Blutdruck nach Alter und Geschlecht ▷ Welche Werte sind normal?

Mit steigendem Alter steigen in der Regel auch die Blutdruckwerte an (Foto: Me dia | Shutterstock)
In diesem Artikel:
- Blutdruck-Normwerte in Tabellen
- Erhöhter Blutdruck: So reagieren Sie richtig
- Der Blutdruck ändert sich mit dem Alter
- Warum ist zu hoher Blutdruck gefährlich?
- Den Blutdruck richtig messen
- Tipps: Blutdruck natürlich senken
Blutdruck Normwerte: Tabellen nach Alter und Geschlecht
Welcher Blutdruck ist für welches Alter normal? Die Normwerte in der Tabelle geben an, welchen Blutdruck die meisten Menschen der jeweiligen Altersstufe durchschnittlich haben sollten.1
Erwachsene
Frauen
Alter | Blutdruck in mmHg |
---|---|
18-29 | 113/66 |
30-39 | 113/70 |
40-49 | 118/72 |
50-59 | 124/75 |
60-69 | 128/73 |
70-79 | 131/71 |
Männer
Alter | Blutdruck in mmHg |
---|---|
18-29 | 125/70 |
30-39 | 125/74 |
40-49 | 127/78 |
50-59 | 130/80 |
60-69 | 129/76 |
70-79 | 130/73 |
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Kinder und Jugendliche
Die Normwerte von Kindern hängen vom Alter, der Größe und dem Gewicht ab.
Folgende Blutdruckwerte gelten als normal:2
Alter | Größe in cm | Blutdruckbereich in mmHg |
---|---|---|
3-5 | 94-123 | 95-100/58-61 |
6-7 | 112-137 | 97-103/60-63 |
8-9 | 123-149 | 99-106/61-64 |
10-11 | 133-162 | 102-110/63-66 |
12-13 | 142-177 | 106-115/65-68 |
14-15 | 153-187 | 110-121/67-70 |
16-17 | 155-189 | 112-125/69-73 |
Erhöhter Blutdruck: So reagieren Sie richtig
Ein Blick auf die Blutdrucktabellen zeigt, welche Blutdruckwerte durchschnittlich für jedes Alter und abhängig vom Geschlecht normal sind.
Sollte der gemessene Blutdruck von den Werten in der Tabelle abweichen, ist das nicht gleich ein Grund zur Beunruhigung. Zunächst sollte die Blutdruckmessung nach etwa 10 bis 15 Minuten unter ruhigen Bedingungen wiederholt werden.
Ruhe bewahren und den Ursachen auf den Grund gehen
Bleibt der Wert erhöht, gilt es zunächst, Ruhe zu bewahren und den Ursachen auf den Grund zu gehen.
Folgende Fragen können dabei helfen:
- Habe ich vor der Blutdruckmessung Sport getrieben oder andere körperlich anstrengende Tätigkeiten ausgeübt?
- Habe ich vor der Messung eine salzreiche Mahlzeit zu mir genommen?
- Habe ich mich gerade über etwas aufgeregt oder empfinde ich aktuell (viel) Stress?
- Habe ich zum ersten Mal einen erhöhten Blutdruckwert gemessen oder kam das schon häufiger vor?
- Habe ich vor der Messung Kaffee getrunken oder eine Zigarette geraucht?
- Habe ich aktuell Entzündungen oder Infektionen?
- Wurde der erhöhte Blutdruckwert bei mir zu Hause oder in der Arztpraxis gemessen?
- Zu welcher Tageszeit habe ich die Messung durchgeführt?
Jede Blutdruckmessung sollte grundsätzlich in Ruhe durchgeführt werden.
Verschiedene Situationen und Faktoren können kurzfristig den Blutdruck erhöhen. So kann etwa ein Kaffee, der bis zu 30 Minuten vor der Messung getrunken wurde, den Blutdruck steigen lassen. Auch Stress, salzreiches Essen, Rauchen oder Infektionen können sich in einem erhöhten Blutdruck niederschlagen.
Der Blutdruck unterliegt tageszeitabhängigen Schwankungen. Daher lohnt es sich, Messungen anfänglich zu unterschiedlichen Tageszeiten durchzuführen, später dann morgens immer zur gleichen Uhrzeit.
Wurde der erhöhte Blutdruck in der Arztpraxis festgestellt, sollte die Messung zu Hause noch einmal wiederholt werden. Manche Menschen reagieren in Anwesenheit von medizinischem Fachpersonal mit einem hohen Blutdruck. Zuhause ist der Blutdruck dann wieder im Normbereich. Dieses Phänomen ist unter dem Begriff Weißkitteleffekt bekannt.
Blutdrucksituation mit dem Arzt besprechen
Bleibt der Blutdruckwert auch nach mehrmaligen Messungen unter verschiedenen Bedingungen zu hoch, sollte das mit der Hausärztin oder dem Hausarzt besprochen werden. Denn die aktuellen Leitlinien der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie definieren die Blutdruckkategorie erhöhter Blutdruck schon ab einem Wert von 120/70 mmHg.3 Von einer Hypertonie – dem Bluthochdruck – wird ab einem Blutdruck von 140/90 mmHg gesprochen.
Abhängig von der jeweiligen Situation und der Höhe der gemessenen Blutdruckwerte wird im ärztlichen Gespräch gemeinsam eine geeignete Behandlungsstrategie erarbeitet. Das können zunächst Anpassungen des Lebensstils sein, gegebenenfalls aber auch die Verordnung von blutdrucksenkenden Medikamenten.
Den Blutdruck senken
Die Behandlung des erhöhten Blutdrucks erfolgt nach ärztlicher Absprache entweder zunächst durch Änderungen im Lebensstil oder direkt, unter Umständen begleitend, mit blutdrucksenkenden Mitteln.
Lebensstil-Anpassungen
Da verschiedene Verhaltensweisen und Lebensumstände zu einer Erhöhung des Blutdrucks beitragen können, ist es sinnvoll, zunächst hier anzusetzen. Die Anpassung des Lebensstils kann entweder alleine oder unterstützend zur Einnahme von Blutdrucksenkern erfolgen.
Solche Lebensstil-Anpassungen sind beispielsweise:
- Steigerung der körperlichen Aktivität
- Senkung des Salzkonsums
- Erlernen und Anwenden von Techniken zum Stressabbau
- Verzicht auf Kaffee, Alkohol und Zigaretten
- Umstellung der Ernährung zum Beispiel auf die DASH-Diät oder eine salzarme Ernährung
Was ist die DASH-Diät?
Die DASH-Diät ist eine Ernährungsform, die speziell für Menschen mit hohem Blutdruck entwickelt wurde. Die Abkürzung DASH steht für die englische Bezeichnung D ietary A pproach to S top Hypertension.4 Das bedeutet frei übersetzt so viel wie Ernährungsansatz zum Stoppen des Bluthochdrucks.
Die DASH-Ernährung leitet sich von der Ernährung ab, die am Mittelmeer lebende Menschen traditionell bevorzugen (Mittelmeerkost, mediterrane Kost): Das Essen dort wird häufig mit grünem Blattgemüse, Nüssen, Hülsenfrüchten, gesunden pflanzlichen Ölen und frischem Fisch zubereitet.
Insbesondere der Konsum tierischer Fette wird bei der DASH-Ernährung stark eingeschränkt. Gesunde Fette aus Nüssen und Ölsaaten sowie fettarme Milchprodukte werden bevorzugt. Dazu kommen viel frisches Gemüse, Obst und frischer Fisch auf den Tisch. Weißmehlprodukte werden durch hochwertige Vollkornprodukte ersetzt.
Auch der Verzehr von Salz ist stark reduziert. Um die Umstellung zu erleichtern, lassen sich bei der DASH-Ernährung frische Kräuter und andere Gewürze wie beispielsweise Pfeffer oder Paprika verwenden.
Was bewirkt die DASH-Diät?
US-amerikanische Forschende fanden heraus: Die DASH-Diät senkt den Blutdruck bei Menschen mit Bluthochdruck um bis zu 11 mmHg systolisch (oberer Wert) und 6 mmHg diastolisch (unterer Wert).
Blutdrucksenkende Mittel
In einigen Fällen ist der Einsatz von Blutdrucksenkern gegebenenfalls als begleitende Therapie neben den Lebensstil-Anpassungen sinnvoll, etwa wenn:
- der Blutdruck mehrfach deutlich zu hoch ist
- der Blutdruck sich auch durch Lebensstil-Anpassungen nicht senken lässt
- Lebensstil-Änderungen nicht gewünscht, nicht im Alltag umsetzbar sind oder zu schwerfallen
- weitere Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie den Schlaganfall vorliegen
Es steht eine Vielzahl an blutdrucksenkenden Medikamenten zur Verfügung, sodass eine individuelle Behandlung möglich ist.
Den Blutdruck regelmäßig überprüfen
Wurde ein erhöhter Blutdruck oder ein Bluthochdruck festgestellt, ist eine regelmäßige Überprüfung des Blutdrucks wichtig.
Mit täglichen Messungen lässt sich feststellen, ob die DASH-Diät oder blutdrucksenkende Medikamente den gewünschten Erfolg bringen. Bleibt der Blutdruck dennoch hoch, muss die Therapie gegebenenfalls angepasst werden.
Bis sich die Blutdruckwerte nach einer neuen Behandlungsmethode eingependelt haben, sollte der Blutdruck drei Mal täglich gemessen werden.
Bei Menschen mit Blutdruckwerten, die sich im Normbereich bewegen, reicht eine Messung einmal im Jahr aus.
Der Blutdruck ändert sich mit dem Alter
Mit zunehmendem Alter steigt der Blutdruck. Grund hierfür sind sowohl Alterungsfaktoren als auch individuelle Umwelt- und Lebensstilfaktoren.5 Altersbedingt können kleinere und größere Veränderungen am Herzen, Gefäß- und Nervensystem auftreten. Einige davon sind völlig normal und können nicht beeinflusst werden. Andere wiederum sind auf unseren Lebensstil zurückzuführen.
Der mit dem Alter verbundene Anstieg des Blutdrucks ist zum großen Teil mit Veränderungen in den Arterien erklärbar. Der Hohlraum in diesen Gefäßen – das Gefäßlumen – wird zunehmend enger, und die Gefäßwände werden steifer. Diesen Prozess bezeichnen medizinische Fachleute als Arteriosklerose.
Der diastolische Blutdruck steigt zunächst aufgrund des Widerstands in den kleinen Arterien bis zum Alter von 50 Jahren tendenziell an. Mit zunehmendem Alter sinkt dann die Dehnbarkeit der großen Arterien.
Bei jedem Herzschlag muss deswegen der Druck höher sein, um das Blut weiter zu pumpen. Dadurch steigt der Pulsdruck und der diastolische Blutdruck fällt wieder etwas ab. Der systolische Blutdruck steigt hingegen. Das ist auf einen erhöhten Widerstand in den kleinen Arterien und die gleichzeitige zunehmende Versteifung der großen Arterien zurückzuführen.
Was ist der Pulsdruck?
Der Pulsdruck gibt die Differenz zwischen systolischem (oberem) und diastolischem (unterem) Blutdruckwert an und ist ein Maß für die Dehnbarkeit der Arterien. Je höher der Pulsdruck ist, desto weniger dehnbar sind die Arterien. Ein hoher Pulsdruck weist also auf sehr steife Arterien hin.6
Wichtig: Der Pulsdruck ist nicht dasselbe wie der Puls. Letzteres ist das rhythmische Dehnen und Zusammenziehen der Gefäße als Folge der Herzaktion und die darauffolgende Druckwelle.
Eine Erhöhung des Pulsdrucks von 60 auf 70 erhöht das Herzinfarkt- und Todesrisiko innerhalb der nächsten 10 Jahre um das bis zu Vierfache.7
Mit zunehmendem Alter verändert sich zudem das Verhältnis von Kollagen und Elastin.5 Beides sind wichtige Proteine für die Funktionsfähigkeit der Blutgefäße.
Kollagen verleiht den Blutgefäßen Struktur und Festigkeit. Elastin bewirkt das Gegenteil: Es sorgt dafür, dass die Gefäße dehnbar und elastisch bleiben. Elastin wird im Alter verstärkt abgebaut, während Kollagen vermehrt abgelagert wird und zur Versteifung der Arterienwände beiträgt.
Auch Entzündungen spielen eine Rolle bei der Veränderung unserer Gefäße.5 Je älter wir werden, umso mehr Entzündungsbotenstoffe sammeln sich in unserem Körper. Dadurch werden vermehrt reaktive Teilchen – die reaktiven Sauerstoffspezies – gebildet. Diese Teilchen schädigen die Innenwand der Blutgefäße, wodurch Arteriosklerose begünstigt wird.
Wichtig: Erhöhter Blutdruck im Alter ist nicht unvermeidlich!
In ländlichen, unterentwickelten Gebieten und abgelegenen Gemeinden konnte beobachtet werden, dass ältere Menschen dort nicht zwangsläufig einen erhöhten Blutdruck oder Bluthochdruck hatten.5
Doch warum ist das so? Wissenschaftler nehmen an, dass die überwiegend salzreiche Ernährung in weiterentwickelten Regionen zu Veränderungen in der glatten Gefäßmuskulatur beiträgt. Diese führen in der Folge zu Kollagenablagerungen in den Gefäßwänden der großen Arterien. Dadurch werden diese Arterien steifer und der Blutdruck steigt.
Eine salzarme Ernährung kann also einem erhöhten Blutdruck entgegenwirken.
Die häufigste Form von Bluthochdruck bei Personen über 50 Jahren ist die isolierte systolische Hypertonie. Das bedeutet, dass nur der obere (systolische) Blutdruckwert erhöht ist, nicht aber der untere (diastolische) Blutdruckwert.
Auch die Fähigkeit zur eigenständigen Blutdruckregulation unseres Körpers lässt mit steigendem Alter nach.5 Das autonome Nervensystem ist dann nicht mehr so gut in der Lage, den Blutdruck in verschiedenen Situationen aufrechtzuerhalten.
Deswegen leiden ältere Menschen übrigens häufig unter einem lagebedingten starken Blutdruckabfall, der orthostatischen Hypotonie. Dieser plötzliche Blutdruckabfall beim Einnehmen einer aufrechten Haltung kann zu einem starken Schwindel führen.
Warum ist zu hoher Blutdruck gefährlich?
Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind in Deutschland und weltweit die häufigste Todesursache. Etwa 40 Prozent aller Todesfälle sind alleine auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen zurückzuführen.8
Bluthochdruck ist sowohl eine eigenständige Erkrankung des Herz-Kreislauf-Systems als auch einer der wichtigsten beeinflussbaren Risikofaktoren für weitere Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Unter anderem erhöht Bluthochdruck das Risiko für folgende Erkrankungen:9,10,11,12
- Schlaganfall
- Herzinfarkt (Myokardinfarkt)
- Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz)
- Vorhofflimmern
- Chronische Nierenerkrankungen
- schwere Durchblutungsstörung der Extremitäten (periphere arterielle Verschlusskrankheit, pAVK)
- Erkrankungen der Netzhaut des Auges (hypertensive Retinopathie)
- Demenz
- massive Erweiterungen der Hauptschlagader mit der Gefahr zu platzen (Aortenaneurysma)
- Arteriosklerose
Den Blutdruck messen – aber richtig
Möchte man den Blutdruck richtig messen, gibt es einiges zu beachten.
Grundregeln für die optimale Blutdruckmessung:
- Blutdruckmessungen am Oberarm liefern grundsätzlich die zuverlässigsten Werte.
- Die optimale Manschettenbreite entspricht etwa der Hälfte des Oberarmumfangs.
- Eine Messung sollte möglichst immer unter körperlich und emotional entspannten Umständen erfolgen.
- Bei erstmaliger Blutdruckmessung zu Hause ist es sinnvoll, den Blutdruck an beiden Armen zu bestimmen.
- Zu Beginn sollten die Werte des eigenen Messgerätes mit dem Gerät der Arztpraxis verglichen werden.
- Anfangs dreimal täglich messen, danach immer morgens zur gleichen Zeit.
So messen Sie Ihren Blutdruck richtig
- Tragen Sie kurzärmelige Kleidung oder ziehen Sie bei langärmeligen Oberteilen für die Messung am besten den Arm aus dem Ärmel, damit die Kleidung nicht am Arm einschneidet.
- Setzen Sie sich aufrecht, aber entspannt auf einen Stuhl und kommen Sie kurz zur Ruhe.
- Stellen Sie beide Füße nebeneinander auf den Boden.
- Legen Sie den Unterarm leicht gebeugt locker auf einen Tisch.
- Legen Sie die Blutdruckmanschette auf Herzhöhe mit dem Verschluss nach außen am Oberarm an: Der untere Rand sollte etwa 2 Fingerbreit von der Ellenbeuge entfernt sein und es sollte noch ein Finger zwischen Manschette und Arm passen.
- Atmen Sie während der Messung ruhig ein und aus und bleiben Sie entspannt.
Wie kann man den Blutdruck natürlich senken?
Es gibt mehrere Möglichkeiten, den Blutdruck auf natürliche Weise zu senken. Am nachhaltigsten wirken sich dauerhafte Veränderungen des Lebensstils aus.13,14
Blutdruck natürlich senken. Am nachhaltigsten kann der Blutdruck durch das Vermeiden von Stress, Übergewicht und Zigaretten-/Alkoholkonsum sowie durch die Förderung von regelmäßiger Bewegung, ausgewogener, vielseitiger Ernährung und sparsamen Gebrauch von Salz gesenkt werden.13,14
Stress vermeiden
Chronischer Stress wirkt sich negativ auf den Blutdruck aus. Ein andauernder Stress fördert Entzündungsprozesse im Körper, die die Gefäße schädigen können. Diese Schädigungen begünstigen die Entstehung von Arteriosklerose. Durch verengte Blutgefäße mit steifen Gefäßwänden kommt es dann zu gesteigerten Blutdruckwerten.
Daher ist es von enormer Bedeutung, auf ausreichende Entspannungspausen und erholsamen Schlaf zu achten. Auch das Erlernen und Anwenden von Entspannungstechniken kann helfen, chronischem Stress entgegenzuwirken.
Übergewicht reduzieren
Übergewicht ist ein wesentlicher Risikofaktor, wenn es um die Entstehung von Bluthochdruck geht.
Die gute Nachricht: Studien zeigen, dass eine Gewichtsabnahme den Blutdruck deutlich beeinflussen kann. Stark übergewichtige Menschen mit Bluthochdruck, die blutdrucksenkende Mittel einnahmen, konnten die Medikamentendosis nach einer mindestens 30-prozentigen Senkung ihres Körpergewichts reduzieren. Einige konnten ihre Blutdrucksenker sogar absetzen.15
Auf Alkohol und Zigaretten verzichten
Menschen, die regelmäßig Alkohol in größeren Mengen trinken, können ihren Blutdruck um bis zu 7 mmHg systolisch und 5 mmHg diastolisch senken, indem sie auf Alkohol verzichten.
Auch das Rauchen aufzugeben lohnt sich: Nach nur einer Woche sinkt der Blutdruck messbar. Das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie den Schlaganfall erreicht nach 2 Jahren schon etwa das Niveau eines lebenslangen Nichtrauchers.
Mehr Bewegung und Sport in den Alltag integrieren
Vor allem Menschen mit stark erhöhten Blutdruckwerten können von mehr Bewegung profitieren. Ein aktiver Lebensstil mit ausreichend Sport und Bewegung im Alltag kann den Blutdruck um bis zu 9 mmHg systolisch und 5 mmHg diastolisch senken.
Besonders geeignet sind Ausdauersportarten wie Joggen oder Radfahren.
Das Tolle daran: Bewegung kann sowohl Stress als auch Übergewicht senken. Damit wirkt Bewegung gleich in mehrfacher Hinsicht hohen Blutdruckwerten entgegen.
Auf ausgewogene Ernährung achten
Eine ausgewogene, abwechslungsreiche und fettarme Ernährung mit viel Gemüse, Obst, Fisch, Vollkornprodukten und überwiegend gesunden Fetten trägt ebenfalls zur natürlichen Senkung des Blutdrucks bei. Vor allem die DASH-Diät und eine salzarme Ernährung bieten sich zur Senkung von hohem Blutdruck an.
Salzkonsum einschränken
Studien belegen: Mit dem Einsparen von 5 Gramm Salz täglich kann der systolische Blutdruck um bis zu 8 mmHg und der diastolische Blutdruck um etwa 3 mmHg gesenkt werden. 5 Gramm Salz entsprechen in etwa einem gestrichenen Teelöffel.
Es erfordert allerdings ein wenig Geduld, bis sich die Einschränkung des Salzkonsums auf den Blutdruck auswirkt. Erste Effekte sind in der Regel nach wenigen Wochen zu erwarten.
Zusammenfassung
Unser Blutdruck verändert sich altersabhängig. Mit steigendem Alter steigen in der Regel auch die Blutdruckwerte an. Während der systolische Blutdruck im Verlauf des gesamten Lebens stetig steigt, erfährt der diastolische Blutdruck ab etwa 60 Jahren einen leichten Abfall.
Wurden erstmals erhöhte Blutdruckwerte gemessen, gilt es zunächst Ruhe zu bewahren und den Ursachen auf den Grund zu gehen. Treten die erhöhten Werte mehrfach situations- und tageszeitunabhängig auf, sollte diese Situation mit dem Hausarzt oder der Hausärztin besprochen werden. Im Gespräch kann nun eine geeignete Behandlungsstrategie entwickelt werden.
Die Behandlung kann bei leicht erhöhten Werten zunächst über eine Anpassung der Lebensweise erfolgen. Bei stärker erhöhten Werten oder fehlender Möglichkeit, den Lebensstil zu ändern, können jedoch auch blutdrucksenkende Medikamente erforderlich sein.
Unbehandelt kann sich ein Bluthochdruck entwickeln, der das Risiko für schwerwiegende Erkrankungen drastisch erhöht. Das kann einen Schlaganfall oder Herzinfarkt zur Folge haben.
Wer früh zu hohen Blutdruckwerten entgegenwirken möchte, hat einige Möglichkeiten, den Blutdruck natürlich zu senken. Vor allem ein aktiver Lebensstil mit viel Bewegung und das Einschränken des Salzkonsums haben sich hierbei als sehr hilfreich erwiesen.
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Autoren
Dipl.-Biol. Claudia Helbig unter Mitarbeit von Dr. med. Mark Dankhoff
Claudia Helbig ist Diplom-Human- und Molekularbiologin und hat zuvor eine Ausbildung zur Arzthelferin absolviert. Als wissenschaftliche Mitarbeiterin der Medizinischen Biochemie und Molekularbiologie hat sie Medizinstudenten in Pathobiochemie-Seminaren und Praktika betreut. Nach Ihrer Arbeit in der pharmazeutischen Forschung hat sie in einem Auftragsforschungsinstitut für klinische Studien unter anderem Visiten mit Studienteilnehmern zur Erhebung von Studiendaten durchgeführt und Texte für die Website verfasst. Mit ihrem interdisziplinären Hintergrund und ihrer Leidenschaft zu schreiben möchte sie naturwissenschaftliche Inhalte fachlich fundiert, empathisch und verständlich an Interessierte vermitteln. [mehr]
Quellen
- Blutdruck in Deutschland 2008–2011: Ergebnisse der Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland (DEGS1) – Autoren: H. Neuhauser; M. Thamm; U. Ellert – Publikation: Bundesgesundheitsblatt – Gesundheitsforschung – Gesundheitsschutz; Bundesgesundheitsbl. 56, 795–801 (2013) – DOI: 10.1007/s00103-013-1669-6
- Kinder und Bluthochdruck – Grenzwerte, Ursachen, Behandlung; Blutdruck & Medizin; (Stand: 19.10.2023; abgerufen am 26.08.2025) – Autor: Dr. Volker Henn – URL: https://www.blutdruck-medizin.de/bluthochdruck_kinder.php
- Pocket-Leitlinie: Erhöhter Blutdruck und Hypertonie (Version 2024); Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK) – Herz- und Kreislaufforschung e. V.; (heruntergeladen am 22.08.2025) – URL: https://leitlinien.dgk.org/2025/pocket-leitlinie-erhoehter-blutdruck-und-hypertonie-version-2024/
- Mit der DASH-Diät den Bluthochdruck senken; Deutsche Hochdruckliga (DHL) e. V.; (Stand: 15.04.2014; abgerufen am 23.04.2025) – URL: https://www.hochdruckliga.de/nachricht/mit-der-dash-diaet-den-bluthochdruck-senken
- Physiology, Blood Pressure Age Related Changes; (letzte Aktualisierung 28.08.2023; abgerufen am 25.08.2025) – Autoren: Joel N. Singh; Tran Nguyen; Connor C. Kerndt; Amit S. Dhamoon – URL: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK537297/
- Physiology, Pulse Pressure; (letzte Aktualisierung 10.07.2023; abgerufen am 25.08.2025) – Autoren: Travis D. Homan; Stephen J. Bordes; Erica Cichowski – URL: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK482408/
- Pulse Pressure: Die dritte Blutdruckgröße; Pharmazeutische Zeitung (erstellt am 08.02.2010; abgerufen am 25.08.2025) – URL: https://www.pharmazeutische-zeitung.de/2010-02/pulse-pressure-die-dritte-blutdruckgroesse/
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen; Robert Koch Institut (RKI); (Stand: 11.06.2025; abgerufen am 25.08.2025) – URL: https://www.rki.de/DE/Themen/Nichtuebertragbare-Krankheiten/Koerperliche-Gesundheit/Herz-Kreislauf/herz-kreislauf-erkrankungen-node.html
- Bluthochdruck: Gefahr für Herz und Gehirn – Jetzt Blutdruck checken (Pressemeldung); Deutsche Herzstiftung (Stand: 14.05.2024; abgerufen am 25.08.2025) – URL: https://herzstiftung.de/service-und-aktuelles/presse/pressemitteilungen/bluthochdruck-gefahr-herz-hirn
- Bluthochdruck; Deutsches Herzzentrum der Charité (DHZC); (abgerufen am 25.08.2025) – Autor: Prof. D. med. Philipp Stawowy – URL: https://www.dhzc.charite.de/ratgeber/bluthochdruck/
- Aorta: Erkrankungen der Hauptschlagader; Diakonie Klinikum jung-stilling; (abgerufen am 25.08.2025) – URL: https://www.gefaesschirurgie-siegen.de/aortenaneurysma/
- Hoher Blutdruck erhöht Risiko für Aortenaneurysma; Diakonie Klinikum jung-stilling; (Stand: 06.11.2024; abgerufen am 06.11.2025) – URL: https://www.gefaesschirurgie-siegen.de/hoher-blutdruck-erhoeht-risiko-fuer-aortenaneurysma/
- Hohen Blutdruck (Hypertonie) auf natürliche Weise senken; A. Vogel AG; (abgerufen am 26.08.2025) – URL: https://www.avogel.ch/de/ihre-gesundheit/gesundheitsthemen/blutdruck_natuerlich_senken.php#toc
- Blutdruck natürlich senken: sechs effektive Alltagstipps; Deutsche Herzstiftung e. V.; (abgerufen am 26.08.2025) – Autor: Prof. Dr. med. Heribert Schunkert – URL: https://herzstiftung.de/ihre-herzgesundheit/gesund-bleiben/bluthochdruck/tipps-zu-blutdruck-natuerlich-senken
- Blutdruck senken durch radikale Gewichtsabnahme; PTA heute; (erstellt am 04.04.2024; abgerufen am 26.08.2025) Autorin: Ariane Gerlach – URL: https://www.ptaheute.de/aktuelles/2024/04/04/blutdruck-senken-durch-radikale-gewichtsabnahme