Arteriosklerose und Übergewicht gehören zu den Risikofaktoren für Schlaganfälle sowie andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Durch eine gesunde und ausgewogene Ernährung lassen sich Arteriosklerose und Übergewicht vermindern.
Studien haben gezeigt, dass eine “Mittelmeer-Diät” Schlaganfällen vorbeugen kann.
Das Thema Ernährung ist derzeit in aller Munde. Was kann ich tun, um mich gesünder zu ernähren? Was ist eigentlich “gesunde Ernährung”? Und kann ich durch die richtige Ernährung einen Schlaganfall verhindern?
Warum beeinflusst die Ernährung das Schlaganfallrisiko?
Ein Schlaganfall entsteht entweder durch eine Durchblutungsstörung bzw. einen Blutmangel (ischämisch) oder durch eine Blutung (hämorrhagisch) im Gehirn. In mehr als 80 Prozent der Fälle ist Blutmangel die Ursache für den Schlaganfall.1
Diese Durchblutungsstörung wird durch den Verschluss eines Gefäßes im Gehirn hervorgerufen. Die häufigste Ursache hierfür ist die Arteriosklerose, eine Verdickung der Innenwand von größeren oder kleineren Arterien mit zunehmender Einengung (Stenose) durch Fettablagerungen.
Die gute Nachricht ist: in welchem Ausmaß sich die Gefäße durch Arteriosklerose verändern, kann jeder weitgehend selbst durch seine Ernährung bzw. durch die Behandlung von Risikofaktoren beeinflussen.
Die vier wichtigsten Risikofaktoren, welche die Arteriosklerose begünstigen, sind:
erhöhter Cholesterinspiegel, vor allem des LDL-Cholesterin
Bis auf die negativen Wirkungen des Nikotins lassen sich diese Risikofaktoren durch eine ausgewogene Ernährung und/oder medikamentöse Behandlung regulieren.
Übergewicht ist ein weiterer Risikofaktor für den Schlaganfall, da es die drei oben genannten Faktoren negativ beeinflusst.
Woraus besteht mein Essen eigentlich?
Den größten Teil machen die sog. Makronährstoffe (Kohlenhydrate, Proteine, Fette) aus. Sie sind die wichtigsten Energielieferanten in der Nahrung des Menschen. Sie helfen auch, Energie im Körper zu speichern.
Zusätzlich enthalten Nahrungsmittel noch Mikronährstoffe, also Spurenelemente und Vitamine.
Zum Überleben braucht unser Körper alle Makro- und Mikronährstoffe, die die Natur zu bieten hat. Da aber Lebensmittel unterschiedliche Nährstoffe enthalten, ist die oberste Regel eine ausgewogene Ernährung.
Denn nur wenn wir verschiedene Lebensmittel, z.B. verschiedene Arten von Obst und Gemüse zu uns nehmen, können wir unserem Körper alle Stoffe zur Verfügung stellen, die er benötigt, um lange stark und gesund zu bleiben.
Im Folgenden stellen wir die drei Makronährstoffe und die wichtigsten Mikronährstoffe vor und zeigen Ihnen, was es gerade zur Vorbeugung von Schlaganfällen zu beachten gibt.
Fette (Lipide) sind die Energielieferanten schlechthin und wichtige Geschmacksträger. Sie besitzen mit ca. 9 Kilokalorien (kcal) pro Gramm (g) etwa doppelt so viel an Energie wie Kohlenhydrate oder Proteine.
Unsere Nahrung enthält unterschiedliche Arten von Fetten, genauer gesagt: Unterschiedliche Fettsäuren. Es gibt gesättigte, ungesättigte und Transfettsäuren.
Gesättigte Fettsäuren kommen vorwiegend in tierischen Produkten vor, während ungesättigte Fettsäuren eher in pflanzlichen Lebensmitteln enthalten sind. Transfette werden hauptsächlich über verarbeitete Lebensmittel aufgenommen.
Gesättigte Fettsäuren
Gesättigte Fettsäuren müssen nicht mit der Nahrung zugeführt werden. Sie können auch vom Körper selbst (endogen) hergestellt werden. Sie machen ein Fett fest. Je fester also ein Fett, desto mehr gesättigte Fettsäuren sind enthalten. Sie werden auch als “schlechte” Fettsäuren bezeichnet, da sie mit einem erhöhten LDL-Cholesterin als Risikofaktor für arteriosklerotische Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie dem Schlaganfall oder Herzinfarkt, in Verbindung gebracht werden.
Tierische Produkte mit hohem Anteil an gesättigten Fettsäuren sind z.B.:
Butter (66 % gesättigte Fettsäuren)
Talg
Schmalz
Fleisch- und Wurstwaren
Milch
Käse
Schokolade und fettige Süßigkeiten
Pflanzliche Produkte mit hohem Anteil an gesättigten Fettsäuren:
Kokosfett (92 % gesättigte Fettsäuren)
Palmöl
Ungesättigte Fettsäuren
Sie werden auch als “gesunde” oder “gute” Fette bezeichnet. Manche kann der Körper selbst herstellen, nicht aber die sog. essenziellen, mehrfach ungesättigten Fettsäuren: Die alpha-Linolensäure (Omega-3) und Linolsäure (Omega-6). Sie müssen mit der Nahrung aufgenommen werden.
Ungesättigte Fettsäuren kommen vor z.B. in:
Fleisch
Getreide
Kartoffeln
Fisch
pflanzlichen Ölen, z.B. Olivenöl oder Erdnuss-, Raps- und Distelöl
Nüsse
Avocados
Lein- und Chiasamen (besonders reich an Omega-3-Fettsäuren)
Kohlenhydrate
Kohlenhydrate (Saccharide) bestehen aus mehreren Bausteinen, die aus unterschiedlich langen Ketten zusammengesetzt sind. Je nach Länge dieser Ketten spricht man von kurz-, mittel- und langkettigen Kohlenhydraten.
Kurzkettige Kohlenhydrate (Einfach- und Zweifachzucker) bestehen aus einem Molekül oder wenigen Molekülen, z.B. die Glucose (Traubenzucker) und Fructose (Fruchtzucker), oder die Lactose (Milchzucker) und Maltose (Malzzucker), welche einen süßlichen Geschmack haben. Sie finden sich vor allem in:
Obst
Milchprodukten
Haushalt-, Rohr- und Rübenzucker
vielen Backwaren
Müsli
Süßigkeiten
Softdrinks
Langkettige Kohlenhydrate (Mehrfachzucker) bestehen aus mehr als 10 Molekülen. Hauptvertreter ist die Stärke (nicht süßlich). Hierzu gehören auch die Ballaststoffe, also unverdauliche Bestandteile der Nahrung, die vorwiegend in pflanzlichen Lebensmitteln und Vollkornprodukten zu finden sind. Positiv ist, dass die Ballaststoffe langfristig sättigen und die Verdauung fördern.
Je länger diese Ketten sind, desto länger benötigt unser Körper, um sie aufzuspalten und Energie aus ihnen zu gewinnen. Aus diesem Grund halten uns langkettige Kohlenhydrate länger satt als kurzkettige.
Auch bei der richtigen Ernährung zur Vorbeugung des Schlaganfalls ist es wichtig, einen kritischen Blick auf die Kohlenhydrate zu werfen. Dabei haben Studien nämlich gezeigt, dass das Essen von kurzkettigen Kohlenhydraten mit einem erhöhten Schlaganfallrisiko in Verbindung gebracht werden kann.3
Kurzkettige Kohlenhydrate finden sich z.B. in Süßigkeiten oder Weißbrot. Langkettige Kohlenhydrate haben wir dagegen in Vollkornprodukten oder Gemüse.
Proteine
Die dritte große Nährstoffgruppe sind die Proteine. Diese kommen in großen Mengen in tierischen Produkten, wie Fleisch und Eiern vor, wir können sie aber auch problemlos über pflanzliche Lebensmittel, wie Nüsse und Samen zu uns nehmen.
Über den Zusammenhang von Proteinzufuhr über die Nahrung und Schlaganfallrisiko wurde bisher nur wenig geforscht, weshalb man keine fundierte Aussage dazu treffen kann, ob man lieber mehr oder weniger Proteine zu sich nehmen sollte.3
Der Irrglaube, man müsse täglich Fleisch essen, um genügend Proteine zu sich zu nehmen und so seine Gesundheit zu verbessern, wurde jedoch widerlegt. Studien haben immer wieder gezeigt, dass Menschen, die viel rotes und verarbeitetes Fleisch essen, öfter einen Schlaganfall erleiden. Besser ist es also, wenn Sie ihren Proteinbedarf über das Essen von Eiern oder pflanzlichen Lebensmitteln, wie Nüssen oder Hülsenfrüchten, decken.
Mikronährstoffe
Vitamine
Vitamine sind Stoffe, die der menschliche Körper zum Überleben braucht, jedoch nicht selbst in den erforderliche Mengen herstellen kann. Es ist also ausgesprochen wichtig, dass diese Stoffe über die Nahrung aufgenommen werden. Um einem Schlaganfall vorzubeugen, ist ein Vitamin besonders wichtig, und zwar das Vitamin C. Dieses kommt in vielen Obstsorten, insbesondere in Zitrusfrüchten vor. Aber auch andere Obst- und Gemüsesorten enthalten Vitamin C.
Ballaststoffe
Ballaststoffe sind Stoffe, die wir nicht aufnehmen und weiterverarbeiten können. Lange Zeit wurden sie deshalb unterschätzt und nur als “Ballast” angesehen. Heute weiß man jedoch, dass Ballaststoffe einen positiven Effekt auf unsere Gesundheit haben und sogar das Schlaganfallrisiko senken können.4 Diese Stoffe kommen ausschließlich in pflanzlichen Lebensmitteln vor. In Gemüse und Vollkornprodukten sind besonders viele Ballaststoffe enthalten.
Mineralstoffe
Auch Mineralstoffe benötigt unser Körper, allerdings in geringeren Mengen. Studien haben gezeigt, dass eine ausreichende Zufuhr von Kalium, Calcium und Magnesium das Schlaganfallrisiko senken kann. Dieser positive Effekt ergibt sich allerdings nur, wenn diese Spurenelemente aus der Nahrung zugeführt werden. Eine Ergänzung durch Tabletten kann unter Umständen sogar schädlich sein!3
Kalium können Sie beispielsweise durch Kartoffeln, Tomaten, Spinat oder Bananen zu sich nehmen. Sonnenblumenkerne und andere Nüsse enthalten besonders viel Magnesium5, Calcium ist zum Beispiel in Milchprodukten enthalten. Wenn es in dieser Form zu sich genommen wird, ist es auch besonders wirksam. Außerdem findet sich Calcium in grünem Gemüse, wie bspw. Brokkoli oder in Sojaprodukten.6
Auch Salz enthält Mineralstoffe, welche zum Überleben notwendig sind. Allerdings neigen wir in unserer heutigen westlichen Gesellschaft eher dazu, zu viel Salz zu uns zu nehmen. Dieser hohe Salzkonsum ist ungesund und kann das Schlaganfallrisiko erhöhen.3
Was soll ich essen?
Die Frage nach dem “Was” ist wohl die am häufigsten gestellte Frage, wenn es um Ernährung geht. Welche Lebensmittel sind gesund? Welche sollte ich lieber meiden? Gibt es bestimmte Regeln, an die ich mich halten sollte?
Die mediterrane Ernährung gegen Schlaganfall
Viele Studien haben gezeigt, dass die sogenannte “mediterrane Ernährung” ein gutes Mittel zur Vorbeugung von Schlaganfall und anderen Zivilisationskrankheiten ist.3 Aus diesem Grund wird die mediterrane Ernährungsweise auch für Personen, die ein erhöhtes Risiko für einen Schlaganfall haben, empfohlen.7 Aber wie sieht diese Ernährungsform eigentlich aus? Und wie unterscheidet sie sich von unserer typischen “westlichen Ernährung”?
Bei der mediterranen Ernährung stehen Obst, Gemüse, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte und Olivenöl täglich auf dem Speiseplan und machen den größten Anteil der Mahlzeiten aus. Sie werden durch Eier, Milchprodukte und Wein in geringen Maßen ergänzt. Hin und wieder kommt auch Fisch und Geflügel auf den Tisch. Rotes Fleisch, also vom Schwein oder Rind gibt es nur selten. Es wird frisch gekocht und gemeinsam mit der Familie gegessen.
Unsere typische deutsche Ernährung sieht heutzutage leider oft anders aus. Fleisch und Wurstwaren kommen bei mehr als einem Viertel der Deutschen täglich auf den Tisch8 und 80 bis 90 Prozent der von Deutschen verzehrten Lebensmittel sind Fertigprodukte.9
Auch vor Vollkornprodukten und gutem Olivenöl schrecken viele zurück, denn sie sind oft teurer als herkömmliche Produkte.
Trotzdem haben Studien immer wieder gezeigt, dass unsere Ernährung einen großen Einfluss hat, nicht nur auf unser Gewicht, sondern auch auf unser Herz-Kreislauf-System. Was können wir also tun, um unsere eigene Ernährung mehr der idealen mediterranen Ernährung anzupassen?
Was kann ich ändern? – Kleine Schritte
Wichtig ist: Wir müssen nicht von heute auf morgen unsere gesamte Ernährung umstellen. Das würde in den meisten Fällen auch gar nicht funktionieren.
Es sind die kleinen Veränderungen, an die man sich aber auch wirklich hält, die letztlich den Unterschied machen.
Im Folgenden haben wir ein paar solcher kleinen Veränderungen zusammengestellt. Vielleicht wollen Sie ja selber mal eine ausprobieren?
Weniger Fleisch/ Wurst
Oft unterschätzen wir unseren eigenen Fleischkonsum. Wenn uns jemand fragt, wann wir das letzte Mal Fleisch gegessen haben, denken wir nur an das letzte Steak oder das letzte halbe Hähnchen, was schon wieder eine ganze Weile her ist. Dabei vergessen wir den Schinken, der heute früh auf dem Brötchen vom Bäcker war oder die Salami auf der Pizza gestern Abend. Doch gerade diese kleinen Mengen an hoch verarbeitetem Fleisch sind es, die gefährlich für unsere Gesundheit sind.
Wenn Sie überlegen, Ihren Fleischkonsum zu reduzieren, beginnen Sie bei der Wurst! Vielleicht wollen Sie mal ausprobieren, Ihr morgendliches Brötchen mit Käse statt mit Schinken zu belegen? Oder vielleicht schmeckt Ihnen die vegetarische Pizza besser als Sie dachten? Auch Fleisch in Fertigprodukten ist kritisch, da es meistens eine eher schlechte Qualität hat. Versuchen Sie auch dort mal zu einer vegetarischen Alternative zu greifen!
Olivenöl
Dass Olivenöl das Schlaganfallrisiko senken kann, ist nachgewiesen.3 Versuchen Sie also immer, wenn möglich, Olivenöl einer kostengünstigeren Alternative vorzuziehen. Wenn die Flasche dann zu schnell leer wird, versuchen Sie, fettsparend zu kochen. Benutzen Sie bspw. beschichtete Pfannen, mit denen Sie nur wenig Fett zum Anbraten benötigen.
Achten Sie zudem darauf, dass Sie Ihr Olivenöl nicht zu stark erhitzen. Dadurch können sich die gesunden Stoffe verändern und zu Schadstoffen werden.10 Garen Sie Ihr Gemüse lieber etwas länger bei niedrigen Temperaturen und greifen Sie, wenn sie doch mal etwas stark anbraten wollen, lieber zu einem anderen pflanzlichen Öl.
Vollkorn
Auch wenn Vollkornprodukte oft teurer sind, kann es sich doch lohnen, darauf zurückzugreifen. Denn dadurch, dass sie schneller sättigen, benötigen Sie z.B. auch weniger Vollkornnudeln als herkömmliche Nudeln. Auch bei Toast, Brot oder Brötchen kann sich ein Wechsel lohnen. Vollkornprodukte enthalten längerkettige Kohlenhydrate und unterschiedliche Ballaststoffe. Diese halten Sie länger satt und fördern die Gesundheit Ihres Darms.
Gemeinsame Mahlzeiten
Ein Grund dafür, dass wir in den letzten Jahren immer häufiger zu Fertigprodukten greifen ist, dass wir immer öfter allein essen. Viele finden, dass es sich nicht lohnt, nur für sich zu kochen, also schieben sie schnell ein Fertiggericht in die Mikrowelle. Oder sie kommen abends erschöpft von der Arbeit nach Hause und schieben eine Fertigpizza in den Ofen.
Kochen wir aber nicht nur für uns – sondern auch für Andere – geben wir uns automatisch mehr Mühe. Es kommen frische Zutaten auf den Tisch und man nimmt sich beim Essen mehr Zeit.
Natürlich haben wir nicht immer die Zeit und die Energie, um frisch zu kochen, doch wenn Sie mit Ihrer Familie oder einem Partner zusammen leben, könnte es sich lohnen, sich über das Thema “gemeinsame Mahlzeiten” noch einmal Gedanken zu machen. Könnten Sie vielleicht am Abend gemeinsam essen, oder am Wochenende gemeinsam frühstücken?
Weniger Salz
Kochsalz in hohen Mengen erhöht nachgewiesenermaßen das Schlaganfallrisiko.3 Daher sollten Sie versuchen, Ihre Salzaufnahme möglichst gering zu halten. Die beste Möglichkeit hierzu ist die Vermeidung von Fertigprodukten und Fastfood, denn in diesen Lebensmitteln stecken oft mehr Salz als Sie denken!
Doch auch wenn sie selber kochen, sollten Sie Ihr Essen nur in geringem Maße salzen und lieber auf andere Gewürze zurückgreifen, um Ihrer Mahlzeit einen guten Geschmack zu verleihen. Werden Sie kreativ und probieren Sie ein neues Gewürz aus!
Was soll ich trinken?
Kaffee
Es hat sich gezeigt, dass ein moderater Konsum von Kaffee gegen Schlaganfall hilfreich sein kann. Drei bis vier Tassen am Tag haben den besten Effekt, wer mehr als 6 Tassen Kaffee am Tag trinkt, hat keinen positiven Effekt mehr davon.11
Tee
Regelmäßiges Teetrinken, kann Ihr Schlaganfallrisiko senken. Achten Sie dabei darauf, dass Sie möglichst natürlichen, nicht aromatisierten Tee trinken. Der positive Effekt ist bei grünem Tee besonders stark.
Alkohol
Dass Alkohol grundsätzlich nicht gut für die Gesundheit ist, ist kein Geheimnis. Trotzdem haben Studien gezeigt, dass Alkohol in geringen Mengen das Schlaganfallrisiko verringern kann.
Dabei liegt die Betonung ganz klar auf “geringe Mengen”. Um einen positiven Effekt zu erlangen, darf die tägliche Alkoholmenge 15g nicht überschreiten. Ein Glas Wein (0,125L) zum Abendessen ist also in Ordnung. Werden aus einem Glas jedoch zwei oder drei Gläser Wein, so wendet sich das Blatt, Sie schaden Ihrem Körper und erhöhen Ihr Schlaganfallrisiko.
Im Zweifel gilt also: Lieber wenig Alkohol, als zu viel!
Softdrinks
Süße Getränke, wie Limonaden oder Eistees, sind wahre Zuckerfallen. Ein Glas Cola enthält beispielsweise fast ein Drittel unseres täglichen Zuckerbedarfs. Wer also drei Gläser von diesem Erfrischungsgetränk trinkt, hat seinen Zuckerbedarf für diesen Tag schon gedeckt. Dabei hat man gar nicht das Gefühl, so viel Zucker zu sich zu nehmen, wie wenn man ein Stück Torte oder eine Tafel Schokolade isst. Also ist man schnell verleitet, sich das nächste Glas einzuschenken.
Was aber ist eine gute Alternative zur Cola? Nun ja, Cola mit Süßstoff leider nicht. Auch wenn die “Zero” oder “Light” Versionen der Erfrischungsgetränke keinen Zucker enthalten und damit zunächst gesund erscheinen, sind sie es leider nicht.
Studien konnten zeigen, dass künstliche Süßstoffe eine Reihe von Krankheiten, darunter auch Schlaganfälle, begünstigen.1213 Stattdessen sollten Sie versuchen, sich langsam von den süßen Getränken zu entwöhnen.
Mögen Sie warme Getränke? Dann machen Sie sich einen Tee, den Sie anfangs noch mit Honig süßen können. Wenn nicht, versuchen Sie vielleicht auf Wasser mit Geschmack umzusteigen. Auch diese enthalten meist noch Zucker, aber schon deutlich weniger als Limonaden. Oder machen Sie sich Ihr eigenes Zitronenwasser, indem Sie eine Zitrone pressen und ihren Saft mit Wasser auffüllen. Diese Variante schmeckt super gut und ist durch das Vitamin C aus der frischen Zitrone auch noch richtig gesund!
Wann und wie oft soll ich essen?
An der Frage, wie oft ein Mensch am besten essen soll, um gesund zu bleiben, scheiden sich die Geister. Lange Zeit war das Essen von vielen kleinen Mahlzeiten im Trend. Es wurde empfohlen, drei Hauptmahlzeiten und dazwischen jeweils einen Snack zu sich zu nehmen.
In den letzten Jahren hört man jedoch immer mehr Stimmen, die das intermittierende Fasten preisen. Anhänger dieses Trends essen nur in einem bestimmten Zeitfenster von 4 bis 8 Stunden am Tag und fasten den Rest des Tages.
Diese Herangehensweisen unterscheiden sich wie Tag und Nacht. Doch welche ist nun die Richtige? Wie oft sollten Sie essen, um einen Schlaganfall bestmöglich vorzubeugen?
Die richtige Anzahl an Mahlzeiten
Studien haben gezeigt: Die richtige Anzahl an Mahlzeiten gibt es nicht.14 Denn unterschiedliche Studien kommen zu unterschiedlichen Ergebnissen. Mal schneiden Menschen die nur zweimal am Tag, mal die, die häufig essen, am besten ab.
Hier ist es also wirklich wichtig, dass Sie herausfinden, was Ihr eigener Körper braucht.
Sind Sie schon nach einer kleinen Mahlzeit gesättigt? Dann sollten Sie lieber viele kleine Mahlzeiten zu sich nehmen. Oder fällt es Ihnen schwer, mit dem Essen aufzuhören, sobald Sie einmal damit angefangen haben? Dann würde es sich vielleicht lohnen, das nächtliche Fasten etwas auszuweiten. Vielleicht können Sie Ihren letzten Snack eine Stunde früher zu sich nehmen als sonst?
Regelmäßigkeit ist wichtig
Menschen, die täglich etwa zur selben Uhrzeit essen, können generell ein gesünderes Gewicht halten. Sie besitzen auch einen stabileren Stoffwechsel (Metabolismus) als die, die Ihre Mahlzeiten immer zu unterschiedlichen Uhrzeiten zu sich nehmen.14 Das kann sich auch positiv auf das Schlaganfallrisiko auswirken.
Keine Mitternachtssnacks
Zudem sollten Sie nächtliches Essen vermeiden. Studien haben gezeigt, dass übergewichtige Probanden dazu neigen, nachts die meisten Kalorien zu sich zu nehmen.14 Warum es weniger gesund ist, nachts zu essen, ist jedoch noch nicht abschließend geklärt. Eine Vermutung ist, dass es an der inneren Uhr des Menschen liegt, die darauf eingestellt ist, tagsüber zu essen und nachts zu schlafen.15
Fazit
Abschließend lässt sich sagen, dass jeder Einzelne die Möglichkeit hat, über seine Ernährung seine Gesundheit und auch sein Schlaganfallrisiko in Eigenverantwortung zu beeinflussen. Dabei ist die mediterrane Ernährung eine gute Orientierung für eine gesunde Ernährung. Frisch gekochtes Essen, das Sie zu regelmäßigen Zeiten in der Familie zusammen einnehmen, fördert die Gesundheit aller.
Hilfreiche Tipps für eine gesunde Ernährung. Wir empfehlen Ihnen, diese Tipps auszudrucken und an den Kühlschrank zu hängen. So geraten Sie nie in Vergessenheit und unterstützen Sie bei Ihrem Weg in ein gesundes Leben.
Prof. Dr. med. Hans Joachim von Büdingen ist niedergelassener Facharzt für Neurologie und Psychiatrie am Neurozentrum Ravensburg. Als Chefarzt leitete er die Abteilung für Neurologie und Klinische Neurophysiologie am Krankenhaus St. Elisabeth in Ravensburg. Zu den Schwerpunkten seiner Arbeit gehört die Diagnostik und Behandlung von Schlaganfällen. [mehr]
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Diet and primary prevention of stroke: Systematic review and dietary recommendations by the ad hoc Working Group of the Italian Society of Human Nutrition – Autoren: L. Iacoviello, M. Bonaccio, G. Cairella, M.V. Catani, S. Costanzo, L. D’Elia, R. Giacco, D. Rendina, P. Sabino, I. Savini, P. Strazzullo – Publikation: Systematic Reviews and Meta-Analyses – DOI: 10.1016/j.numecd.2017.12.010
Dietary Fiber Intake and Risk of First Stroke – A Systematic Review and Meta-Analysis – Autoren: Diane E. Threapleton, Darren C. Greenwood, Charlotte E.L. Evans, Cristine L. Cleghorn, Camilla Nykjaer, Charlotte Woodhead, Janet E. Cade, Chris P. Gale, Victoria J. Burley – Publikation: Stroke. 2013;44:1360–1368 – DOI: 10.1161/STROKEAHA.111.000151
DEGAM-Leitlinie Nr. 8: Schlaganfall, S3-Leitlinie, AWMF-Register-Nr. 053-011, Seite 138. – Hrsg.: Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin, 2020, Berlin URL: https://register.awmf.org/de/leitlinien/detail/053-011
Coffee Consumption and Risk of Stroke: A Dose-Response Meta-Analysis of Prospective Studies – Autoren: Susanna C. Larsson, Nicola Orsini – Publikation: American Journal of Epidemiology, Volume 174, Issue 9, 1 November 2011, Pages 993–1001 – DOI: 10.1093/aje/kwr226
Artificially Sweetened Beverages and Stroke, Coronary Heart Disease, and All-Cause Mortality in the Women’s Health Initiative – Autoren: Yasmin Mossavar-Rahmani, Victor Kamensky, JoAnn E. Manson, Brian Silver, Stephen R. Rapp, Bernhard Haring, Shirley A.A. Beresford, Linda Snetselaar, Sylvia Wassertheil-Smoller – Publikation: Stroke. 2019;50:555–562 – DOI: 10.1161/STROKEAHA.118.023100
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The Influence of Meal Frequency and Timing on Health in Humans: The Role of Fasting – Autoren: Antonio Paoli, Grant Tinsley, Antonino Bianco, Tatiana Moro – Publikation: Nutrients 2019, 11(4), 719 – DOI: 10.3390/nu11040719
Meal frequency and timing in health and disease – Autoren: Mark P. Mattson, David B. Allison, Luigi Fontana, Michelle Harvie, Valter D. Longo, Willy J. Malaisse, Michael Mosley, Lucia Notterpek, Eric Ravussin, Frank A. J. L. Scheer, Thomas N. Seyfried, Krista A. Varady, Satchidananda Panda – Publikation: PNAS November 25, 2014 111 (47) 16647-16653 – DOI: 10.1073/pnas.1413965111