balance zu halten. Um sich Schritt für Schritt an die mediterrane oder vegetarische Ernährung heranzutasten, könnten Sie sich beispielsweise zum Ziel setzen, an drei Tagen in der Woche vegetarische oder mediterrane Gerichte auszuprobieren.
Softdrinks durch aufgepepptes Wasser ersetzen
Softdrinks und auch Fruchtsäfte enthalten eine Menge Zucker, die den Blutzuckerspiegel erhöhen. Um für Abwechslung zu sorgen, lässt sich Wasser aufpeppen, zum Beispiel mit Ingwer, Zitrone oder Minze.
Vollkornbrot mit ganzen Körnern
Die Körner im Vollkornbrot beeinträchtigen die Wirkung der Amylase, die die Kohlenhydratketten aufspalten und führen dadurch zu einem besonders langsamen Anstieg des Blutzuckerspiegels.8 Daher kann es sich lohnen, auf körniges Vollkornbrot umzustellen.
Joghurt mit Haferflocken, Nüssen und Beeren zum Frühstück
Haferflocken sind reich an ß-Glukan. Dieses ß-Glukan aus dem Hafer bindet Gallensäure und kann den Cholesterinspiegel im Blut senken. So kann der Konsum von ß-Glukan den Blutzuckeranstieg nach einer Mahlzeit senken.20
Aber auch Nüsse, Beeren und Naturjoghurt sind mit einem niedrigeren Risiko für Diabetes verbunden.3 Damit bietet sich diese Kombination als Mahlzeit zum Frühstück oder als Zwischenmahlzeit an.
Richtig snacken
Auch Zwischenmahlzeiten beeinflussen den Blutzuckerspiegel. Hier sind Joghurt, ungesalzene Nüsse und Samen, Obst und Gemüsesticks mit Hummus oder Quark vorzuziehen. Aber auch hier sollte die Portionsgröße im Auge behalten werden, um eine Gewichtszunahme zu verhindern. Chips, Schokoladen und Kekse sind zu vermeiden.
Weitere Tipps für Betroffene
Diabetes setzt eine tägliche Behandlung voraus und verlangt einiges an Kraft ab. Damit Sie bestens gewappnet sind, gibt es einige Unterstützungsangebote.
Ein professionelles Diabetes-Team
Ein gutes Team, bei dem Sie sich aufgehoben und kompetent beraten fühlen, ist viel wert. Neben Ihrem Hausarzt ist es sinnvoll, sich an einen Diabetesberater oder Diabetes-Assistenten zu wenden, um die Erkrankung gemeinsam in den Griff zu bekommen.
Besuchen Sie eine Diabetes-Schulung
In einer Diabetes-Schulung erhalten Sie in Kleingruppen die notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten, um im Alltag einen selbstständigen Umgang mit der Krankheit zu finden. Neben Informationen erwarten Sie in Diabetes-Schulungen auch praktische Übungen und Unterstützung bei der Lebensstiländerung.
Diese Schulungen werden zum Beispiel in diabetologischen Schwerpunktpraxen oder in Kliniken angeboten. Daneben gibt es einige Hausärzte und Hausärztinnen, die selbst Kurse anbieten. Fragen Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, ob er oder sie eine Diabetes-Schulung in Ihrer Umgebung empfehlen kann.
Selbsthilfegruppe
Selbsthilfegruppen ermöglichen den Austausch unter Betroffenen.
Eine Liste an Selbsthilfegruppen für Menschen mit Diabetes finden Sie hier. Alternativ gibt es auch einige Gruppen, die sich online treffen. Auch ein Forum bietet die Möglichkeit, sich virtuell auszutauschen.
Eine professionelle Ernährungsberatung
Eine gute Ernährungskompetenz ist für Menschen mit Diabetes unabdingbar. Im Rahmen einer professionellen Ernährungsberatung erhalten Sie Unterstützung, um Ihr Ernährungsverhalten umzustellen. Eine professionelle Ernährungsberatung wird von Diätassistenten, Ökotrophologen, Ernährungswissenschaftlern, Diabetesberatern oder Ernährungsmedizinern durchgeführt. Die Kosten einer professionellen Ernährungsberatung werden von den Krankenkassen übernommen.
Apps und Programme als Unterstützung
Außerdem können Gesundheits-Apps und Online-Programme unterstützend wirken, um den Lebensstil anzupassen. Damit stellen sie eine wertvolle Begleitung für die Therapie dar.
Beispiele für solche Gesundheit-Apps und Online-Programme sind:
MySugr
Durch die MySugr App ist es möglich, die Diabetes-Erkrankung mithilfe eines digitalen Tagebuchs zu überwachen. Die Daten des Blutzuckermessgeräts lassen sich automatisch an die App übermitteln. Die App stellt diese Daten dann grafisch dar.
TheraKey
Das Therapiebegleitprogramm zielt darauf ab, Betroffene bei der Bewältigung chronischer Krankheiten zu unterstützen. Das Onlineportal, in dem sich Betroffene selbstständig über Diabetes informieren und spielerisch mehr über die Erkrankung, Diagnose und Therapie erfahren können, steht unter anderem für Diabetes Typ 1 und 2 bereit. Durch das Anlegen eines Nutzerprofils lassen sich die Inhalte auf die persönlichen Interessen und Bedürfnisse anpassen. Darüber hinaus gibt es einen separaten Bereich für Angehörige, auf dem sie Wissenswertes über die Erkrankung lernen können.
MyTherapy
MyTherapy ist ein digitaler Gesundheitsassistent, der Betroffene in ihrem Alltag mit Diabetes unterstützt, indem er sie regelmäßig an die Einnahme von Medikamenten, an Messungen und Bewegungseinheiten erinnert. In einem integrierten Tagebuch ist es möglich, Blutzuckerwerte, Gewicht und weitere Parameter regelmäßig zu dokumentieren. Die Werte können entweder direkt ausgedruckt oder auch digital dem Arzt zugesandt werden, sodass dieser sich einen schnellen Überblick über den Krankheitsverlauf machen kann. Die App steht kostenlos für iOS und Android zur Verfügung.
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Autorin
Marieke Theil, M.Sc. hält einen Master of Science in Molecular Nutrition und hat sich in Gesundheitspsychologie weitergebildet. Im Rahmen ihrer Masterarbeit hat sie sich mit dem Einfluss verschiedener Ernährungsformen auf das kardiovaskuläre Risiko befasst. Damit verfügt sie über ein fundiertes Verständnis der Entstehung kardiovaskulärer Erkrankungen. [mehr]
Sie erhalten von uns regelmäßig und kostenlos aktuelle Informationen rund um den Schlaganfall.
Quellen
- Prävalenz und Inzidenz von Diabetes mellitus in Deutschland – Autoren: Tamayo, Teresa; Brinks, Ralph; Hoyer, Annika; Kuß, Oliver; Rathmann, Wolfgang – Publikation: Dtsch Arztebl Int 2016; 113: 177-82 – DOI: 10.3238/arztebl.2016.0177
- Administrative Prävalenzen und Inzidenzen des Diabetes mellitus von 2009 bis 2015 – Autoren: Goffrier B, Schulz Mandy, Bätzing-Feigenbaum J – DOI: 10.20364/VA-17.03
- Diabetes mellitus – Definition, Klassifikation, Diagnose, Screening und Prävention (Update 2019) – Autoren: Harreiter, Jürgen, Michael Roden – Publikation: Wiener klinische Wochenschrift, 131.1 (2019), 6–15 – DOI: 10.1007/s00508-019-1450-4
- Deutscher Gesundheitsbericht Diabetes 2022. Eine Bestandsaufnahme. Factsheet – Publikation: Der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) (Verlag Kirchheim + Co GmbH, 2022
- Therapie des Typ-2-Diabetes – Autoren: Landgraf, Rüdiger, Jens Aberle, Andreas L Birkenfeld, Baptist Gallwitz, Monika Kellerer, Harald H Klein et al. – Publikation: Diabetologie 2021, S2, 16.2 (2021), 168–202 – DOI: 10.1055/a-1394-2313
- Durability of a Primary Care-Led Weight-Management Intervention for Remission of Type 2 Diabetes: 2-Year Results of the DiRECT Open-Label, Cluster-Randomised Trial – Publikation: The Lancet Diabetes & Endocrinology, 7.5 (2019), 344–55 – DOI: 10.1016/S2213-8587(19)30068-3
- PatientenLeitlinie zur Nationalen VersorgungsLeitlinie „Therapie des Typ-2-Diabetes“, 1. Auflage. Version 1. 2015 – Autoren: Bundesärztekammer (BÄK), Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF)
- Empfehlungen zur Ernährung von Personen mit Diabetes mellitus Typ 2 – Autoren: Skurk, Thomas, Anja Bosy-Westphal, Arthur Grünerbel, Stefan Kabisch, Winfried Keuthage, Peter Kronsbein et al. – Publikation: Die Diabetologie, 18.4 (2022), 449–81 – DOI: 10.1007/s11428-022-00908-2
- Wholemeal versus Wholegrain Breads: Proportion of Whole or Cracked Grain and the Glycaemic Response. – Autoren: Jenkins, D. J., V. Wesson, T. M. Wolever, A. L. Jenkins, J. Kalmusky, S. Guidici et al. – Publikation: British Medical Journal, 297.6654 (1988), 958–60 – DOI: 10.1136/bmj.297.6654.958
- Dietary Fibre and Whole Grains in Diabetes Management: Systematic Review and Meta-Analyses – Autoren: Reynolds, Andrew N., Ashley P. Akerman, Jim Mann – Publikation: PLoS Medicine, 17.3 (2020), e1003053 – DOI: 10.1371/journal.pmed.1003053
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- Scientific Opinion on the Substantiation of Health Claims Related to Beta-Glucans from Oats and Barley and Maintenance of Normal Blood LDL-Cholesterol Concentrations (ID 1236, 1299), Increase in Satiety Leading to a Reduction in Energy Intake (ID 851, 852), Reduction of Post-Prandial Glycaemic Responses (ID 821, 824), and “Digestive Function” (ID 850) Pursuant to Article 13(1) of Regulation (EC) No 1924/2006 – Autoren: EFSA Panel on Dietetic Products, Nutrition and Allergies (NDA) – Publikation: EFSA Journal, 9.6 (2011), 2207 – DOI: 10.1136/bmj.h3978
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- Das Geheimnis der herzgesunden Mittelmeerkost – Autoren: Prof. (DHfPG) Dr. Thomas Wessinghage – Publikation: Gesundheitswissen.de
- Management of Hyperglycemia in Type 2 Diabetes, 2018. A Consensus Report by the American Diabetes Association (ADA) and the European Association for the Study of Diabetes (EASD) – Autoren: Davies, Melanie J., David A. D’Alessio, Judith Fradkin, Walter N. Kernan, Chantal Mathieu, Geltrude Mingrone et al. – Publikation: Diabetes Care, 41.12 (2018), 2669–2701 – DOI: 10.2337/dci18-0033
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- Diabetes, Sport und Bewegung – Autoren: Esefeld, Katrin, Stephan Kress, Meinolf Behrens, Peter Zimmer, Michael Stumvoll, Ulrike Thurm et al. – Publikation: Diabetologie und Stoffwechsel, 16.S 02 (2021), S299–307 – DOI: 10.1055/a-1515-8792
- Effects of Long-Term Exercise Interventions on Glycaemic Control in Type 1 and Type 2 Diabetes: a Systematic Review – Autoren: Rohling M, Herder C, Roden M et al. – Publikation: Experimental and clinical endocrinology & diabetes: official journal, German Society of Endocrinology [and] German Diabetes Association. 2016
- Physical Activity Advice Only or Structured Exercise Training and Association With HbA1c Levels in Type 2 Diabetes: A Systematic Review and Meta-Analysis – Autoren: Umpierre, Daniel, Paula A. B. Ribeiro, Caroline K. Kramer, Cristiane B. Leitão, Alessandra T. N. Zucatti, Mirela J. Azevedo et al. – Publikation: JAMA, 305.17 (2011), 1790–99 – DOI: 10.1001/jama.2011.576
- Association of Bedtime with Mortality and Major Cardiovascular Events: An Analysis of 112,198 Individuals from 21 Countries in the PURE Study – Autoren: Wang, Chuangshi, Bo Hu, Sumathy Rangarajan, Shrikant I. Bangdiwala, Scott A. Lear, Viswanathan Mohan et al. – Publikation: Sleep Medicine, 80 (2021), 265–72 – DOI: 10.1016/j.sleep.2021.01.057