Weniger Menschen sterben nach einem Schlaganfall ▷ Positiver Trend
Der Schlaganfall ist eine der weltweit häufigsten Todesursachen. Jährlich sterben 6-7 Millionen Menschen nach einem Schlaganfall. Erfreulicherweise konnte aber in den letzten 16 Jahren eine kontinuierliche Abnahme der Todesfälle festgestellt werden. Eine neue Studie aus England ist dieser positiven Entwicklung nun in Bezug auf Alter, Geschlecht und ethnische Zugehörigkeit nachgegangen.
Konstante Abnahme
In der Zeitspanne von 16 Jahren (2000-2015) stellten die Forscher einen jährlichen Rückgang der Sterberate um bis zu 2,4 Prozent fest. Im gleichen Maße haben sich auch die körperlichen Einschränkungen, die ein Schlaganfall hinterlassen kann, reduziert.
Kaum Ausnahmen
Dieser Rückgang an Tod und Behinderung durch einen Schlaganfall erstreckt sich gleichermaßen auf alle Geschlechter und ethnische Zugehörigkeiten. Allerdings machte er sich am deutlichsten bei Patienten bemerkbar, die älter als 65 waren. Diese erfreuliche Entwicklung ist für die Gesundheitspolitik von erheblicher Bedeutung und kann die zukünftige Ausrichtung des Gesundheitssystems sowie die Struktur und Organisation präventiver Strategien beeinflussen.
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Wodurch kann diese Entwicklung erklärt werden?
Diskutiert wird, dass die Verbesserung der Behandlungsmethoden, vor allem der flächendeckenden Einrichtung von Schlaganfall-Spezialstationen – sogenannten Stroke Units – als Intensiv-Überwachungsstation die breite Anwendung der intravenösen Thrombolyse (Lyse-Therapie) und neuerdings auch der mechanischen Thrombektomie diese Entwicklung mitbestimmen.
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Patientenberichte
- Herr Mayer, 62 Jahre alt – Schlaganfall im Büro
- Schlaganfall auf dem E-Bike – ein Patient (80) berichtet
- Schlaganfall mit 38 Jahren – eine Patientin berichtet
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Artikel erstmalig veröffentlicht am: - Nächste geplante Aktualisierung am:
Autor
Prof. Dr. med. Hans Joachim von Büdingen ist niedergelassener Facharzt für Neurologie und Psychiatrie am Neurozentrum Ravensburg. Als Chefarzt leitete er die Abteilung für Neurologie und Klinische Neurophysiologie am Krankenhaus St. Elisabeth in Ravensburg. Zu den Schwerpunkten seiner Arbeit gehört die Diagnostik und Behandlung von Schlaganfällen. [mehr]
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Quellen
Long-term trends in death and dependence after ischaemic strokes: A retrospective cohort study using the South London Stroke Register (SLSR) – Autoren: Hatem A. Wafa, Charles D. A. Wolfe, Ajay Bhalla, Yanzhong Wang – Publikation: PLOS Medicine 17(3): e1003048 DOI: 10.1371/journal.pmed.1003048