Gangtherapie nach dem Schlaganfall ▷ Rehabilitation
In diesem Artikel:
- Warum ist Gangtherapie nach einem Schlaganfall wichtig?
- Wie kann die Mobilität bestmöglich wiedererlangt werden?
- Was ist die Gangtherapie?
- Wie funktioniert die Gangtherapie?
- Wie wirksam ist die Gangtherapie?
- Für wen eignet sich die Gangtherapie?
Warum ist Gangtherapie nach einem Schlaganfall wichtig?
Bei einem akuten Schlaganfall haben mehr als die Hälfte der Patientinnen und Patienten bei der Aufnahme in eine Klinik Lähmungen der Bein- oder Armmuskulatur.1 Diese können zwar während des Krankenhausaufenthaltes in ihrer Ausprägung zurückgehen. Sie verschwinden aber nur in seltenen Fällen, so dass die Hoffnung, dass das Leben danach wieder so sein wird wie vorher, oft enttäuscht wird.
Die Verbesserung der Gehfähigkeit ist daher eines der Hauptziele der Rehabilitation nach einem Schlaganfall.
Der Schlaganfall ist die Hauptursache für erworbene Behinderungen.
Dies spiegelt sich auch in der Einschätzung des Robert-Koch-Instituts (RKI) wider: 2015 erklärte das RKI den Schlaganfall zur Hauptursache für Behinderungen im Erwachsenenalter.4
Zahlen aus verschiedenen populationsbasierten Studien zeigen, dass ein hoher Prozentsatz der Betroffenen nach einem Schlaganfall eine Behinderung irgendeiner Art aufweist, die sich innerhalb von fünf Jahren nicht zurückbildet.
Bei erwachsenen Schlaganfall-Betroffenen weisen 43 Prozent einen Monat nach dem Schlaganfall eine chronische Behinderung auf. Nach sechs Monaten sind es 37 Prozent und nach fünf Jahren 39 Prozent.2
Einschränkungen der Gehfähigkeit beeinträchtigen die Selbstständigkeit
Ein großer Anteil dieser Behinderungen sind oft Lähmungen der Extremitäten, also der Beine und Arme. Gerade die Beine spielen eine entscheidende Rolle für die Fortbewegung und die damit verbundene Selbstständigkeit.
Nach einem Schlaganfall sind 42 Prozent der Betroffenen wieder selbstständig unterwegs, 21 Prozent benötigen geringe und 25 Prozent große Unterstützung in der alltäglichen Bewegung. Und immerhin 21 Prozent sind in der Fortbewegung vollständig auf fremde Hilfe angewiesen.3
Wie kann die Mobilität bestmöglich wiedererlangt werden?
Entscheidend dafür ist die Rehabilitation. Das ist die Phase nach dem Schlaganfall, die optimalerweise schon während der akuten Krankenhausbehandlung beginnt und sich in der ambulanten Nachsorge im Alltag zu Hause fortsetzt.
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Zu den Ansätzen der Neurorehabilitation, mit denen die Mobilität verbessert werden soll und kann, zählt die Gangtherapie. Auch hierfür gilt: Je früher mit der rehabilitativen Therapie und intensivem Training begonnen wird, desto besser wirkt sich diese auf die Entwicklung der Symptome und Rückbildung von Einschränkungen aus.5
Gehen zu können bedeutet, komplexe Herausforderungen zu meistern
Nach einem Schlaganfall ist das Gehen an sich schon motorisch eine Herausforderung für viele Betroffene. Hinzu kommt die Anforderung, das Gehen an die Umgebung anzupassen. Beispielsweise, um die Fußstellung auf unebenen Untergründen zu variieren, Hindernissen auszuweichen oder das Gangtempo zu beschleunigen. Diese sogenannte Gang- und Gehanpassungsfähigkeit wird unter verschiedensten Alltagssituationen und Interaktionen mit Einflüssen unterschiedlich herausgefordert.
Durch die Stadt zu schlendern oder durch den Park zu spazieren, geht neben den programmierten Bewegungsabläufen für das reine Gehen mit vielen Einflüssen und Informationen aus der Umwelt einher, die verarbeitet werden müssen. Nach einem Schlaganfall wird dies zusätzlich als erhöhte Anstrengung wahrgenommen. Je nach Schwere des Schlaganfalls ist es schwierig, wenn nicht manchmal nahezu unmöglich, im normalen Tempo zu laufen und gleichzeitig ein Gespräch zu führen oder sich die Tiere im Park anzugucken.6
Gesundes Gehen ist ein weitgehend automatisierter Prozess, welcher nicht der ständigen Aufmerksamkeit bedarf. Somit kann die Aufmerksamkeit bei Nicht-Betroffenen während des Gehens auf andere Sachen fokussiert werden.7,8
Bei Menschen, die einen Schlaganfall erlitten haben, sieht diese Situation hingegen anders aus: Studien haben gezeigt, dass Schlaganfall-Betroffene im Vergleich zur gesunden Kontroll-Gruppe eine deutlich höhere Aktivierung der vorderen Gehirnbereiche aufweisen (präfrontale Kontextaktivierung). Das lässt auf die notwendige erhöhte Aufmerksamkeit schließen, die für das Gehen nach einem Schlaganfall benötigt wird.9
Was ist die Gangtherapie?
Die Gangtherapie ist eine aktivierende bewegungstherapeutische Intervention, die auch in der Neurorehabilitation nach einem Schlaganfall mit Halbseitenlähmung zum Einsatz kommt. Sie dient dazu, gestörte sensomotorische Funktionen zu verbessern, die Gehfähigkeit und Gehanpassungsfähigkeit für ein sicheres Gangbild zu trainieren. Sie zielt darauf ab, die selbstständige Mobilität möglichst wiederzuerlangen und eine dauerhafte Gehbehinderung zu vermeiden oder diese zu vermindern.
Darüber hinaus zählt die Gangtherapie bei anderen neurologischen und orthopädischen Erkrankungen oder Verletzungen zur rehabilitativen Therapie. Zum Beispiel bei Folgen eines Schädelhirntraumas, einer Schädigung des Rückenmarks mit Querschnittslähmung oder einer verbliebenen Beinschwäche durch einen Bandscheibenvorfall mit Nervenkompression.
Wie funktioniert die Gangtherapie?
Es gibt keinen strengen Fahrplan, der die Ausgestaltung und den Ablauf einer Gangtherapie allgemeingültig kennzeichnet. Die Therapiekonzepte unterscheiden sich individuell nach der Schwere und den Auswirkungen des Schlaganfalls bei jedem einzelnen betroffenen Menschen und danach, wie die Gangtherapie in das Gesamtkonzept der Rehabilitation integriert ist.
Die Gangtherapie nach einem Schlaganfall wird unterschiedlich gestaltet
Zunächst ist es wichtig, die gesundheitliche Verfassung und damit auch die physische und psychische Belastbarkeit aus ärztlichen und therapeutischen Gesichtspunkten zu beurteilen. Gangtherapie ist eine aktive Intervention, die auf eine entsprechende Kooperationsfähigkeit und Motivation der Patientinnen und Patienten angewiesen ist.
Jeder Schlaganfall ist anders. Die individuellen Voraussetzungen und Umstände sind es ebenso. Für jeden Menschen ist daher die Form der Gangtherapie zu wählen, die im Kontext der persönlichen Situation aktuell am besten geeignet ist. Das ist im Verlauf immer wieder neu zu bewerten. Der Therapie- und Trainingsplan wird an die Bedürfnisse und Fortschritte angepasst.
Die Gangtherapie richtet sich im rehabilitativen Ansatz nach den Zielen, die für die Patientin bzw. den Patienten vor allem bei Alltagsaktivitäten relevant sind. Übergeordnet steht das Ziel der selbstständigen Mobilität und gesellschaftlichen Teilhabe. Sie baut auf vorhandenen persönlichen Fähigkeiten auf und berücksichtigt spezifische Umfeldbedingungen
Zur Gangtherapie gehören Funktions- und Ganganalysen, funktionelles aufgaben- und kontext-bezogenes Training, Strategie-Training zur Kompensation sowie das Erproben und Üben des Umgangs mit Hilfsmitteln.
Sicheres Gehen muss wieder Schritt für Schritt geübt werden
Am Anfang ist das freie Gehen für viele Betroffene nach dem Schlaganfall schlichtweg unmöglich. Lähmungen der Beine, auch der Arme, gehen häufig mit sensomotorischen und koordinativen Funktionseinschränkungen einher. Sie stören das Gleichgewicht und die Rumpfkontrolle und führen zu einer Unsicherheit, die das Gehen zusätzlich erschwert.
Hier kann das Gehen auf einem Laufband mit zusätzlicher technischer Sicherung unter therapeutischer Anweisung und verbaler sowie ggf. manueller Hilfe eine geeignete Option sein. Zur Stabilisierung kann zusätzlich ein Laufbarren dienen, an dem sich die Patientinnen und Patienten seitlich abstützen können. Eine Gurtsicherung mit Deckenaufhängung kann Betroffenen die Angst vor Stürzen nehmen und eine weitere Möglichkeit sein, das Gehen unter sicheren Bedingungen zu üben und zu verbessern.
Eine Möglichkeit der Steigerung des Schwierigkeitsgrades und um das Gleichgewicht beim Gehen wirksam zu verbessern, ist das Gangtraining in Kombination mit funktionellen Aufgaben. Dabei kann zum Beispiel ein Ball hin und her geworfen werden. Auch das Lösen von Rechenaufgaben nebenbei, das Laufen um Hütchen oder auf einer Linie trainieren die Gangsicherheit und Geschicklichkeit auf spielerische und motivierende Weise.10,11
Die nächste Stufe ist mit technologischen Innovationen zu erreichen
Neuere Innovationen in der Gangtherapie verbinden das klassische Laufband-Training mit künstlich erzeugten bzw. virtuell erweiterten Realitäten (engl. Virtual Reality bzw. Augmented Reality). Durch moderne Technologien lassen sich sowohl kleine virtuelle Objekte als auch Hintergründe und ganze Umgebungen mit 3D-Effekten erzeugen und einbeziehen (siehe näher hierzu am Beispiel der digitalen Spiegeltherapie).
Anwendungsbeispiel: Gangtraining mit laufbandbasierter C-Mill-Therapie
Wie hier im Studienprotokoll aufgeführt und bildlich im Einzelnen dokumentiert12, werden mittels Augmented Reality zum Training der Gehanpassungsfähigkeit virtuelle Hindernisse auf das Laufband projiziert, welche der Übende nicht berühren darf. Dieses Training weitet sich immer weiter aus. Anfangs wird nur ein Balken als symbolisches Hindernis projiziert. Danach zwei Balken direkt hintereinander oder es entsteht eine Art Slalom-Parcour aus Kreisen. Die Projektionen bieten den Vorteil, dass gegenüber echten Hindernissen keine Verletzungs- und Stolpergefahr vorhanden ist. Somit kann sich langsam herangetastet und mehr Sicherheit aufgebaut werden.
Anwendungsbeispiel: Robotik-gestütztes Gangtraining mit Laufband und Exoskelett
Eine andere Variante, die sich insbesondere bei schweren Lähmungen und nicht gehfähigen Patientinnen und Patienten eignet, ist der Einsatz von Robotik in der Gangtherapie: Mit einem elektromechanischen Gewichtsentlastungssystem können auch diese Menschen selbstständig in dem Roboter stehen und ein Gang- und Balancetraining absolvieren. Über die Fußplatten werden Schrittbewegungen mit physiologischem Gangmuster fremdgesteuert bewerkstelligt. Zudem wird das willkürliche Gangverhalten gehbehinderter Patienten unterstützt.
Der Clou: In einer Therapieeinheit können über tausend Schritte absolviert werden. Mittels Robotik-gestützter Gangtherapie lässt sich somit ein hochrepetitives Training realisieren, was mit klassischem Laufbandtraining oder anderen konventionellen Maßnahmen nicht annähernd in dieser Form möglich ist. Hier liegt viel Potenzial. Denn für die Effektivität und die rehabilitative Prognose sind hohe Intensitäten, Wiederholungszahlen und eine Vielfalt an Reizen wesentlich, um Regenerationsprozesse durch die Neuroplastizität zu unterstützen.
Es gibt auch mobile Exoskelette, die wie ein Anzug am Körper getragen werden und mit Sensoren und Motoren ausgestattet sind. Je nach Typ können Sensoren die vorhandene Restmuskelaktivität messen und die Trainingsintensitäten personalisiert adaptieren.
Hier erfahren Sie mehr: Robotik in der ambulanten Rehabilitation nach Schlaganfall
Die Gangtherapie ist in das Gesamtkonzept der Rehabilitation integriert
Ein Schlaganfall hat oft funktionelle Einschränkungen in mehreren Bereichen zur Folge, die zu einer hohen Krankheitsbelastung und häufig auch zu einer dauerhaften Gehbehinderung führen. In nicht wenigen Fällen ist die Selbstständigkeit so schwerwiegend eingeschränkt, dass dauerhaft unterstützende Fremdhilfe nötig ist und Pflegebedürftigkeit besteht.
Es ist wichtig, das Gehen mittels Gangtherapie wieder zu lernen und zu verbessern. Dennoch sollten die allgemeine Mobilität, Kräftigung und Ausdauer mittels Physiotherapie und Sporttherapie sowie weitere Therapieformen wie Ergotherapie, Logopädie und Neuropsychologie nicht in Vergessenheit geraten. Die Gangtherapie steht nicht für eine Therapieform, die in der alleinigen Anwendung nach einem Schlaganfall wirksam und ausreichend ist. Sondern sie ist als Teil der Rehabilitation in das Gesamtkonzept integriert.
Während der Akutbehandlung beginnt Rehabilitation mit der Physiotherapie schon im Krankenhaus. Abhängig von der körperlichen Verfassung wird zunächst im Bett an der Mobilisation gearbeitet. Manchen Betroffenen ist es möglich, sich dann an der Bettkante aufzusetzen oder sogar aufzustehen und das Körpergewicht zu verlagern. Nicht nur Therapeuten, vor allem auch die aktivierende Pflege spielt in dieser Phase eine wichtige Rolle.
Die Neurorehabilitation ist als Konstrukt von vielen Akteuren zu sehen, um das beste Ergebnis für die Patientinnen und Patienten herauszuholen. Diese müssen im Rahmen ihrer Möglichkeiten gefördert und im Sinne des Gangtrainings und motorischer Lernprozesse in verschiedenen Kontexten auch gefordert werden.
Mit der Gangtherapie können umso bessere Ergebnisse erzielt werden, wenn sie individuell in das Gesamtkonzept der Rehabilitation integriert ist, die Zusammenarbeit aller Akteure aufeinander abgestimmt ist und gut miteinander kooperiert wird. Menschen möchten verständlicherweise nach einem Schlaganfall wieder selbstständig sein, sich sicher im gewohnten Wohn- und Lebensumfeld fortbewegen und an Alltagsaktivitäten in privaten, beruflichen und anderen gesellschaftlichen Bereichen teilnehmen können. Dafür sind an vielen Stellen die richtigen Stellschrauben zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu drehen. Wenngleich diese Ziele nicht immer gelingen können und für alle erreichbar sind.
Gerade bei schweren Schlaganfällen ist in der Akutphase die organisierte Versorgung auf einer “Stroke Unit” prognostisch entscheidend und allgemeinmedizinischen klinischen Behandlungen überlegen. Die Stroke Unit ist eine spezialisierte Einrichtung bzw. Abteilung in einem Krankenhaus. Hier erfolgt die Frühmobilisation und der Beginn der multimodalen Frührehabilitation durch ein Team aus unterschiedlichen therapeutischen, pflegerischen und ärztlichen Disziplinen.
Das interdisziplinäre Prinzip setzt sich idealerweise in den Strukturen und weiteren Phasen der Rehabilitation bis zur Nachsorge fort. Wichtig ist das Einbeziehen des Umfeldes und der Angehörigen, um Erkenntnisse aus und für den Alltag zu gewinnen.
Abhängig davon, wie sich der Verlauf, die Symptome und Bedürfnisse entwickeln, kann der Schwerpunkt zunehmend auf der Gehfähigkeit und Gangtherapie liegen. Die Rehabilitation ist stationär oder auch teilstationär und ambulant möglich. Bei allen Formen wird ein individueller Reha-Plan erstellt und während der Therapie immer wieder angepasst.
Bei ausgesprochen milden Verläufen oder rascher Rückbildung von funktionellen Defiziten bei selbstständigen Personen, die noch Gangunsicherheiten haben, kann es im Einzelfall (später) ausreichen, sich in der therapeutischen Praxis auf Gangtraining zu fokussieren. Um weitere Fortschritte zu erreichen und zu stabilisieren, sollte zu Hause und im Alltag zusätzlich selbstständig angeleitetes Training erfolgen. Hier bewährt sich ein gutes Arzt- und Therapeuten-Patienten-Verhältnis und eine hohe Therapietreue.
Wie wirksam ist die Gangtherapie?
Die Wirksamkeit des Gangtrainings lässt sich anhand von unterschiedlichen Kriterien beurteilen. Als zuverlässiger Parameter, um die Effektivität des Gangtrainings zu bestimmen, gilt die Ganggeschwindigkeit. Sie kann vor und nach den Trainingseinheiten gemessen werden.13,14 Häufig kann die Ganggeschwindigkeit deutlich verbessert werden, jedoch ist dabei auch die zurückgelegte Wegstrecke zu berücksichtigen. Gerade für eine Einschätzung der Alltagsbewältigung ist die Gangausdauer von großer Bedeutung.
In puncto Ganganpassungsfähigkeit und Selbstständigkeit ist es hilfreich und wichtig, sich im weiteren Verlauf von klassischen Trainings-Settings zu lösen und im Freien oder/und in alltäglichen Situationen zu trainieren. Dazu kann auch gehören, berufsbezogene Tätigkeits- und Arbeitsplatzanforderungen zu simulieren. Selbstverständlich sind auch strukturelle Barrieren zu berücksichtigen und wie diese umgangen und/oder abgebaut werden können.
Häufig ist zu beobachten, dass das Gehen auf dem Laufband oder um Hütchen in einem abgegrenzten Raum auf ebenem Boden mit der Zeit gut umsetzbar ist. Unebenheiten auf dem Boden, Ablenkungen von Außen oder viele Menschen in überfüllten Räumlichkeiten sind jedoch Reize, die für viele Schlaganfall-Betroffene schwierig zu verarbeiten sind. Somit ist es sinnvoll, erst am Ende einer Trainingsperiode die Schwierigkeit zu erhöhen und neue Einflüsse in das Training mit aufzunehmen.
Eine Studie aus Amerika hat rund 400 Patientinnen und Patienten nach einem Schlaganfall intensiv beobachtet, die 36 Trainingseinheiten durchgeführt haben. Dreimal pro Woche für jeweils 90 Minuten über einen Zeitraum von 12 bis 16 Wochen wurde ein Gangtraining auf dem Laufband durchgeführt. Es zeigte sich, dass die gelaufene Zeit auf dem Laufband und die erreichte Maximalgeschwindigkeit deutlich verbessert werden konnten.15
Ganggeschwindigkeit
Das Training mit einem Laufband verbessert die Ganggeschwindigkeit nach einem Schlaganfall signifikant. Dies ist auch der Fall, wenn das Training in dem noch akuten Zeitraum innerhalb von drei Monaten nach einem Schlaganfall stattfindet.
Studien zeigen aber auch, dass Personen, die auf Hilfe und Unterstützung beim Gehen angewiesen waren, ihre Ganggeschwindigkeit nicht wesentlich verbessern konnten. Hier scheint die Notwendigkeit der Hilfe eine entscheidende Rolle zu spielen. Denn bei Personen, die weitestgehend selbstständig das Laufband benutzen konnten, erhöhte das Gangtraining die Ganggeschwindigkeit deutlich.16
Offensichtlich wurde ebenfalls, dass ein Trainingsumfang von mehr als 3 x pro Woche die Geschwindigkeit deutlich verbessern konnte. Bei einem Training von weniger als 3 x pro Woche war dies nicht der Fall. Somit ist es sinnvoll, ein intensiveres Training zu verfolgen, das therapeutisch begleitet wird.
Über die Dauer der Trainingseinheiten in Wochen ist individuell zu entscheiden. Es fanden sich Hinweise, dass auch unter vier Wochen eine Verbesserung der Geschwindigkeit erzielt werden konnte. Hier sind die körperlichen Voraussetzungen und Gegebenheiten zu berücksichtigen und das Training darauf abzustimmen.
Gangausdauer
Bei der Gangausdauer sind die Studiendaten relativ ähnlich. Auf Hilfe angewiesene Personen konnten ihre zurückgelegte Strecke nicht wesentlich verbessern. Hingegen konnten weitestgehend selbstständige Betroffene ihre Gangausdauer deutlich verbessern.16
Für die Verbesserung der Gangausdauer ist auch ein Trainingsumfang von über 3 x pro Woche sinnvoll. Studien zeigen, dass unter 3 x pro Woche die zurückgelegte Gehstrecke nicht verbessert werden konnte. Das Training sollte länger als vier Wochen durchgeführt werden, denn bei einem Umfang von weniger als vier Wochen kann nicht immer mit einer Verbesserung der Gehstrecke gerechnet werden.
Es hat sich auch gezeigt, dass das Gehen und die Verbesserung des Gleichgewichts zur Lebensgestaltung nach einem Schlaganfall beitragen. Gerade das Gleichgewicht ist sowohl ein wichtiger Faktor des Gehens als auch, unabhängig davon, ein entscheidender Aspekt in der selbstständigen Lebensführung. Daneben ist die Gangausdauer von Bedeutung, um aktiv am Leben teilzunehmen. Diese drei Faktoren: Gehfähigkeit, Gleichgewicht und Gangausdauer sollten somit im Training verbessert werden, um zu einer Verbesserung der Teilhabe am aktiven Leben beizutragen.17
Teilhabe wird nach einer Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO) aus dem Jahr 2001 als „Einbezogensein in eine Lebenssituation“ bezeichnet. Einschränkungen des Gehens wie zum Beispiel durch eine Halbseitenlähmung oder Muskelschwäche nach einem Schlaganfall beeinträchtigen nicht nur das Gehen an sich, sondern auch die Teilhabe an der Gesellschaft.18 Das Gehen ist ein Teil des Lebens, der für die meisten Menschen als völlig normal und gegeben betrachtet wird.
Ist durch einen Schlaganfall oder auch durch andere Erkrankungen das Gehen eingeschränkt, wirkt sich das auf die Lebensführung aus. Es ist beispielsweise nicht immer möglich, Einkäufe selbst zu erledigen, weil man die Ausdauer nicht hat, um 30 Minuten durch einen Supermarkt zu gehen. Oder der Weg zum Arbeitsplatz und Geschäft mit dem Rollstuhl und öffentlichen Verkehrsmitteln ist eingeschränkt. Dies sind einige der vielen Probleme, welche die Teilhabe an der Gesellschaft beeinträchtigen.19
Das erklärt auch, warum die Verbesserung der Gehfähigkeit eines der Hauptziele der Rehabilitation ist, um Betroffene nach einem Schlaganfall auch in der Teilhabe zu stärken bzw. diese teilweise auch erst wieder zu ermöglichen.20 Viele Studien sprechen genau dafür: Eine Verbesserung der Gehfähigkeit fördert auch die Teilhabe am Leben.21,22
Gerade für den Alltag ist es wichtig, das Gehen mit Aufgaben zu koppeln. Oft ist es so, dass beim Spazierengehen Unterhaltungen geführt werden. Neben der Konzentration auf das Gehen bedeutet dies weitere Anstrengungen. Bei zusätzlichen Aufgaben werden dann vermehrt die Einschränkungen der Gehfähigkeit offensichtlich. PatientInnen berichten dann Unsicherheiten, bleiben stehen und brechen die Unterhaltung ab, um sich auf das Laufen zu konzentrieren.
Eine Studie untersuchte genau diese Konstellation: Das Gehen unter Ablenkung und Aufmerksamkeit auf andere Dinge.23
- In 20 Sitzungen über einen zehnwöchigen Zeitraum wurde unter 1:1 Aufsicht trainiert. Dieses Training bestand aus 10 Minuten Aufwärmen und 30 Minuten Gehen in der anaeroben Zone. Dies bedeutet, dass die Herzfrequenz zwischen 55 und 85 Prozent der altersabhängig prognostizierten maximalen Herzfrequenz liegen sollte.
- Die fünfminütige Entspannungs-Phase fand ebenso auf dem Laufband statt.
- Zusätzlich zu diesem Gehtraining wurden die Studienteilnehmer auf drei Arten abgelenkt: Sie mussten eine kognitive Aufgabe lösen, eine Höraufgabe erledigen oder während des Laufens ihre Pläne für den Tag beschreiben.
- Es zeigte sich, dass Schlaganfall-Betroffene mit eingeschränktem Gehen ihre Gehgeschwindigkeit deutlich verbessern konnten, indem sie sowohl die Kraft als auch Gangausdauer trainierten.
- Wenn während des Trainings noch kognitive Aufgaben gelöst werden mussten, war die Verbesserung der Ganggeschwindigkeit noch deutlicher.24
Ein wichtiger Aspekt für Schlaganfall-Betroffene ist die Gangsicherheit. Es zeigte sich, dass das Laufbandtraining nicht das Risiko für unerwünschte Ereignisse erhöht. Natürlich lassen sich nicht immer Stürze und Verletzungen vermeiden, aber es weist nichts darauf hin, dass das Gangtraining das Auftreten erhöht. Es ist somit eine sichere therapeutische Intervention.
Und letztlich fördert Bewegung die Aktivierung der Muskulatur, das Gleichgewicht und die Ausdauer und kann somit eher schützend wirken.16
Langzeitergebnisse
Drei Monate nach einem Schlaganfall ist die Gangtherapie auf einem Laufband immer noch effizient und kann die Ganggeschwindigkeit verbessern. Auch die Gangausdauer, also wie viele Meter gelaufen werden können, wird in diesem Zeitraum verbessert.16
Für wen eignet sich die Gangtherapie?
Studien zeigen: Etwa 60 Prozent der Menschen, die einen Schlaganfall erlitten haben, haben Schwierigkeiten beim Gehen.16 Etwa 25 Prozent sind auf große Unterstützung und 21 Prozent sind in der Fortbewegung vollständig auf fremde Hilfe angewiesen.25
Diese Zahlen geben einen Einblick in die Ausmaße des Schlaganfalls. Die Gangtherapie ist somit nicht nur einer bestimmten Gruppe von Patientinnen und Patienten vorbehalten. Sie sollte großzügig und im Rahmen eines ganzheitlichen Konzeptes eingesetzt werden. Der Fokus ist jedoch individuell zu legen.
Bei einigen Betroffenen sind die Auswirkungen auf die unteren Extremitäten nicht sehr stark ausgeprägt: Mechanisch und muskulös klappt das Gehen dann nach subjektivem Empfinden gut. Hier kann Gangtherapie trotzdem hilfreich sein, um das Gleichgewicht und vor allem die Gangsicherheit zu verbessern. Denn gerade Schlaganfall-Betroffene weisen ein hohes Sturzrisiko auf, was auch mit einer verminderten Gangsicherheit begründet werden kann.26,27,28
Daneben gibt es nach einem Schlaganfall auch Verläufe, bei denen Betroffene zunächst oder auch längerfristig auf einen Rollstuhl angewiesen sind und nur unter Fremdhilfe wenige Schritte gehen können. Auch hier kann eine kontinuierliche, angeleitete Gangtherapie über einen langen Zeitraum hilfreich und wirksam sein.
Wichtig ist, sich vor Beginn der Therapie immer den aktuellen Stand klarzumachen und das Befinden zu reflektieren. Es sollten gemeinsam relevante Ziele definiert und konkrete Wege und Hilfestellung von therapeutischer Seite aufgezeigt werden, um diese zu verfolgen. Ohne sich von Rückschritten entmutigen zu lassen, die immer vorkommen können. Das ist normal.
Realistisch an das Thema Gehen nach dem Schlaganfall heranzugehen, kann verhindern, dass sich innerlich zu viel Druck und Angst aufbaut. Dennoch ist es auch wichtig, auf seinen Körper zu hören, unangenehme Gefühle, Gedanken und Empfindungen wahrzunehmen und seine persönlichen Grenzen zu kennen. Denn nach einem Schlaganfall verändert sich der Körper und auch das Empfinden. Umstände, die vorher als Normalität bewertet wurden, stellen dann eine Herausforderung dar.
Durch gut angeleitetes Selbstmanagement-Training, mit therapeutischer Begleitung und ggf. Gesundheitscoaching, lässt sich ein kompetenter Umgang mit der Schlaganfall-Erkrankung unterstützen, erlernen und entwickeln. Schließlich ist das Empfinden von Selbstwirksamkeit ein wichtiger gesundheitsförderlicher Faktor. Das könnte sich auch auf die eigene Überzeugung auswirken, dass die Gangtherapie das Gehen verbessern und zur besseren Teilhabe am Leben beitragen kann.
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Artikel erstmalig veröffentlicht am: - Nächste geplante Aktualisierung am:
Autorin
unter Mitarbeit von stud. med. Nina Siegmar
Dr. med. Karin Kelle-Herfurth, MHBA ist selbständige Beraterin in Hamburg. Sie begleitet Solo-Selbständige und Menschen in Führung nach Krankheit in der Neuausrichtung und berät zu gesunder Lebens- und Unternehmensführung. Als Fachärztin für Physikalische und Rehabilitative Medizin liegt ihr Fokus in der Prävention und beruflichen Rehabilitation. Dies verknüpft sie als Gesundheitsökonomin mit dem Blick auf neue Arbeitskonzepte und Organisationsstrukturen im digitalen Zeitalter. [mehr]
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Quellen
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- Effects of Physical Exercise Interventions on Dual–Task Gait Speed Following Stroke: A Systematic Review and Meta–Analysis – Autoren: Plummer, Prudence, Gözde Iyigün – Publikation: Archives of Physical Medicine and Rehabilitation, 99.12 (2018), 2548–60 – DOI: 10.1016/j.apmr.2018.04.009
- Music-Supported Therapy (MST) in Improving Post-Stroke Patients’ Upper-Limb Motor Function: A Randomised Controlled Pilot Study – Autoren: Tong, Yanna, Brian Forreider, Xinting Sun, Xiaokun Geng, Weidong Zhang, Huishan Du et al. – Publikation: Neurological Research, 37.5 (2015), 434–40 – DOI: 10.1179/1743132815Y.0000000034
- Community-Dwelling People with Chronic Stroke Need Disproportionate Attention While Walking and Negotiating Obstacles – Autoren: Smulders, Katrijn, Roos van Swigchem, Bert J. M. de Swart, Alexander C. H. Geurts, Vivian Weerdesteyn – Publikation: Gait & Posture, 36.1 (2012), 127–32 – DOI: 10.1016/j.gaitpost.2012.02.002
- Falls in Individuals with Stroke – Autoren: Weerdesteyn, Vivian, Mark de Niet, Hanneke J. R. van Duijnhoven, Alexander C. H. Geurt – Publikation: Journal of Rehabilitation Research and Development, 45.8 (2008), 1195–1213
- Walking Adaptability Therapy after Stroke: Study Protocol for a Randomized Controlled Trial – Autoren: Timmermans, Celine, Melvyn Roerdink, Marielle W. van Ooijen, Carel G. Meskers, Thomas W. Janssen, Peter J. Beek – Publikation: Trials, 17.1 (2016), 425 – DOI: 10.1186/s13063-016-1527-6