Kardiovaskuläre Risikofaktoren und Demenz ▷ Studie
Das bedeutet, dass ein Teil dieser Demenz-Erkrankungen verhindert werden kann, wenn eine wirksame Prävention durchgeführt wird.
In dieser Studie aus Schweden wurden im Zeitraum zwischen 1988 und 2014 insgesamt 1.244 gesunde Frauen und Männer eingeschlossen. Sie wurden 20 bis 25 Jahre nach Einschluss in die Studie im Abstand von jeweils 5 Jahren hinsichtlich kardiovaskulärer Risikofaktoren untersucht.
Die Ergebnisse
- Bei 22 Prozent der Studienteilnehmenden veränderte sich das Risikoprofil nicht oder nur minimal, bei 60 Prozent mittelschwer und bei 18 Prozent rasch zunehmend.
- Studienteilnehmende mit einer rasch ansteigenden Risikokurve hatten ein 3.3 – 5.7-fach erhöhtes Risiko, an einer Alzheimer-Demenz zu erkranken. Sie hatten auch ein 3.3 – 4.1-fach erhöhtes Risiko, eine vaskuläre Demenz zu entwickeln.
Kommentar
Dass die Erkennung und Behandlung von kardiovaskulären Risikofaktoren ein wirksames Vorgehen ist, um eine Demenz zu verhindern, unterstreicht die Bedeutung der primären und sekundären Prävention.
Somit ergeht die Aufforderung an alle Ärzte, bei allen Patienten in regelmäßigen Abständen nach Risikofaktoren zu suchen, auch wenn keine Symptome vorliegen.
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Die große Chance ist, dass durch die möglichst frühzeitige und konsequente Behandlung von Risikofaktoren 80 – 90 Prozent der Schlaganfälle und Herzinfarkte, zudem 20 – 30 Prozent der Demenz-Erkrankungen verhindert werden können.
Sinnvoll wäre auch eine nachhaltige Aufklärung der Bevölkerung, am besten beginnend in der Schule.
Die amerikanische Gesellschaft für Herzerkrankungen (American Heart Association, AHA) veröffentlicht eine Checkliste für eine lebenslang gute Gesundheit: “Life’s Essential 8”.2
Die 8 wichtigsten Grundlagen für ein gesundes Leben und zur Verhinderung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Demenz sind:
- Gesunde Ernährung
- Körperliche Aktivität
- Gesunder Schlaf
- Abbau von Übergewicht
- Nichtrauchen
- Normaler Blutdruck
- Normaler Blutzuckerwert
- Normaler Cholesterin-Wert
- Phytosterole – mehr Schaden als Nutzen?
- Mediterrane Ernährung ist wirksamer als Fettreduktion
- Vitamin D und Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Nahrungsergänzungsmittel schützen nicht vor Schlaganfall
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Artikel erstmalig veröffentlicht am: - Nächste geplante Aktualisierung am:
Autor
Prof. Dr. med. Hans Joachim von Büdingen ist niedergelassener Facharzt für Neurologie und Psychiatrie am Neurozentrum Ravensburg. Als Chefarzt leitete er die Abteilung für Neurologie und Klinische Neurophysiologie am Krankenhaus St. Elisabeth in Ravensburg. Zu den Schwerpunkten seiner Arbeit gehört die Diagnostik und Behandlung von Schlaganfällen. [mehr]
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Quellen
- Association of cardiovascular risk trajectory with cognitive decline and incident dementia – Autoren: Farnthworth von Cederwald, Josephson M, Wählin A et al. – Publikation: Neurology 2022; Epub Apr 20 – DOI: 10.1212/WNL.0000000000200255
- Life’s Essential 8: Updating and Enhancing the American Heart Association’s Construct of Cardiovascular Health: A Presidential Advisory From the American Heart Association. – Autoren: Lloyd-Jones DM et al. – Publikation: Circulation 146(5), e18-e43 – DOI: 10.1161/CIR.0000000000001078